Rückblick 22.Spieltag Kreisoberliga FK Niederlausitz 2023/2024

Hallo Fußballfreunde!

Überraschungen in Briesen und Sielow an diesem Spieltag. Briesen/Dissen mit einer selbstverschuldeten Heimniederlage gegen die Reserve vom 1.FC Guben und in Sielow wurde der heimische Traditionsverein förmlich vorgeführt im Spiel gegen die Welzower Borussen. Für beide Vereine ein gehöriger „Dämpfer“ im Kampf um die Meisterschaftskrone. Der amtierende Kreismeister, die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau, wahrte mit einem sicheren Sieg in Schorbus seine Titelverteidigung. Auch der Meisterschaftsmitfavorit TSV Cottbus/SG Groß Gaglow II, tat sich schwer im Spiel gegen die Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow. Dagegen feierten der SV Lausitz Forst beim FSV Viktoria 1897 Cottbus und die Reserve vom SV Wacker 09 Cottbus Ströbitz, zu Hause gegen den Aufsteiger BSV Chemie Tschernitz, überzeugende Siege. Der Kahrener SV überzeugte erneut im direkten „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den SV Eiche Branitz. Damit siegten die 03er zum zweiten Mal in Folge. Drei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Der VfB Cottbus siegte beim Tabellenletzten SV Blau-Weiß Straupitz und sicherte sich somit einen einstelligen Tabellenplatz. Zu den Spielen:

Zum Auftakt des 22. Spieltages der Kreisoberliga des Fußballkreises Niederlausitz am Samstag waren mit dem SV Lausitz Forst und der Spielgemeinschaft Briesen/Dissen zwei unmittelbare Meisterschaftsmitfavoriten involviert und mit der Reserve vom SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz ebenfalls ein Favorit, der sich noch geringe Chancen ausrechnet.

Dabei gab es in Briesen die große Überraschung dieses Spieltages. Einen mächtigen Dämpfer erlitt die heimische Spielgemeinschaft zu Hause, im Spiel gegen die Reserve vom 1.FC Guben, welches verloren wurde. Eine selbstverschuldete Niederlage, so die Meinung der Verantwortlichen der Spielgemeinschaft. Von Beginn an bestimmten sie das Spielgeschehen und schon hier, in der Anfangsphase des Spieles, wurden viele Möglichkeiten ausgelassen (Rinza, Suckert, Uhlig, Gnädig), um schon hier für klare Verhältnisse zu sorgen. Als dann nach reichlich einer halben Stunde Spielzeit (34.Minuet) endlich die Führung durch Roman Konzevnikov gelang (schon in der Vorwoche in Branitz traf er) schien der „ Bann“ gebrochen. Doch denkste! Denn schon der direkte Gegenzug führte überraschend zum 1:1 Ausgleich durch Dean-Lennox Krück. Der Gastgeber steckte diesen Ausgleichstreffer unbeeindruckt weg und kam wenig später zu einer weiteren Chance um erneut in Führung zu gehen. Franz Uhlig wurde im 16er klar gefoult. Der Pfiff des Unparteiischen blieb aus. Die Diskussion in der Pause mit dem Referee und den Verantwortlichen des Gastgebers führte zu keinem Ergebnis. Der Gastgeber wurde nach ihrer Meinung nach stark beeinträchtigt. Der „Schlendrian“ setzte sich auch in Halbzeit zwei fort. Die Neißestädter spielten diszipliniert und kamen schon in der 55.Spielminute erneut zum Torerfolg. Denn Severin Falk gelang der Führungstreffer zum 1:2 (55.). In der Folgezeit verstand es die Spielgemeinschaft nicht, diesen Rückstand zu egalisieren. Die Neißestädter verteidigten diesen Vorsprung bis zum Schlusspfiff und fuhren so überraschend drei ganz wichtige Punkte gegen den Abstieg ein. Nach dem Schlusspfiff Enttäuschung auf der ganzen Linie beim Gastgeber. Sogar Frustration bei den Verantwortlichen, über diese vermeidbare Niederlage. Briesen/Dissen auf Platz vier, Guben auf Platz zwölf.

In Stöbitz hatte der Absteiger aus der Landeklasse, die Reserve vom SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz den Aufsteiger BSV Chemie Tschernitz zu Gast. Um es vorweg zu nehmen, in der zweiten Spielhälfte war schon ein gewisser Klassenunterschied deutlich sichtbar. Gleich vom Anpfiff an hatte der Gastgeber die Spielführung übernommen, wenn auch nicht in überzeugender Art, doch sie bestimmten wo es ging. Schon in der ersten Spielminute hatte Wacker zum Auftakt gleich mit einem Freistoß die Möglichkeit frühzeitig in Führung zu gehen, doch der Freistoß ging knapp am Tor vorbei. In der Folgezeit waren es Standards, die die Gäste in ihrer eigenen Hälfte festhielt. Schon hier zeigten sich Schwächen bei Wacker. Zu leichtfertig wurden Abspiele verfehlt und die wenigen Chancen nicht hundertprozentig genutzt. Von den Gästen kamen nur zögerliche Versuche, die spätestens am 16er von Wacker zu Ende gingen. In der 15.Spielminute schoss Routinier und „Altmeister“ Sven Kubis auf das Tor, bei diesem Schuss musste sich der Gästeschlussmann, Franz Penk, mächtig strecken, um dieses „Geschoss“ mit einer Glanzparade zu meistern. In der 26.Spielminute dann die längst fällige Führung für die 09er. Zuerst traf Sven Kubis nur den Pfosten, den Nachschuss brachte dann Alexander Julle im Kasten unter, 1:0. Ihre erste und einzige Möglichkeit in Halbzeit eins hatten die Gäste in der 40. Spielminute, als es Pascal Schuffenhauer mit einem Torschuss versuchte, den aber Wacker-Keeper Max Grasme zur Ecke abwehren konnte. Eine ganz andere Wacker-Elf erlebten die Zuschauer in Halbzeit zwei. Mit einem Dreierpack innerhalb von fünf Minuten entschieden sie das Spiel frühzeitig. Nach einem Eckball war es Niklas Preuß, der für das 2:0 verantwortlich zeichnete. Zwei Minuten später erzielte Sven Kubis, nach einer Doublette mit Carsten Käthner, erfolgreich das 3:0, um zwei Minuten später sogar noch das 4:0 zu markieren. Nach dieser sicheren Führung ließen die Wackeraner etwas die Zügel streifen und siehe da, die Gäste kamen durch Sebastian Richter zum 4:1 Anschlusstreffer. Der in der 76. Spielminute eingewechselte Hesam Hamnidavi gelang sechs Minuten nach seiner Einwechslung das 5:1.
Vor dem Spiel führte der Chronist ein Gespräch mit dem Trainer vom BSV Chemie Tschernitz, Sportkamerad Jens Sonntag. Unteranderem kam es zu der Frage, zum derzeitigen Leistungsstand des Aufsteigers in der Kreisoberliga. Trainer Sonntag erzählte, dass sie den Termin für einen Antrag auf einen Aufstiegsverzicht verpasst hätten. Der nachträgliche Antrag wurde seitens der Fußballkreisvostandes abgelehnt. Es kam sogar zu einem heftigen Disput mit dem Vorsitzenden des Fußballkreises. Dabei wurde vom Kreisvorstand beharrt aufsteigen zu müssen. Wenn ein Verein schon vorher einschätzt, die nächsthöhere Klasse leistungsmäßig nicht zu packen, sollte man diesen Wunsch auch nach Terminüberschreitung akzeptieren. Man hätte vom Kreisvorstand den Drittplatzierten befragen können, ob sie eventuell anstelle von Tschernitz aufsteigen möchten. Im äußersten Fall hätte mit weniger Vereinen in der Kreisoberliga gestartete werden müssen. Lieber nimmt man eine Qualitätsminderung der Liga in Kauf, anstatt bemüht zu sein, ein fast gleichwertiges „Feld“ starten zu lassen. Das Ergebnis zeigt das derzeitige Tabellenbild der Kreisoberliga. Vom Kreisvorstand wäre mehr „Fingerspitzengefühl“ erwartet worden.
Wacker auf Platz fünf, Tschernitz auf einen Abstiegsplatz, auf Platz 15.

Der große Meisterschaftsmitfavorit, der SV Lausitz Forst, hatte das zweite Auswärtsspiel in Folge zu bestreiten. Nach der Vorwoche beim VfB Cottbus 97 mussten sie heuer in die Drachhausener Straße in Cottbus, beim FSV Viktoria 1897 spielen. Um es gleich vorweg zunehmen, die Gäste waren gegenüber der Vorwoche nicht wiederzuerkennen und siegten erneut am Schluss recht eindeutig. Doch zum Spiel: Schon in der fünften Spielminute hatten die Neißestädter nach einem Eckball, von Dominik Patsch getreten, ihre erste Chance, doch der Ball wurde abgewehrt. In der elften Spielminute schon die 0:1 Führung der Gäste durch Lenny Scholz. Doch für den Chronisten wurde dieses Tor aus klarer Abseitsposition erzielt. Das Tor zählte. Durch diesen frühen Rückstand kam die Spielphilosophie des Gastgebers doch erheblich unter die Räder, denn der Treffer saß „tief“, von dem man sich nicht mehr erholen konnte. ,Die Gäste hatten durch Philipp Fiedler in der 18.Spielminute das 0:2 vor den Füßen, als er ein starkes Solo den Ball am Tor knapp verfehlte. Doch schon acht Minuten später kann er auf 0:2 erhöhen, als er einen Konter erfolgreich abschließen konnte. Viktoria sichtlich bemüht die Fehlerquote so klein wie möglich zu halten, aber eine echte Tormöglichkeit erarbeiteten sie sich nicht. In der 40.Spielminute zeigte Lukas Scholz seine Gefährlichkeit, als er sich durch mehrere Viktoriaspieler „durchtankte“, doch drei Mal an Schlussmann Florian Behrendt scheiterte. Gleich nach der Pause (58.) unterlief Abwehrspieler Rocky Liebow ein folgenschwerer Fehler, der zum 0:3 führte. Damit war eigentlich das Spiel endschieden. Zwei des Forster Toretrios, Philipp Fiedler und Lukas Scholz, erhöhten dann noch mit einem Doppelpack in der 79. und 85. Spielminute auf 0:4 bzw. 0:5. Mit dieser spielerischen Leistung, wo Technik, Tempo und Abschluss hervorragend klappte und eine klare spielerische Steigerung gegenüber der Vorwoche zu verzeichnen war, sind die Neißestädter gerüstet für das Topspiel am kommenden Wochenende, wenn sie den amtierenden Kreismeister, die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau, in Forst empfangen. Für den Chronisten einer der heißesten Anwärter auf den Titel. Forst auf Platz zwei, Viktoria auf Platz zehn.

Der Titelverteidiger, die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau, musste zum Nachbarschaftsduell nach Schorbus reisen, um bei der dortigen Blau-Weiß Elf zu versuchen, mit einem Sieg der Titelverteidigung ein Stück näher zu kommen. Vom Anpfiff waren sie auch das Team, welches das Siel bestimmte und auch frühzeitig, mit einem Doppelpack in Führung gingen. In der zwölften Spielminute wurde auf der linken Seite der Ball von Stephan Faber vor das Tor gespielt, wo Dominic Menzel stand und nur noch den Fuß hinhalten musste zum 0:1. Fünf Minuten später kam ein langer Ball in den 16er des Gastgebers. Hier stand Routinier Manuel Rehn, der mit einem klassischen Fallrückzieher das 0:2 erzielte. Die Gastgeber schöpften Hoffnung, als Nico Bartels in der 25. Spielminute, mit einem sehenswerten 18-Meter-Freistoß, direkt den 1:2 Anschlusstreffer herstellen konnte. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Gleich nach der Pause gelang den Gästen erneut ein Doppelpack, mit denen sie ihre Führung weiter ausbauten. Erneut war es Stephan Faber, der von der linken Seite aus dem Ball durch die Mitte zu Lukas Kilisch spielte, der nur noch verwandeln musste zum 1:3. Fünf Minuten später wurde der Ball erneut von der linken Seite, aber dieses Mal in den Rückraum gespielt, wo ihn Spielführer Robert Feinbube zum 1:4 verwandelte. In der Folgezeit waren es die Gäste, die dem Gastgeber in vielerlei Sachen weitaus überlegen waren. Das 1:5 in der Nachspielzeit (90+1) von Stephan Faber war der Schlusspunkt. Damit belohnte er sich für sein gutes Spiel. Kausche/Drebkau auf Platz drei, Schorbus auf Platz elf.

Die SG Sielow und die wenigen Zuschauer erlebten am Sonntag auf eigenem Platz eine regelrechte Demontage, durch einen beeindruckenden Welzower SV Borussia 09, die mit einer starken Gesamtleistung beeindruckten. Die Anfangsminuten gehörten dem Gastgeber, der bemüht war, frühzeitig in Führung zu gehen. So hatten sie in der fünften Spielminute, durch ihren „Knipser“ Stanley Hauptstein, die erste Möglichkeit in Führung zu gehen, doch der Ball wurde abgewehrt. Danach hatte Christopher Knoll mit einem Freistoß ein wenig Pech, dass dieser in die Welzower Abwehrmauer hängen blieb. Stanley Hauptstein versuchte es dann einmal mit einem Fernschuss (10.), der aber knapp in das Aus ging. Mit zunehmender Spielzeit machten die Gäste mit ihrem couragierten Spiel auf sich aufmerksam. Die mit schnellem Passspiel das Mittelfeld überbrückten und gefährlich vor dem Kasten von Routinier Martin Weise auftauchten. In der 18. Spielminute war es ein klassisches Konterspiel, wo der Ball schnell nach vorn getragen wurde und „Knipser“ Phillipp Meyer zur 0:1 Führung verwandeln konnte. Sielow steckte diesen Treffer weg und spielte sein Spiel weiter, ohne dabei gefährlich zu werden. Hinzu kam, dass sich die Spieler an der stabilen Dreier-Abwehrkette (Philip Kläber, Justin Rene Richter und Max Klausch) aufrieben und keine Chance besaßen, an ihnen vorbeizukommen. So war das 0:2 in der 28. Spielminute, erneut durch Phillipp Meyer, folgerichtig. Sielow agierte in der Folgezeit ideenlos. Hatten sie sich schon aufgegeben? In der 29.Spielmiute hatte Christopher Knoll mit einem Kopfball eine Chance, die aber zur Ecke abgewehrt wurde. Die Vorentscheidung in diesem Spiel fiel dann in der 43.Spielminute, als Christoph Tschenz mit dem Kopf das 0:3 markierte. Wer nun glaubte, dass nach dem Pausentee Sielow nun alles versuchen würde mit dem ersten Anschlusstreffer Hoffnungen auszulösen, der befand sich im Irrglaube. Man spielte den Stil ohne jeglichen Überraschungseffekt weiter runter. Auch mit der Hereinnahme von Luca Niklas Schulz (67.) und Nico Miersch (67.) wurde es nicht besser. Die Gäste blieben mit ihrem Spiel immer gefährlich. Erneut war es ein Doppelpack in den Schlussminuten (81. und 90.). Phillipp Meyer traf zum 0:4, sein drittes Tor in diesem Spiel und Saisontor Nummer 17, Platz vier in der Torjägerstatistik. Das 0:5 machte dann Max Klausch. Eine ganz starke Vorstellung der Borussen, die damit das 1:1 aus dem Hinspiel (7.Spieltag) mehr als wettmachten. Sielow auf Platz sechs, Welzow auf Platz sieben.

Das Ergebnis spielgelt nicht das wieder, welches die Spielgemeinschaft TSV Cottbus/SG Groß Gaglow II im Spiel gegen die Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow wirklich gezeigt hatte. Schon in der ersten Spielhälfte hatten die Schnelle, Knapczyk, Grützner ect. viele Möglichkeiten liegen gelassen. Der Gastgeber hatte wenigstens siebzig Prozent Spielanteile. Trotz dieser Überlegenheit gelang dem Gastgeber erst in der 42. Spielminute, durch Lars Hanuschka, die 1:0 Führung, als er nach einem Eckball von Spielführer Jordan Schöngardt verwandeln konnte. Doch postwendend antworteten die Gäste mit dem 1:1 Ausgleich. Der Gastgeber stand am 16er mit seiner Abwehr, der Ball wurde verloren und durch eine Kuriosität, an dem der Gastgeber-Schlussmann Mario Gäbler und Andreas Minor beteiligt waren, der 1:1 Ausgleich kam. Gleich nach der Pause führte ein Eigentor der Gäste, durch Rückkehrer Maikel Krüger, zur erneuten Führung. Es war noch viel Zeit, um das Ergebnis zu erhöhen, aber es gibt Spiele, wo du „Tagelang“ spielst und kein Tor gelingt. So war das hier in diesem Spiel dann auch so. Der TSV/Gr.Gaglow weiterhin Spitzenreiter der Liga, Dissenchen/Haasow Platz neun.

Joachim Rohde