Nachbetrachtung der Fußballsaison 2022/2023 der Kreisoberliga des Fußballkreises Niederlausitz

Nachbetrachtung der Fußballsaison 2022/2023 der Kreisoberliga des Fußballkreises Niederlausitz

Bei der vorjährigen Befragung nach der Zielstellung der Kreisoberligavereine zum Abschluss der Saison 2022/2023, gab es nur einen Verein, der die Zielstellung hatte, einen Aufstiegsplatz zu belegen, welches ja eigentlich mit der Meisterschaft zusammenhing. Dies war die SG Burg/Spreewald. Alle anderen, so genannten Spitzenvereine, äußerten sich nicht so direkt, man sprach sogar davon, mit dem Aufstieg nichts zu tun zu haben. Das war natürlich Zweckpessimismus. Zum Ende setzte sich die SG Burg/Spreewald im “Aufstiegsrennen” gegenüber der Konkurrenz durch, wo es am Schlusstag noch geringfügige Veränderungen gab. Auch wenn die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau der Kreismeister wurde. Doch dazu später mehr.

Die größte Überraschung seit Jahrzehnten lieferte die erst neu gegründete Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau. Sie düpierte die gesamte Konkurrenz und hatte am Ende die Nase vorn, sprich, sie wurden Kreismeister.

In das Spitzenfeld schoben sich gleich zwei Aufsteiger, womit man so nicht rechnen konnte. Das waren der Welzower SV Borussia 09 und die Gubener Reserve vom 1.FC Guben. Vom Landesklassenabsteiger, dem VfB Cottbus 97, hatte man sich eigentlich mehr erwartet. Wie auch vom Traditionsverein SG Sielow, die in ihrer Zielstellung einen Podiumsplatz anstrebten. Im unteren Mittelfeld, zwischen Platz 11 und Platz 14, ging es hauchdünn zu: 34, 33, 33 und 30 Punkten. Von den vier Aufsteigern zur Kreisoberliga gehen zwei Mannschaften gleich wieder runter in die Kreisliga. Sie entsprachen nicht dem Niveau der Kreisoberliga. Schon ab dem dritten Spieltag befand sich der SV Rot-Weis Merzdorf auf einem Abstiegsplatz und ab dem fünften Spieltag zierten sie bis zum Schlusstag den letzten Tabellenplatz. Der Punktabstand zu Platz 14 betrug hier zwanzig Punkte! Der FSV Spremberg 1895 belegte ab dem achten Spieltag Platz 15. Ihr Rückstand zum rettenden Ufer betrug “nur” neun Punkte, trotzdem reichte es nicht.

Das Niveau der Kreisoberliga ist doch in mehrere Teile zu sehen, was den Gesamteindruck doch mächtig schmälert. Das Kopf an Kopf Rennen zwischen der Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau und der SG Burg/Spreewald, welches mehrmals wechselte, begann mit dem 4. Spieltag und endete am 30 Spieltag mit einem echten Endspiel in Burg zwischen der SG Burg und der Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau. Am Ende reichte der Spielgemeinschaft ein Unentschieden, um als Außenseiter zu triumphieren. Der vorjährige Zweite, die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen, verschlief die ersten acht Spieltage komplett. Nur Platz 14, mit nur sieben Punkten; wo sie eine bessere Endplatzierung vergaben. Da half auch eine beispielhafte Erfolgsserie am Ende der Meisterschaft nicht, um am Ende den verlorenen Boden wieder gut zu machen. Am Ende wurde es dennoch Platz drei! Ihr Abstand zu Platz zwei beträgt fünf Punkte und zu Platz vier sind es sieben Punkte Vorsprung.

Der SV Lausitz Forst verlor noch am Schlusstag Platz vier an die Welzower Borussen, die ihr letztes Spiel bei der Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow gewinnen konnten und Lausitz Forst in Briesen nur ein Uentschieden spielte.

Dann gibt es einen so genannten “Einzelgänger”. Die Reserve vom 1.FC Guben belegt Platz sechs. Acht Punkte von Platz fünf entfernt und sieben Punkte vor Platz sieben!

Das ausgeglichene Mittelfeld, ohne Ambitionen auf einen vorderen Tabellenplatz und weit weg vom Abstiegsgeschehen, erstreckte sich von Platz sieben bis Platz zehn. Zwischen diesen vier Plätzen gibt es nur einen Abstand von nur zwei Punkten (39, 39, 38, 37 Punkte).

Das untere Mittelfeld erstreckt sich auf die Tabellenplätze 11 bis14 (34, 33, 33, 30 Punkte). In der Vorsaison gab es doch eine größere Dichte zwischen den Tabellenplätzen.

Ob es richtig war, die Kreisoberliga durch den Vorstand des Fußballkreises Niederlausitz für die Saison 2022/2023 unbedingt auf 16 Vereine aufzustocken, lässt sich streiten. Das Ergebnis sehen wir. Weiter muss im Nachhinein auch festgestellt werden, dass durch die vielen Spielverlegungen, eine Wettbewerbsverzerrung gab. Zum Beispiel hatte die SG Burg fünf (!) Nachholspiele zu bestreiten, die zweifellos die Meisterschaft beeinträchtigte. Hier haben die Vereine des Öfteren zu schnell gehandelt und auch der Fußballkreis trug seinen Teil dazu bei, dass er alle Spielverlegungen zu stimmte. Die Vereine haben Rechte, aber auch Pflichten, die gilt es zu beachten.

Zu den Vereinen:

Spielgemeinschaft Kausche/Dissenchen
Der Kreisfußball schaute zu Beginn der Meisterschaft natürlich zur Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau. War der Zusammenschluss der beiden Vereine SG Kausche und dem SV Einheit Drebkau ein Wagnis, ein Kompromiss, der am Ende gut ausgehen würde? Beide Vereine standen im Vorjahr in der 15er Staffel der Kreisoberliga am Schlusstag auf Platz neun (Kausche) und Drebkau auf Platz13. So sah man gespannt dem Start dieser vierten Spielgemeinschaft in der Kreisoberliga entgegen. Zu Beginn musste man zum Kreisligameister und Aufsteiger, zum SV Rot-Weiß Merzdorf. Nach neunzig Spielminuten gab es ein 2:2 Unentschieden. Für beide Vereine ein verheißungsvoller Start. Am dritten Spieltag der erste große Prüfstein für die Spielgemeinschaft, kam doch einer der großen Meisterschaftsfavoriten, der SV Lausitz Forst, nach Kausche. Mit einem achtbaren 1:1 Unentschieden trennten sich beide am Schluss des Spieles. Nach der ersten Findungsphase, nach fünf Spielen, belegten sie schon Platz zwei. Da sich, laut langjähriger Statistik, das 16er-Feld nach einem gespielten Drittel (zehn Spiele) geordnet hat und oft fast die Endplatzierung erreicht sind, bis auf einige kleiner Platzverschiebungen, hatte man Platz zwei weiterhin behauptet. Trotz der ersten Niederlage am zehnten Spieltag, und das zu Hause gegen den Welzower SV Borussia 09 mit 1:2. Das letzte Drittel der ersten Halbserie verlief schon ernüchternd. So gab es im Amtsderby gegen die SG Blau-Weiß Schorbus nur ein 3:3 Unentschieden und die zweite Saisonniederlage gab es erneut zu Hause, im Spitzenspiel gegen den großen Meisterschaftsmitfavoriten, der SG Burg/Spreewald, als sie klar mit 1:5 verloren. Nach Abschluss der ersten Halbserie lagen sie immer noch auf Platz zwei in der Tabelle, mit nur drei Punkten Rückstand zum großen Favoriten Burg. Diese Platzierung weckte Begehrlichkeiten. Man wollte Angreifen, um eventuell das Unmögliche Meister zu werden, zu schaffen. Bedingt durch fünf Spielausfälle der SG Burg, belegte die Spielgemeinschaft zwischenzeitlich ab dem 19. Spieltag den Platz an der Sonne, Platz eins. Diesen Spitzenplatz behauptet sie bis zum 25. Spieltag, da Burg in der Zwischenzeit die ausgefallenen Spiele nachgeholt hatte. Da Burg in den letzten Spielen etwas strauchelte, reichte dies für die Spielgemeinschaft, um am vorletzten Spieltag wieder an die Spitze der Tabelle zurückzukehren. Am Schlusstag reichte Kauche/Drebkau sogar ein Unentschieden in Burg, um Meister zu werden. Sie schafften das Unmögliche. Ein Außenseiter düpierte die Konkurrenz. Sie wurden zur Überraschung der „Fachwelt“ überraschend Fußballkreismeister des Fußballkreises Niederlausitz 2022/2023.

SG Burg/Spreewald
Die SG Burg war der einzige Verein der Kreisoberliga, der vor der Saison, in der Zielstellung des Vereins, den Aufstieg ansprach, welches gleichbedeutend war mit der Meisterschaft. Gleich ab dem zweiten Spieltag übernahmen sie die Tabellenspitze und gaben diese erst am 17. Spieltag an die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau ab. Zwischendurch wurden sie noch inoffizieller Herbstmeister. Wie gesagt, durch die fehlenden Spiele zwischendurch fehlten die Punkte, um die Spitzenposition zu verteidigen. Am 25. Spieltag lagen sie punktgleich, aber mit dem besseren Torverhältnis und ein Spiel im Rückstand, wieder auf Platz eins. Burg kehrte am 27. Spieltag an die Tabellenspitze zurück, um diese am 29. Spieltag wieder abzugeben. Burg zeigte Nerven. Aus den letzten vier Spielen erreichten sie nur sechs von zwölf möglichen Punkten. Am 27. Spieltag gab es nur ein 1:1 Unentschieden beim FSV Viktoria 1897 Cottbus. Am 29. Spieltag gelang ihnen erst in der Nachspielzeit in Sielow der 2:2 Ausgleich. Im letzten Spiel zu Hause, mussten sie gegen den plötzlichen Mitfavoriten, der Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau, gewinnen, um Meister zu werden. Es wurde nur ein 2:2 Unentschieden, welches den Gästen zur Meisterschaft reichte. Erwähnt sollte unbedingt werden, dass durch die fünf Spielausfälle, vier davon nicht selbst verursacht, war eine klare Wettbewerbsverzerrung. Die Nachholspiele unter der Woche taten ihr übriges. Zu erwähnen wäre, dass es 14 Spielausfälle gab. Davon musste Burg mit fünf die meisten Spiele austragen, Weiterhin Briesen/Dissen, Welzow drei, Viktoria Cottbus, Spremberg und TSV Cottbus je zwei.

Natürlich muss erwähnt und erläutert werden, warum die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau zwar Kreisligameister geworden ist, aber die SG Burg trotzdem aufsteigt: In dieser Saison gilt noch die Regel, dass keine Spielgemeinschaft in die Klassen vom Landesverband Brandenburg aufsteigen darf. Somit steigt die SG Burg als „Zweiter“ in die Landesklasse auf. Auch zu erwähnen wäre noch, dass die SG Burg auch das Kreispokalfinale gegen die Reserve vom VfB Krieschow in der Verlängerung verloren hatten. Das tut weh. Wünschen wir ein gutes Gelingen dann in der neuen Saison, in der Landesklasse Süd.

Spielgemeinschaft Briesen/Dissen
Der Vizemeister der Saison 2021/2022 hatte den Start in die neue Saison 2022/2023 völlig „verschlafen“, anders kann man das nicht sehen. In den Analen ist ein ähnlich verkorkster Start nicht bekannt. Gleich zum Auftakt, zu Hause gegen die SG Sielow, setzte es eine 1:3 Niederlage. Es folgten weitere drei Niederlagen am Stück, so auch beim späteren Kreismeister der Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau mit 5:3, FC Guben II (0:2) und in Branitz mit 0:2. Das war nach vier Spieltag Platz 16! Wann gab es so etwas, Briesen/Dissen Tabellenletzter?! Am fünften Spieltag endlich der erste Sieg, gegen den TSV Cottbus/Kiekebusch (4:2). War dass das Ende der Negativserie? Nein, denn am folgenden Spieltag verloren sie in Schorbus mit 2:1 und spielten die Woche darauf (8.Spieltag) zu Hause gegen die SG Burg/Spreewald nur 1:1 Unentschieden. Die Wende kam dann mit dem neunten Spieltag, als beim Aufsteiger, den Welzower Borussen, der erste Auswärtssieg gelang. Von nun an ging es stetig nach oben. Bis zum Halbserienende wurde nicht mehr verloren, das Ergebnis: Platz sechs und 26 Punkte. Es folgte eine beispielhafte Rückrunde, wo es keine Niederlage gab. Hier muss erwähnt werden, dass in der Winterpause der Goalgetter Christian Rinza aus Burg zurückgekehrt war und 25 Tore erzielte, fast so viel wie Briesen in der gesamten Hinserie erzielte (30). Am Ende wurde er mit 41 Toren Torschützenkönig der Kreisoberliga. Die Endplatzierung der Spielgemeinschaft Briesen/Dissen ist noch der dritte Platz geworden, mit sechs Punkten Rückstand zum Kreismeister Kausche/Drebkau. Die Chance Meister zu werden, wurde in der ersten Halbserie verpasst

Welzower SV Borussia 09
Ein Aufsteiger gleich auf Platz vier. Als Tabellendritter der Kreisliga ist der Welzower SV Borussia 09 nach Beschluss des Kreisvorstandes des Fußballkreises Niederlausitz aufgestiegen. Sie wurden eine Bereicherung der Kreisoberliga, ihre Endplatzierung verlangt Respekt und Anerkennung. Gleich zum Auftakt in neuer Umgebung gelang zu Hause gegen den TSV Cottbus/Kiekebusch ein 1:1 Unentschieden. Es folgte ein Sieg in Kahren und zwei Unentschieden. Am fünften Spieltag gab es die erste Heimniederlage, gegen den Meisterschaftsmitfavoriten, der SG Burg/Spreewald. Im zweiten Drittel der ersten Halbserie wurden schon drei Siege eingefahren, aber auch zwei aufeinanderfolgende Niederlagen, auswärts in Sielow und zu Hause eine unnötige Niederlage gegen die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen. Ähnlich erfolgreich das letzte Drittel der ersten Halbserie. Auch hier gelangen drei Siege. Besonders das 10:0! zu Hause gegen Branitz. Eine Niederlage gab es noch gegen den Mitaufsteiger 1.FC Guben II. Nach Abschluss der ersten Halbserie belegte man einen hervorragenden vierten Tabellenplatz und 27 Punkte. Der Rückstand zum Herbstmeister SG Burg war genau zehn Punkte. Ähnlich erfolgreich wie in Halbserie eins war die zweite Halbserie. Dieses Mal gewannen sie zwei Punkte mehr, 29. Zu erwähnen wäre, dass durch den Sieg am letzten Spieltag bei der Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow (4:2) klar gewonnen wurde. Hier führten sie schon zur Pause mit 4:0. Da der SV Lausitz Forst in Briesen nur 1:1 Unentschieden spielte, rückten sie noch auf Platz vier vor und verteidigten damit die Halbserienplatzierung. Eine tolle Leistung, die in der kommenden Saison bestätigt werden muss.

SV Lausitz Forst
Sie zählten für die Fachwelt mit zum Favoritenkreis, obwohl sie in ihrer Zielstellung tief gestapelt haben. Sie wollten nichts mit dem Abstieg zu tun haben! Der Start beim Absteiger VfB Cottbus war hoch exklusiv. Ein denkwürdiges Spiel. Schon in der zweiten Spielminute gingen sie mit 0:1 in Führung, doch bis zur Pause lagen sie dann mit 3:1 im Rückstand. Als dem VfB sogar noch das 4:1 in der 58. Spielminute gelang, wer gab da den Neißestädtern noch eine Chance? Ein Doppelpack in der 70. und 71. Spielminute brachte sie wieder in das Spiel zurück. Sie wurden für ihr Spiel in der 90. Spielminute belohnt, mit dem 4:4 Ausgleich. Ein toller Auftakt. Am dritten Spieltag gab es ein Unentschieden bei der Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow, um am fünften Spieltag bei Viktoria Cottbus mit 5:1 sang- und klanglos unterzugehen. Sieben Punkte von 15 möglichen Punkten nach dem ersten Drittel der ersten Halbserie ließ sie auf Platz sieben rangieren. Es folgte eine weitere Niederlage beim Aufsteiger in Welzow und auch bei einem weiteren Aufsteiger wurde verloren, bei der Reserve vom 1.FC Guben, um mit einem 3:3 Unentschieden gegen die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen, die erste Halbserie abzuschließen. Mit den 31 erreichten Punkten belegten sie einen hervorragenden dritten Tabellenplatz und nur drei Punkte Rückstand zum Spitzenduo Burg und Kausche/Drebkau. Die Rückrunde war nicht ganz so erfolgreich wie die Hinrunde. In der Rückrunde verloren sie drei Mal. Am 22. Spieltag zu Hause gegen den späteren Kreismeister, der Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau und dann folgten in der Endphase zwei Auswärtsniederlagen am Stück, überraschend beim TSV Cottbus/Kiekebusch und in Burg gegen die SG. Am Schlusstag gab es dann ein 1.1 Unentschieden, welches zur Folge hatte, dass sie noch am letzen Tag vom vierten auf den fünften Platz zurück fielen. Die Ursachen für den Abfall in der Schlussphase der Meisterschaft müssen sie bei sich suchen.

1.FC Guben II
Der Zweite der Kreisligameisterschaft 2021/2022, die Reserve vom 1.FC Guben, war ebenfalls eine Bereicherung der Kreisoberliga. Hinzu kamen die reizvollen Derbys der vier Aufsteiger gegeneinander. Ihr Auftaktspiel wurde bei der SG Burg/Spreewald klar verloren. Nach zwei erfolgreich endenden Spielen am zweiten und dritten Spieltag, folgte die erste Heimniederlage gegen den VfB Cottbus 97. In dieser ersten Findungsphase (fünf Spiele) belegten sie Platz vier, mit neun Punkten. Das zweite Drittel der ersten Halbserie endete ähnlich wie die Erste. Platz drei und 19 Punkte. Auch das letzte Drittel hatte erneut zwei Niederlagen zu verzeichnen. So wurde überraschend in Branitz klar mit 3:0 verloren: Aber zuvor gab es ein Sieg im Aufsteigerduell gegen Welzow. Die Niederlage zu Hause gegen Schorbus tat zum Abschluss der ersten Halbserie sehr weh. Zum Abschluss der ersten Halbserie, belegte die Neißeelf aus Guben Platz fünf und 24 Punkte. In der gesamten Rückrunde verloren sie fünf Mal. So am 18. Spieltag zu Hause gegen die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen und am 21. Spieltag in Dissenchen bei der dortigen Spielgemeinschaft. Es folgten drei Niederlagen am Stück (26., 27., 28.): zu Hause gegen die SG Burg, im Aufsteigerduell in Welzow und überraschend in Branitz. Drei Niederlagen, die eine bessere Endplatzierung verhinderten. So wurde zum Abschluss der sechste Tabellenplatz erreicht mit 46 Punkten.

SG Sielow
Dieser Traditionsverein wollte nach den unbefriedigenden Platzierungen in den zwei Jahren zu vor (Platz sieben und sechs) endlich auf einen Podiumsplatz beenden. Aber auch dieses Mal reichte es nicht, die Zielstellung zu erreichen. Am Ende wurde es erneut nur Platz sieben. Woran lag es? Drei Schlussmänner mussten durch den 37-jährigen Routinier Martin Weise ersetzt werden. Doch nur daran hat es nicht gelegen. Auch die Verletztenliste war lang. So kam Eins zum Anderen und der Auftakt war mit dem fünften Platz nach einem gespielten Drittel der ersten Halbserie mit neun Punkte befriedigend. Zwischen dem sechsten und zehnten Spieltag konnten sie nur drei Punkte, gegen den Aufsteiger Welzow, gewinnen. Dafür erreichten sie zehn Punkte im Schlussdrittel der ersten Halbserie, Patz zehn und 19 Punkte. In der Rückrunde verpassten sie eine bessere Endplatzierung durch acht Niederlagen, davon drei Mal im Doppelpack (21., 22., 24., 25., 27. und 28. Spieltag) Am Ende wurden es 39 Punkte und ein einstelliger Tabellenplatz, Platz sieben. Ein Medaillenplatz war möglich.

Kahrener SV 03
Die 03er wollten das Vorjahr 2021/2022 vergessen machen, als sie die Meisterschaft mit einem zwölften Platz abschlossen. Der Neustart 2022/2023 schlug auch fehl, denn gleich die beiden Auftaktspiele wurden verloren. So in Dissenchen und zu Hause gegen den Aufsteiger Welzow. Nach fünf ausgetragenen Spielen hatten sie sechs Punkte und Platz sechs. In den folgenden fünf Spielen wurden es nur vier Punkte. Das Nachbarschaftsduell mit Eiche Branitz gewann sie in Branitz mit 1:0. Und die letzten fünf Spiele der Hinrunde war die bisher erfolgreichste mit acht Punkten. Nach Abschluss der Hinrunde waren es 18 Punkte und Platz elf. Der Rückrundenstart verlief für sie katastrophal. Bis zum 22. Spieltag hatte man vier Niederlagen eingefahren und drei Unentschieden. Zu diesem Zeitpunkt belegten sie Platz zehn und 26 Punkte. Eine sichtliche Steigerung gab es dann in den letzten acht Spiele, als sie vier Siege und zwei Unentschieden einfahren konnten. Das brachte sie noch auf einen einstelligen Tabellenplatz, Platz acht. Die Zielstellung Klassenerhalt wurde mehr als erfüllt.

VfB Cottbus 97
Man hegte große Erwartungen an den Absteiger aus der Landesklasse. Und das Auftaktspiel gegen einen Mitfavoriten, dem SV Lausitz Forst, bestanden sie. Doch schon hier sah man, dass es Probleme in der Abwehr gab. Wie konnte noch ein drei Tore Vorsprung (58.) noch aus der Hand gegeben werden? Am Ende hieß es 4:4 Unentschieden. So wurde es auch eine durchwachsene Leistung. Gegen die Favoriten Kausche/Drebkau, Forst und Briesen wurden alle drei Spiele verloren. Zum Hinrundenabschluss erreichten sie 21 Punkte und Platz sieben. Der Start in die Rückrunde war ungenügend. Hier vergaben sie schon eine bessere Endplatzierung. Denn aus den ersten fünf Spielen der Rückrunde wurden gerade drei Punkte von 15 möglichen erreicht. Zu wenig um vorn mitzuspielen, denn auch im zweiten Drittel der Rückrunde konnte nur sechs von 15 Punkte erreicht werden. Gerade zwei Punkte waren es dann im Schlussdrittel der Meisterschaft. Am Ende sprang noch ein einstelliger Tabellenplatz heraus, Platz neun. Es war mehr drin.

Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow
Ihre beste Platzierung erreichte die Spielgemeinschaft im Spieljahr 2021/2022, als sie einen beachtlichen siebenten Abschlusstabellenplatz in der Kreisoberliga erreichten. In der Zielstellung für die neue Saison 2022/2023 wollte man eine gute Rolle in der Kreisoberliga spielen. Der Start war verheißungsvoll, denn mit zwei Siegen und einem Unentschieden war der Start geglückt. Die Tabellenführung für den ersten und zweiten Spieltag hatte man inne. Nach dem dritten Spieltag, durch ein Unentschieden bedingt, immerhin noch Platz zwei. Danach folgten zwei Niederlagen in Sielow und zu Hause gegen den späteren Kreismeister Kausche/Drebkau. Das zweite Drittel ähnelte dem Ersten. Nur ein Punkt mehr wurde geholt. Zu erwähnen wäre hier der zehnte Spieltag, als sie in Burg ein 1:1 Unentschieden erreichten. Im letzten Drittel gelangen nur zwei Siege, gegen Merzdorf und gegen den VfB Cottbus 97. Niederlagen in Briesen, in Spremberg und gegen Welzow ließ sie zum Ende der Hinrunde auf Platz sieben landen, mit 21 Punkten. Man hatte die Endplatzierung des Vorjahres erreicht, mehr auch nicht. In der Rückrunde ereichten sie zwei Punkte weniger, wie in der Hinrunde, Ein „Krise“ (viele verletze Spieler) machten sie zwischen dem 23. und 30. Spieltag durch. Hier kamen sie nur auf magere drei Punkte. In fünf Spielen wurde nicht ein Pünktchen gewonnen. Am letzten Spieltag musste sie noch ihren einstelligen Tabellenplatz verlassen. Zum Abschluss der Saison ist es Platz zehn und 37 Punkte. In dieser Endphase wurde eine bessere Platzierung vergeben.

TSV Cottbus/Kiekebusch
Ihre beste Platzierung erreichten sie in der Saison 2021/2022 mit einem zehnten Tabellenplatz. Heuer kamen sie auf Platz elf ein, mit 34 Punkten. Bis zum siebenten Spieltag hatten sie erst einen Sieg einfahren können, zu Hause gegen die Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow. Am Ende der Hinrunde belegten sie Platz 14 mit nur 14 Punkten. Sie steckten in der Abstiegszone. In der Rückrunde holten sie beachtliche zwanzig Punkte. Ein einstelliger Tabellenplatz am Ende der Saison wäre möglich gewesen, wenn nicht die beiden letzten Saisonspiele in Guben mit 5:1 und zu Hause gegen Branitz mit 4:1 verloren gegangen wären.

FSV Viktoria 1897 Cottbus
Dieser Verein bewegte sich in den letzten Jahren immer im Podium Bereich, 2018/2019 Platz drei, 2019/2020 Platz vier, 2020/2021 (Pandemie), 2021/2022 Platz drei. Doch in diesen Jahren bedienten sich am Spielermaterial hier Vereine, die kaum eine Nachwuchsarbeit nachweisen können. Viele talentierte Spieler verließen den Verein. So z.B. der VfB Krieschow. Gut, hier spielen sie höher klassig. Bis jetzt konnte Viktoria diese Ausfälle noch einigermaßen kompensieren, aber in dieser zu Ende gegangenen Saison war das nicht mehr möglich und schon sieht man das Ergebnis: Platz zwölf mit 33 Punkten. Es fing gleich mit dem Start in die neue Saison an. Aus den ersten fünf Spielen konnten gerade nur vier Punkte erzielt werden. Im zweiten Drittel wurden gerade drei Punkte mehr erreicht. Ebenfalls sieben Punkte im Schlussdrittel der Hinrunde. Nach 15 Spielen, stand man in Abstiegsgefahr, mit nur 17 Punkten auf Platz 14. Es wurde noch schlimmer, denn mit dem Start in die Rückrunde wurde vom 16. bis 20. Spieltag nicht ein Punkt eingefahren. Nach zwanzig Spielen hatte man Platz zwölf und 22 Punkte eingefahren. In den letzten zehn Spielen kamen sie auf 15 Punkte. Dieser Traditions- und Ausbildungsverein hat es geschafft die Klasse zu halten. Auch in der kommenden Saison 2023/2024 gibt es in der Drachhausener Straße wieder Kreisoberligafußball.

SV Eiche Branitz
Die Eiche-Kicker waren nur eine Saison in der Kreisoberliga, 2017/2018 und stiegen gleich wieder ab. 2021/2022 erreichte man Platz acht und 2022/2023 Platz 13. Die Zielstellung für 2022/2023 war den zeitigen Klassenerhalt zu schaffen. Der Start war verheißungsvoll. Denn in den fünf Auftaktspielen wurden zehn Punkte erkämpft, was gleichzeitig Platz drei bedeutete. Ab dem siebenten bis zum zehnten gab es kein Punktgewinn. Das machte sich auch in der Tabelle bemerkbar, Platz zwölf. Von nun an erholte man sich nicht mehr. Nach Abschluss der Hinrunde war es Platz elf und 18 Punkte. In der Rückrunde gelangen ihnen fünf Siege. Drei Heim- und zwei Auswärtssiege. 15 Punkte waren es mit dem Abschlusstabellenplatz 13, mit 33 Punkten. Die Zielstellung Klassenerhalt wurde zwar geschafft, ab erst sehr spät.

SG Blau-Weiß Schorbus
In den sechs zurückliegenden Spielzeiten belegten sie zwei Mal einstellige Tabellenplätze zum Schluss einer Saison. 2018/2019 Platz 5, 2019/2020 Platz 8. So war auch ihre Zielstellung, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Der Auftakt verlief doch sehr leidlich, mit nur fünf Punkten. Zwischen den elften und 13. Spieltag gab es keine Punkte, so dass nach Beendigung der Hinrunde Platz zehn und 18 Punkte heraussprangen. In der gesamten Rückrunde wurden es nur neun Punkte. Platz 14 und 30 Punkte. Sie hatten Glück ,dass es nicht mehr Absteiger aus der Landesklasse gab, dann wäre zweifellos der Abstieg drin gewesen

FSV Spremberg 1895
Der FSV ist als Viertplatzierter der Kreisliga, auf Beschluss des Fußballkreises Niederlausitz, in die Kreisoberliga aufgestiegen. Man wollte die Kreisliga unbedingt auf 16 Vereine auffüllen. Wenn jede Halbserie gedrittelt wird, sieht man die echten Leistungen. Der FSV erreichte nach den ersten fünf Spielen nur drei Punkte, im zweiten und dritten Drittel waren es je vier Punkte. Zum Abschluss der ersten Halbserie lagen sie in der Tabelle auf Platz 14, mit nur mageren elf Punkten. In der Rückrunde das gleiche Bild. Hier waren es nur zehn Punkte. Die Endplatzierung ist der 15. Tabellenplatz, was gleich bedeutend ist mit dem Abstieg. Von den sechs Siegen waren fünf Heimsiege zu verzeichnen. Lediglich gegen den FSV Viktoria 1897 Cottbus gewannen sie beide Spiele. Erwähnenswert, dass im direkten Aufsteigerduell der FSV zu Hause gegen Welzow gewinnen konnte. Ansonsten waren die Leistungen für eine Kreisoberliga zu dürftig.

SV Rot-Weiß Merzdorf
Mit großen Erwartungen wurden die Merzdorfer in der Kreisoberliga erwartet. Nach dem souveränen Sieg in der Kreisligasaison 2021/2022, mit 13 Punkten Vorsprung zum Tabellenzweiten, der Reserve vom 1.FC Guben und dem 2:2 Unentschieden im Auftaktspiel zu Hause gegen den späteren Kreismeister, Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau, folgten acht Niederlagen in Folge. Am zehnten Spieltag gab es den ersten von insgesamt nur drei Siegen, gegen Mitaufsteiger FSV Spremberg 1895. Bis zum Hinrundenschluss gab es keinen weiteren Punktgewinn. Mit vier Punkten belegten sie Platz 16. Sie waren Schlusslicht der Tabellen. Die „Rote-Laterne“. Den letzten Tabellenplatz gaben sie bis zum Saisonende nicht mehr ab. Welchen Grund gab es, so leistungsmäßig abzufallen? Es gab innerhalb der Mannschaft Querelen, so dass man sich von einigen Spielern getrennt hatte, um schon hier für die neue Saison 2023/2024 eine neue, junge Mannschaft aufzubauen. Wünschen wir ihnen hierzu viel Erfolg.

Joachim Rohde