Rückblick 18.Spieltag Kreisoberliga FK Niederlausitz

Hallo Fußballfreunde!

Die Meisterschaft ist durch die sonntägliche Niederlage vom Ligaprimus, BSV Guben Nord II, in Guhrow wieder offen. Vier bzw. fünf Punkte Vorsprung haben die Neißestädter zur SG Sielow und dem Kahrener SV 03. Aber auch Guhrow, noch mit zwei Spielen im Rückstand, hat es selbst in der Hand, ganz nach vorn zu stoßen. Durch das Unentschieden im so genanntem Spitzenspiel hat der Spremberger SV mit sechs Punkten Rückstand zum Spitzenreiter ebenfalls noch Möglichkeiten die Spitze anzugreifen. Fichte Kunersdorf hat nur noch eine Minimalchance. Die Erfolgswelle von Groß Gaglow hält weiterhin an und bilden mit Motor Saspow und Klein Gaglow das gesicherte Mittelfeld. Gefährdet sind noch Blau-Weiß Schorbus, SV Lausitz Forst und der FSV Viktoria Cottbus. Auf den Abstiegsplätzen weiterhin der SV Werben und der VfB Krieschow II. Zu den Spielen:

In Kunersdorf fand das Spitzenspiel zwischen der Fichte-Elf und dem Spremberger SV statt. Bis vor dem Spiel hatte Fichte zwei Siege und zwei Unentschieden vorzuweisen. Auch heuer sollte es so kommen. Beide Trainer mussten jeweils stark ersatzgeschwächt in dieses Spiel gehen, trotzdem wurde es ein schnelles und gutes Kreisoberligaspiel, mit leichten Vorteilen der Gäste in den ersten 30 Minuten. Doch der Gastgeber setzte das erste Zeichen schon nach 120 Sekunden, als ein 18 Meter Freistoß von Sebastian Golz nur knapp das Ziel verfehlte. Fast im Gegenzug die Gäste, als nach Vorlage von Eric Schiffel auf der linken Seite Mathias Jäckel die erste Chance besaß, doch sein Schuss war zu schwach geschossen, um Schlussmann Felix Wolf im Kasten der Fichte-Elf zu gefährden. Danach, in regelmäßigen Abständen, die Gäste, mit Riesenmöglichkeiten. Zum Chancentod avancierte Mathias Jäckel. Was er an diesem Tage ausließ hätte für zwei Siege reichen können. Zwischendurch hatte auch der Gastgeber die eine oder andere Möglichkeit. So in der 16.Spielminute nach einem Eckball, als Florian Günther das Ziel knapp verfehlte. Er war es auch in der 23. Minute, als er mit einem Freistoß Schlussmann Hardy Hiller zu einer Glanzparade zwang. Doch immer wieder die Gäste. Nach dieser Fichte-Chance war es erneut Mathias Jäckel, der nach einem Freistoß die Möglichkeit besaß die Führung zu erzielen. Doch allmählich wurden ihre Waffen stumpf. Der Gastgeber kam jetzt besser in die Gänge, ohne aber gefährlich zu werden. Man spielte nun mit. In der 35.Spielminute strich ein Freistoß von Sebastian Golz knapp am Tor vorbei. Doch zwei Minuten später die Führung des Gastgebers. Ein Eckball der Fichte-Elf konnte von den Gästen nicht weit genug weg vom Tor befördert werden. Im zweiten Versuch klappte es dann. Nachdem Marcel Seifert über den Ball schlug und diese Möglichkeit zu zerrinnen drohte, kam Felix Badack fast im Fallen an den Ball und drückte diesen über die Linie zum 1:0. Zu diesem Zeitpunkt war es die überraschende Führung des Gastgebers. Im Gegenzug versuchte es Daniel Linke mit einem Schussversuch, es blieb bei einem Versuch. Drei Minuten nach dieser Szene prüfte Eric Schiffel, der zukünftige Couch ab der neuen Saison beim SSV, nach einer Ecke per Kopf Torwart Wolf und ihn zur Parade zwang. In der dritten Minute der Nachspielzeit, es gab eigentlich keinen Grund für eine so lange Nachspielzeit, hatte Florian Günther und Felix Badack im Duett die Chance auf 2:0 zu erhöhen. Im zweiten Spielabschnitt riss die Fichte-Elf das Spiel an sich. Doch konnten sie in den Anfangsminuten einige gelegentliche Konter nicht verhindern. In der 57. und 58.Spielminute hatten Florian Günther und Benjamin Golz Chancen das Ergebnis höher zu gestalten. Schwer verständlich für den Chronisten, der totale Spielabfall der Gäste im zweiten Spielabschnitt. In der 70.Minute versuchte es Jäckel noch einmal, nach einer Einzelaktion, doch diese Hundertprozentige parierte Felix Wolf im Kasten der Gastgeber. In der Nachspielzeit das längst fällige 2:0. Eine Flanke, von der rechten Seite vom eingewechselten Mario Rasche geschlagen, konnte Benjamin Golz zum 2:0 verwandeln. Sein 11tes Tor in der laufenden Meisterschaft, Platz 6 in der Torschützenbestenliste 20115/2016.

Die SG Groß Gaglow schwimmt auf einer Erfolgswelle. Aus den letzten neun Spielen konnten von 27 möglichen Punkten 18 eingefahren werden. Nur die Niederlage am 14.Spieltag bei Viktoria Cottbus, die vermeidbar war, haben keinen Zähler gebracht. Beachtlich, ein einstelliger Tabellenplatz ist dabei herausgekommen, Platz neun. Die erste Halbzeit im Spiel gegen die Reserve vom Landesligisten SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz verlief sehr verhalten. Zuviel wurde quer gespielt, welches keinen Sinn machte. Trotzdem waren zwei Chancen zu verzeichnen. Wacker drängte Gaglow immer wieder zu großer Aufmerksamkeit. Im zweiten Abschnitt kam ab der 51.Spielminute Leben in das Spiel, als Gregor Harnath mit einem Abstauber der Führungstreffer zum 1:0 gelang Er konnte einen Freistoß von Mario Noack aus Nahdistanz (2 Meter) verwandeln. Zwölf Minuten später kamen die Gäste zum 1:1 Ausgleich. Eine kurz gespielte Ecke konnte abgewehrt werden, der Ball kam zu Ali Fayad, der von der 16er Strafraumgrenze aus entschlossen abschoss. Wacker bestimmte nun das Spiel. Es war nur eine Frage der Zeit, wann das Führungstor fällt. Doch dann die 84.Spielminute: Wacker bestrafte sich selbst durch eine Tendelei in ihrer Abwehr. In diesem „Geschiebe“ schaltete sich der eingewechselte Ziegenhardt ein, spielte den Ball quer zu Marco Noack und dieser behielt die Übersicht und verwandelte zum 2:1 Siegtreffer. Groß Gaglow hat sich endgültig aus der Gefahrenzone gespielt. Wacker jedoch ist dort nun wieder angekommen.

Der Kahrener SV 03 kam im Spiel gegen den abstiegsbedrohten SV Lausitz Forst nur zu einem Unentschieden, Dazu trugen sie maßgeblich selbst mit bei, denn zwei Torwartfehler kosteten den Dreier. In der ersten Spielhälfte hatten die 03er mehr Spielanteile, doch die Gäste gingen wie eingangs erwähnt, nach einem Fehler ihres Schlussmannes Ronny Dokter, mit 0:1 in Führung (16.). Gleich nach der Pause (49.) kam der Gastgeber zum 1:1 Ausgleich. Nach schöner Vorarbeit von Florian Matz kam Floria Kasper an den Ball und vollendete sicher. Die Führung gelang den 03ern dann zwanzig Minuten später, als nach einem Eckball Marko Krüger mit dem Kopf zur Stelle war und einnetzte. Wer nun glaubte, dass der Gastgeber dieses Ergebnis weiterbaute, der irrte. Die junge Truppe aus den Neißestadt spielte überraschend mit. Ronny Dokter hatte wohl an diesem Tage nicht seinen besten Tag, denn er erlaubte sich in der 76.Spielminute einen erneuten Fehler, den Jonny Kerb schonungslos nutzte und das 2:2 erzielte. Die Gäste hielten dieses Unentschieden bis zum Abpfiff fest in ihrer Hand. Am Ende ein verdienter Punktgewinn für sie. Trotzdem bleiben sie auf Platz 13. Die 03er dagegen verspielten zwei wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Bei einem Sieg hätte man sich bis auf drei Punkte an den Spitzenreiter herangekämpft. So bleibt es bei Platz drei.

Das Cottbuser Nordderby Sielow gegen Viktoria hat immer seinen Reiz. In diesem Nachbarschaftsduell gab es immer unterschiedliche Erfolge auf beiden Seiten. In diesem Spieljahr aber gab es zwei deftige Niederlagen für die Männer aus der Drachhausener Straße. Im Hinspiel wurde der FSV Viktoria auf eigenem Platz mit 1:6 vom Platz gefegt. Und auch heuer hatten sie keine Chance. Obwohl sie schon in der 9.Spielminute überraschend in Führung gingen. Ein 35 Meter Freistoßhammer von Kenan Alzoobi ließ Schlussmann Martin Weise im Tor des Gastgebers keine Abwehrmöglichkeit, 0:1. Der Ausgleich fiel schon fünf Minuten später per Foulelfmeter. Torsten Winkler wurde im 16er von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Robert Becker, der gleich nach der Pause (46.) die 2:1 Führung erzielte, als er eine Vorlage von Torsten Winkler verwandeln konnte. Zehn Minuten später erzielte Routinier und Goalgetter Michael Konzack das 3:1. Nach einer Flanke von der Außenseite nahm er den Ball an und schoss gekonnt ein. Sielow nun endgültig auf der Siegerstraße. Den Schlusspunkt setzte Christopher Knoll in der 67.Spielminute, als er aus 18 Metern zum Endergebnis einschoss, 4:1. Florian Behrendt im Tor der Gäste hatte keine Chance. Viktoria ist nun wieder in der Gefahrenzone. Der Gastgeber hat durch diesen Sieg Platz zwei eingenommen, mit nur noch vier Punkten Rückstand zum führenden BSV Guben Nord II.

Nach dem missglückten Auftakt der Zerna-Schützlinge in die Rückrunde, eine Niederlage in Groß Gaglow und ein Unentschieden gegen Kunersdorf, gelang ihnen heuer der erste Sieg beim abstiegsbedrohten SV Werben. Die Gäste bestimmten das Spielgeschehen und hatten in dieser Phase des Spieles durch den Spanier Iborra Sanchez zwei Riesenmöglichkeiten in Führung zu gehen. Saspow war in der Abwehr nicht immer Sattelfest, so dass auch die Rothosen zu einigen Möglichkeiten kamen. Nach dem Seitenwechsel die verdiente Führung für die Gäste aus Saspow. Einen zurückspringenden Ball, nach einem Lattenknaller von Lukas Lehman, konnte Oliver Matschke abstauben und zum 0:1 einnetzen. Schon zwei Minuten später das 2:0. Sanchez wurde im 16er völlig freistehend angespielt und schoss aus acht Meter unhaltbar in die Maschen. Der Widerstand der Werbener war gebrochen. Denn schon vier Minuten später kamen die Gäste nach einem Eigentor zum 0:3. Der eingewechselte David Schütze dringt in den Strafraum ein, sein scharfer Schuss wird von Tobias Gensel in das eigene Tor abgefälscht. Durch diese Niederlage bleiben die Gastgeber auf einen Abstiegsplatz. Saspow festigt seinen einstelligen Tabellenplatz (7.).

Der SV Guhrow bestritt nach der Winterpause erst sein erstes Spiel. Der Gegner aus Guben hatte in der Vorwoche gegen Werben das erste Spiel. Das waren die Fakten vor dem Spiel. Vor dem Spiel äußerte sich der Trainer der Gäste, Pierre Löbl sehr optimistisch zum Spiel. Er sprach, hier zu gewinnen, wir wollen aufsteigen. Wir sind nicht besser wie die anderen Vereine, aber impulsiver, euphorischer, geiler, immer bereit 100 Prozent zu geben, Sein Betreuer Rozek sprach von einem gewünschten 3:1 Sieg. Doch es kam anders, als sie prophezeit hatten, aber der Reihe nach. Das mit Spannung erwartete Spitzenspiel entsprach nicht den Erwartungen. Vom Anpfiff an bestimmten die Gäste das Spielgeschehen. Schon in der 2.Spielminute hatten sie ihre erste Chance, als ihr Goalgetter Michael Kaluza die erste gute Möglichkeit vor den Füßen hatte. In der Folgezeit, fast im Minutentakt, erspielten sie sich ihre Chancen heraus. So in der 6., 12. und 20.Minute, als Max Wilhelm Jacob, Magnus Pulm und Florian Jünger nach drei Eckbällen in Folge die Chancen besaßen, die Führung zu erzielen. Zu diesem Zeitpunkt war nicht viel vom Gastgeber zu sehen. Sie kamen einfach nicht in die Gänge. Keine Ballstaffetten über mehrere Stationen kamen zu Stande. Grützner, Dobschütz, Becker und Höhne… an ihnen lief das Spiel vorbei. Dafür kamen die Gäste weiterhin zu einigen Hochkarätern, so in der in der 27. und 29.Minute, als Florian Jünger oder erneut Magnus Pulm ihre Chancen vergaben. Doch mit zunehmender Spielzeit kamen die Gastgeber nun besser in das Spiel. In der 35.Spielminute prüften sie, nach einem Eckball von Jünger getreten, Schlussmann Scheppan im Gehäuse des Gastgebers. Dann die überraschende Führung des Gastgebers in der 42.Spielminute. Christian Chilla kam an den Ball, schoss diesen in die Mitte des Gubener Strafraumes, hier stand der quirlige Eric Wilken frei, der unhaltbar in die Maschen zum 1:0 schoss. Nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit (51.) erwies Jan Malecki seiner Mannschaft einen „Bärendienst“, in dem er Rot sah. Nun in Unterzahl spielend öffnete sich das Spiel und schon zog das Spiel weiter an. Mit diesem Handicap spielend kamen die Gäste sieben Minuten nach dem Platzverweis zum verdienten 1:1 Ausgleich. Scheppan im Tor von Guhrow hatte hier eine Aktie dran. Anstatt aus seinem Kasten zu kommen und den Ball abzuwehren, ließ er Michael Kaluza zur Flanke kommen die Schmietendorf nutzte. Von nun an ein offener Schlagabtausch, mit leichten Vorteilen für den Gastgeber. Als sich alle mit dem Unentschieden abfinden wollten, gelang dem Gastgeber, unter großem Jubel der treuen Anhänger, der 2:1 Siegtreffer in der 89.Spielminute. Die Prophezeihung vor dem Spiel von Trainer Löbel ging nicht auf. Trotz der Niederlage bleiben sie an der Spitze der Tabelle, doch der Vorsprung ist geschmolzen. Der Gastgeber hat sich durch diesen Sieg die beste Ausgangsposition verschafft. Bei noch zwei Nachholspielen ist alles drin. Spannung pur.

Joachim Rohde