Rückblick Endspiel Kreispokal im FK Niederlausitz

Wacker Ströbitz II gewinnt Kreispokal und damit das Double. Ein spannendes Finale mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten.

Ein Event im Fußballkreis Niederlausitz ist das Fußballkreispokalendspiel immer am Freitag vor Pfingsten. Auch dieses Mal kamen 505 zahlende Zuschauer zu diesem Finale und brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen.

Bei besten äußeren Bedingungen sahen sie in der ersten Spielhälfte einen derart überlegenen Favoriten, der zur Pause hätte schon alles klar machen müssen. Aber der Reihe nach:

Vom Anpfiff an bestimmte Wacker das Spielgeschehen und hatte schon in der 3.Spielminute, nach einem Freistoß von Carsten Paulick, die Chance in Führung zu gehen, die aber Andreas Römer im Tor des Gastgebers verhinderte. Zwei Minuten später dann doch die Führung für den Kreismeister. Eine scharfe Eingabe von der linken Seite, von Robert Becker getreten, kam in den 5 Meter Raum, wo David Weidner beim Abwehrversuch den Ball unglücklich in das eigene Tor lenkte zum 0:1. Dieses frühzeitige Tor löste eine spielerische Euphorie beim Favoriten aus, der nun einen sehenswerten, technischen und schnellen Fußball vom Feinsten bot. Weitere Großchancen wurden im Minutentakt vorgetragen. Das 0:2 (17.) war eine logische Folge der Überlegenheit. Spielführer Christian Bläsner gab die Vorlage für Robert Becker, der sicher verwandelte. Die Traktorelf kam kaum zum Luft holen. Klarste Einschussmöglichkeiten aus Nahdistanz oder Randy Gottwald, der nur die Latte traf oder Ali Fazel, der Andreas Römer zur Glanzparade zwang. In der 25.Spielminute musste Martin Handreg eigentlich das 0:3 machen, als er plötzlich völlig frei fünf Meter vor Römer auftauchte, aber das Kunststück fertig brachte, den Ball über das Tor zu spielen! Oder Standartsituationen, so zum Beispiel in der 30.Spielminute, als Markus Krüger für den schon geschlagenen Schlussmann Andreas Römer auf der Linie klären konnte. In der 34.Minute wurde ein klares Foulspiel im 16er nicht gepfiffen. Hier hätte der Pfiff kommen müssen. In 37. und 40.Spielminute vergaben Ali Fazel nach einem Eckball (37.) und Carsten Paulick per Freistoß. Traktor Laubsdorf hatte danach ihre erste Möglichkeit durch Marcel Stürmer, der mit einem Solo auf und davon ging, aber von Steven Semke abgedrängt wurde (42.). Ein ganz anderer Underdog kam nach der Halbzeit aus der Kabine. Die ersten Minuten gehörten noch Wacker, die mit Ali Fazel und Randy Gottwald noch zwei gute Möglichkeiten hatten. Mit zu nehmender Spielzeit kam der Gastgeber aber immer besser in die Gänge. Einen Eckball von Spielführer Pohl konnte Donath wuchtig mit dem Kopf zum 1:2 Anschluss einnetzen (62.). Danach ein entfesselter Gastgeber. Als wenn er die zweite Luft bekommen hätte, brachte er Wacker stark in Bedrängnis. Das zeigten die vielen Fehlabspiele, die Zweikämpfe wurden verloren und bei Standartsituationen. brannte es immer lichterloh, wenn die großen „Kerls“ vorn versuchten den Ball zu bekommen. Unverständlich dieser Leistungsabfall bei den Gästen, nach so einer großen ersten Halbzeit! Gelegentliche Konter brachten aber immer wieder Gefahr. So in der 70.Spielminute, als Mohammad Abdulhmid strafstoßreif gefoult wurde. Der Pfiff blieb jedoch aus. In der 73.Spielminute verletzte sich Christian Donath vom Gastgeber, der auf dem Platz gepflegt wurde und nicht wie üblicherweise außerhalb des Spielfeldes. Für Donath kam Mario Lehmann, der gleich eine Chance bekam, die aber geklärt wurde. In der 86. und 89.Spielminute hatte Laubsdorf durch Spielführer Max Pohl und Mario Lehmann den Ausgleich vor den Füßen, die aber nicht genutzt werden konnten. In der fast zehnminütigen Nachspielzeit, aufgrund der Verletzung von Donath, wurde es noch hektisch. In dieser Phase sah Lars Hanuschke rot (90+2). Kein würdiger Abschluss nach diesem doch fairen Spiel. 3 x Gelb für Laubsdorf und 2 x Gelb für Wacker. Wacker verstand es trotz des unerklärlichen starken Leistungsabfalls das knappe Ergebnis über die Zeit zu bringen.

Herzlichen Glückwunsch!

Ein kleiner Wehmutstropfen ist, dass Wacker Ströbitz II nicht am Landespokal teilnehmen darf, da die „Erste“ schon daran teilnimmt. Zwei Mannschaften aus einem Verein können nicht am Landespokal teilnehmen.

Stimmen zum Spiel.

Wacker Trainer Marco Mrosek: Wir hätten nicht in diese Situation kommen brauchen, wenn wir unsere vielen Chancen in der ersten Hälfte genutzt hätten. Hinzu kamen, nach unserer Meinung, zwei nicht gegebene Elfmeter. Den Leistungsabfall im zweiten Spielabschnitt meiner Mannschaft kann ich mir nicht erklären. Da wir am Landespokal nicht teilnehmen können, wünschen wir Laubsdorf ähnliches wie im Kreispokal.

Marco Christoph, Traktor Laubsdorf: Ich musste meinen Spieler, die mit hängenden Köpfen zur Pause in die Kabine kamen, wieder aufrichten. Wir haben unser Spielsystem umgestellt und hatten damit Erfolg. Besonders unsere Standartsituationen waren kreuzgefährlich.

David Chollee, Vors. des FK Niederlausitz: Ein tolles und spannendes Finale was wir heute hier zu sehen bekamen. Von den äußeren Bedingungen und dem organisatorischen her eine super Veranstaltung. Wir sagen Danke dem Ausrichter Traktor Laubsdorf und den rührigen Organisatoren des Veranstalters ein große Dankeschön.

Traktor Laubsdorf – SV Wacker 09 Cottbus Ströbitz II 1:2 (0:2). T.: 0:1 Weidner (5./ET), 0:2 Becker (17.), 1:2 Donath (62.). S: Wiemann, Z: 505, Rot: Hanuschka (90+2/Laubsdorf)

Joachim Rohde