Rückblick Pokalhalbfinale + Nachholspiele im FK Niederlausitz

Hallo Fußballfreunde!

Am gestrigen Freitag sollten drei Spiele stattfinden. Das ausgefallene Spiel vom 14.Spieltag Fichte Kunersdorf gegen den SV Drachhausen 1913 und die beiden Halbfinalspiele im Kreispokal SG Eintracht Peitz gegen SV Döbbern 25 und TSV Cottbus gegen den Kreismeister VfB 1921 Krieschow.

Zum Kreispokalhalbfinale:

Zum Eklat kam es in Cottbus am Priorgraben. Der gastgebende TSV Cottbus ist nicht zum Kreispokalhalbfinale gegen den VfB 1921 Krieschow angetreten. So etwas gab es in der Geschichte des Kreispokals noch nie, dass ein Verein im Halbfinale nicht antritt und somit der Gegner kampflos in das Endspiel kommt. Der TSV hatte lange gewusst, dass er mit seinen Juniorenspielern, die in der ersten Mannschaft eingesetzt werden, zu einem internationalen Turnier nach Kroatien reisen würde. Aber auch der Termin der Halbfinalspiele stand lange fest. Bei einem schriftlichen Antrag auf Spielverlegung wäre vielleicht das Spiel verlegt worden, doch dieses war nicht der Fall. Der TSV hat nun mit einem Verfahren vor dem Kreissportgericht zu rechnen. Trotzdem ist dieses Verhalten unfair gegenüber dem Gegner, aber auch den anderen Vereinen.

Im zweiten Halbfinalspiel standen sich in der Fischerstadt Peitz die heimische SG Eintracht und der SV Döbbern 25 gegenüber. In einem ausgeglichenem Spiel in Halbzeit eins ließen beide Vereine Chancen ungenutzt, so dass es mit einem 0:0 in die Kabinen ging. Nach dem Pausentee war es die Eintracht, die die Initiative ergriff und in der 52.Spielminute durch Stephan Gross mit 1:0 in Führung ging. Die Gäste drängten nun auf den Ausgleich. Ein Doppelpack in der 60. und 62.Minute brachte die Wende. Den 1:1 Ausgleich erzielte Robert Kerk. Den zweiten Treffer markierte Hans Leupold zum 1:2. Der vorjährige Finalist war nun auf dem Weg, erneut das Finale zu erreichen. In der 82.Minute fiel dann die endgültige Entscheidung in diesem Spiel. Ein Foulelfmeter verwandelte Kevin Karow zum viel umjubelten 1:3. Dieses Ergebnis wurde bis zum Schlusspfiff sicher von den 25er verwaltet. Sie schafften ein Novum in der Geschichte des Kreispokals. Denn es gelang in der Geschichte des Fußballkreises Niederlausitz noch keinem Verein zwei Mal in Folge das Finale zu erreichen.

Brisanz steckt in diesem Finale, welches am 20.06.2009 stattfinden wird, denn dem SV Döbbern 25 gelang es am 20.Spieltag, dem VfB die erste Saisonniederlage beizubringen. Und das dazu noch auf dem eigenen Platz von Krieschow. Hoffen wir auf ein spannendes Finale. Der Endspielort wird auf der nächsten Spielausschusssitzung festgelegt.

Zum Nachholspiel der Kreisliga:

110 Zuschauer kamen zum Spiel Fichte Kunersdorf und dem SV Drachhausen 1913. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Sie sahen ein spannendes, torreiches und an Höhepunkten gespicktes Spiel. Die Gäste, zuerst mit dem starken Wind im Rücken spielend, nutzten dieses nicht gleich von Anfang an. Doch die erste Chance hatten sie, als Heiko Pusch in der achten Spielminute, nach einer Ecke, das Tor knapp verfehlte. Danach der Gastgeber, der in der 12.Minute eine Riesenmöglichkeit ausließ und zwei Minuten später durch Maurice Hansch eine weitere Möglichkeit vergab. Die Gäste starteten immer wieder gefährliche Konter. So im direkten Gegenzug, als David Knüpfer eine Chance bekam, diese aber vergab. Zwei Minuten später bekamen die Gäste einen Freistoß, 20 Meter vor dem Fichte-Tor, zugesprochen. Den Schuss von Michael Konzack konnte der Fichte Schlussmann Ricardo Klaus gerade noch so abwehren. Drachhausen spürte in dieser Phase des Spieles, dass der Gastgeber einige Unsicherheiten in der Abwehr besaß. Dieses nutzten sie in der 19.Minute zur 0:1 Führung. Thomas Hannusch gelang dieses Tor. Schon zwei Minuten später nutzte Nico Konzack einen krassen Torwartfehler zum 0:2. Der Gastgeber war um Schadensbegrenzung bemüht und hatte durch Sebastian Stöhr die Möglichkeit den Anschlusstreffer zu markieren. Doch er scheiterte. In einer Tändelei zwischen Gido Musäus und Torwart Ricardo Klaus schaltete sich Michael Konzack ein und es stand 0:3. Der Gastgeber war sichtlich beeindruckt und bemühte sich, dass der Rückstand bis zur Pause nicht noch größer wird. Das Spiel spitzte sich ab der 50.Minute zu. Innerhalb von sechzig Sekunden reduzierte sich der Gastgeber auf neun!! Spieler. Zwei berechtigte Ampelkarten vom bis dahin ordentlich pfeifenden Schiedsrichter Jürgen Schulz führten zu Platzverweisen von Ronny Heinrich und Maurice Hansch. Wer gab dem Gastgeber nun noch eine Chance? Doch was nun geschah war sensationell. Einen unbändigen Kampfgeist entwickelte die Fichte-Elf und in sage und schreibe innerhalb von sieben Minuten hatten sie den 0:3 Rückstand wettgemacht. Die Gäste schienen völlig von der Rolle. Sie waren nicht in der Lage ihre numerische Überlegenheit zu nutzen War es Überschätzung der Situation? Jedenfalls waren sie wie gelähmt und sahen zu, wie Sebastian Knüpfer nach Vorlage von Sebastian Stöhr die Vorlage zum 1:3 gab (61.Min.). Oder zwei Minuten später, als erneut Sebastian Stöhr die Vorlage gab für Christian Badack, der das 2:3 erzielte. Danach wurde in der 68.Minute Marcus Krüger im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Sebastian Knüpfer ganz sicher zum viel umjubelten 3:3 Ausgleich. Wer hätte das gedacht? Doch die Freude über diesen nicht erwarteten Augleich währte nicht lange. Einen Freistoß aus rund 40!! Meter Entfernung, getreten von Michael Konzack, schlug unhaltbar zum 3:4 ein. Konnte der Gastgeber diesen erneuten Rückstand wieder wettmachen? Diese geschrumpfte Mannschaft kämpfte sich zurück. Sie zeigte Kampfgeist, Siegeswillen, das war ein Lehrbeispiel wie sie im Buche steht. Dieses hätte auch eine Lehrstunde für die Energie-Kicker sein können, dann wäre diese „Schande“ am Donnerstag nicht passiert. Die Schlussminuten gehörten nun wieder dem Gastgeber, der das schier Unfassbare erneut schaffte. In der 83.Minute gelang Marcus Krüger der 4:4 Ausgleichtreffer. Eigentlich musste Sebastian Knüpfer in der 86.Minute den möglichen Siegtreffer erzielen, als er allein auf den Drachhausener Schlussmann Denny Ulbricht zulief, dann aber kläglich vergab. Hier hätte er kaltschnäuzig verwandeln müssen, so ging sein Schuss am langen Eck ins Aus. Ein dramatisches Spiel ging zu Ende. Beiden Mannschaften ein Dank für dieses spannende Spiel, das leider dann vom überforderten Schiedsrichter arg mit einer „Kartenflut“ strapaziert wurde.

Joachim Rohde