Statement zum Zustand des Spielbetriebes im FLB vom Präsidenten Jens Kaden

Wir zitieren hier den Wortlaut von der FLB Website
Quelle: https://www.flb.de/News/News.php?ID=2235

Statement zum Zustand des Spielbetriebes im Fußball-Landesverband Brandenburg: Ein nächster wichtiger Schritt ist getan

Ich verstehe den Bedarf an Fragen, den Wunsch der Presse nach Berichterstattung und die Sehnsüchte der Vereine nach einer möglich schnellen Entscheidung. Gleichwohl wir in unserem Verband jetzt einen wichtigen Zwischenschritt getan haben, ist es noch zu früh, eine finale Regelung herbeizuführen.

Durch diese unerwartete und außergewöhnliche Krisensituation sind die bislang gekannten und geregelten Abläufe in Schieflage geraten. Der Zustand ist für viele Fußballfreunde quälend, die Sorge groß. Eine Vielzahl von Ideen werden in den Chats und Medien genannt, jede Lösung sieht anders aus. Selbst die eingebrachten Hinweise zu Entscheidungen anderer europäischer Fußballnationen können uns dabei nicht weiterhelfen. In Belgien war nur noch ein Spieltag zu spielen und der erklärte Meister hatte 15 Punkte Vorsprung, in England und den Niederlanden liegen andere Verbandsstrukturen vor. Hier möchte ich nochmals betonen, dass es satzungsbedingt durch den DFB keine einheitliche bundesweite Regelung geben wird. Da in allen Verbandsgesetzen eine solche Ausnahmesituation bislang nicht geregelt ist, stehen auch wir vor der besonderen Herausforderung, neue Entscheidungswege und den eigenen Lösungsansatz zu finden. Jetzt haben wir einen weiteren wichtigen Schritt dazu getan:

Mit der Befragung unserer Vereine haben wir ein Meinungsbild darüber erhalten, ob sie auch bereit seien, die Saison über den 30.06.2020 hinaus, durchzuführen.

Von den angefragten 531 Vereinen, mit mindestens einer Herrenmannschaft im Spielbetrieb, gab es 382 Antworten, das ist eine Beteiligung von 71,94 %.

Für die Fortsetzung stimmten insgesamt 135 Vereine (35,34 %), gegen die Fortsetzung 227 (59,42 %), unentschlossen waren 20 (5,24 %). In getrennter Betrachtung auch der Mannschaften im Landes- und Kreisspielbetrieb ergeben sich ähnliche prozentuale Werte, im Bereich der überregionalen Mannschaften liegt die ablehnende Haltung bei über 75 %.

Damit wurde für den sportlichen Lösungsfall und seinen spätmöglichsten Zeitpunkt der Saisonbeendigung entschieden. Über dieses Votum, den Spielbetrieb in den Männerspielklassen am 30.06.2020 zu beenden, werden wir uns als Verband nicht hinwegsetzen. Die Verantwortlichen für den Jugendspielbetrieb haben ihre eigenen Lösungsparameter und das Zeitfenster im Blick, der Freizeit- und Breitensport – wie auch der Frauen- und Mädchenausschuss haben nicht diesen Umfang des Spielbetriebes zu bewältigen, als dass es hier Probleme geben könnte.

Dem schließt sich aber jetzt auch unweigerlich die Frage an, wann und unter welchen Umständen der Trainings- und Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Die Antwort darauf kann der Verband weder liefern, noch beeinflussen. Hier gilt es weiterhin, den Vorgaben der Landesregierung, sowie den Entscheidungen der Städte und Gemeinden zu folgen. Hier möchte ich auch klarstellen, dass es vor den behördlichen Anordnungen durch den Fußball-Landesverband Brandenburg absolut keine Entscheidung zum weiteren Saisonverlauf geben wird. Diese Handlungsweise ist ganz klar den Haftungsfragen geschuldet. Die verbleibende Zeit wird zwischenzeitlich auch weiter genutzt, um ruhig und besonnen die nächsten Schritte zu beraten, Verbandsgesetze der Situation anzupassen, Denkmodelle und Szenarien weiter zu prüfen sowie die finale Entscheidung weiter zu diskutieren und vorzubereiten. Die derzeit noch im Raum stehende sportliche Lösung wird dann aber scheitern, wenn mindestens eine, der hinzukommenden Entscheidungen negativ ist. Dazu gehört die politische Erlaubnis und die Erkenntnis über die reale Chance, den ausgefallenen Spielbetrieb in dieser verbleibenden Zeitspanne auch aufzuholen. Mit dem Wunsch der Vereine zur Nichtverlängerung der Saison ist im Fall der Unmöglichkeit einer sportlichen Beendigung, die Legitimation zu einer Entscheidung des Verbandsvorstandes, möglich auch der Fußballkreise gegeben.

Ich denke, die derzeitige Situation genug vermittelt, sowie die weiteren Schritte nachvollziehbar in aller Kürze erklärt zu haben und gehe von einer weiteren zentralen Anordnung unserer Landesregierung nach Ostern aus. Diese muss zunächst abgewartet werden, um dann die weiteren konkreten Planungen angehen zu können. Mit der zugesicherten Vorlaufzeit werden wir die Vereine über jedwede Art, der damit einhergehenden Entscheidung informieren.”

Jens Kaden
Präsident
FLV Brandenburg