Rückblick 22.Spieltag Kreisoberliga FK Niederlausitz 2022/2023

Hallo Fußballfreunde!

Die SG Burg/Spreewald erlitt die erste Heimniederlage an diesem Spieltag. Zu Hause im Spitzenspiel gegen Briesen/Dissen wurde überraschend verloren.

An diesem 22.Spieltag ging es den beiden Spitzenreitern der Liga aus Burg/Spreewald und Kausche/Drebkau an den Kragen. Im einzigen Samstagspiel rettete sich Kausche/Drebkau gegen den FSV Viktoria Cottbus in der fünfminütigen (!) Nachspielzeit erst per Strafstoß mit einem Unentschieden. Im Spitzenspiel am Sonntag in Burg beim Spiel SG Burg/Spreewald gegen die SpG Briesen/Dissen, gelang es dem Gastgeber nicht einen frühen Rückstand in der Folgezeit zu egalisieren. Torreich ging es im Derby zwischen den Eiche-Kickern aus Branitz und Dissenchen/Haasow zu. Am Schluss entschied das Spiel zweier Einzelleistungen. Lausitz Forst gewann in Sielow und bleibt weiterhin Kandidat für die Bronzemedaille. Darum kämpfen auch die Welzower Borussen, die im Aufstiegsderby beim Tabellenletzten SV Rot-Weiß Merzdorf klar gewannen. In Schorbus trennten sich die heimische Sportgemeinschaft und der VfB Cottbus 97 leistungsgerecht mit einem Unentschieden. Der TSV Cottbus, nach der Heimniederlage am Donnerstag im Nachholspiel gegen Burg, holte sich drei wichtige Punkte gegen den stark in Abstiegsnöten befindlichen FSV Spremberg. Die Reserve vom 1.FC Guben gewann zu Hause gegen die 03er aus Kahren. Zu den Spielen:

Im einzigen Samstagsspiel standen sich am Samstag im Stadion „Am Volkshaus“ in Drebkau der Meisterschaftsmitfavorit, die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau, und der in Abstiegsnöten befindliche FSV Viktoria 1897 Cottbus gegenüber. Der Gastgeber war der große Favorit in diesem Spiel, konnte aber diese Erwartungen der 120 Zuschauer nicht erfüllen. Am Ende kam ein glückliches Remis per Foulelfmeter in der Nachspielzeit heraus. Aber der Reihe nach: Sofort nach Anpfiff des Spieles durch den Unparteiischen suchte der Gastgeber eine frühzeitige Führung zu erzielen, um dann ihr Spiel zu spielen. Es waren noch nicht einmal sechzig Sekunden gespielt, als sie sich einen Eckball erspielten. Daraus wurde kein Kapital geschlagen, wie auch in den folgenden fünf Minuten, wo es mehrmals lichterloh im Strafraum der Gäste brannte. Doch plötzlich kamen die Gäste mächtig auf und hatten in der sechsten Spielminute durch Patrick Matthieu eine so genannte Hundertprozentige, die er einfachen machen musste. Viktoria blieb nun am Drücker. Die Spielgemeinschaft schaute nur zu und fand keine Mittel etwas dagegen zu stellen. So kam dann auch die Gästeführung in der 15.Spielminute nicht von ungefähr. Routinier Chris Wyciczk war zur Stelle und drückte den Ball über die Linie zum 1:0. Der Gastgeber war sichtlich beeindruckt, denn Viktoria blieb weiter am Ball. Doch mit der Chancenverwertung hatten sie so ihre Probleme. Alleine Patrick Matthieu hätte schon für eine sichere Pausenführung sorgen müssen (25.und 35.). Hinzu kam noch der Torschütze Chris Wycisk, der gemeinsam mit Matthieu, das 2:0 machen müssen (23.). Plötzlich war der Spielfaden bei Viktoria irgendwie gerissen, denn nun kam der Gastgeber wieder mächtig auf und kam ihrerseits dem Ausgleich sehr nahe. So prüfte Fabian Triebeneck (40.) Johann Benken im Tor der Gäste mit einem Kopfball, den Benken hervorragend parierte. Oder Chris Portman, der ebenfalls eine Hunderprozentige ausließ´(45+1). Gleich nach der Pause hatte Viktoria noch eine Chance durch Chris Wyciczk, die er aber vergab. Dann setzte der Dauerdruck der Spielgemeinschaft ein. Viktoria wurde immer und immer wieder in der Abwehr geprüft. Aber der Gastgeber hatte große Probleme dieses spielende Abwehrbollwerk zu knacken. Was an diesem Tage die Gäste für Kampfbereitschaft an den Tag legten, war schon „aller Bonheur“. Einer kämpfte für den Anderen. Eine große kollektive Gesamtleistung von ihnen, woran sich die Gastgeber die Zähne ausbissen. Es muss aber auch gesagt werden, dass sich die Triebeneck, Portmann, Feinbube, Rehn etc. nichts haben einfallen lassen, diese Abwehr auszuhebeln. Einfallslos kann man da nur sagen. Zwischenzeitliche gefahrene Konter der Gäste, überwiegend von Patrieck Matthieu, der mutterseelenallein sich bewegte, aber immer wieder scheiterte oder der groß aufgewachsene Fabian Triebeneck klärte diese Situationen. In der fünften! Minute der Nachspielzeit, dann ein Pfiff, des sehr schwachen Unparteiischen. Er zeigt auf den Punkt. Foulelfmeter für den Gastgeber. Für den Chronisten nicht nachvollziehbar, zumal kurz zuvor ein Spieler von Viktoria im 16er zu Boden ging und der Pfiff ausblieb. Manuel Rehn, der im ganzen Spiel nicht zu sehen war, verwandelte sicher zum 1:1 Ausgleich. Für Johann Benken unhaltbar, der aber zuvor seiner Mannschaft mehrmals mit Glanzparaden und Reflexen von einem Torerfolg des Gastgebers bewahrte. Am Ende geht das Unentschieden in Ordnung. Viktoria verpasste es in Halbzeit eins eine Vorentscheidung herbeizuführen. Drei mögliche Punkte waren in diesem Spiel greifbar nahe. Die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau bleibt weiterhin Spitzenreiter der Liga. Viktoria von Platz zwölf auf Platz elf vorgerückt.

In Burg/Spreewald kannte man das Ergebnis aus Drebkau. Sie wollten im Spitzenspiel gegen die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen mit einem Sieg ihre Unbesiegtheit in dieser Saison fortsetzen. Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuße. Wie schon am Vortag, erfüllte der vermeintliche Favorit nicht seine Zielstellung. Kommen wir zum Spiel. Im Vorfeld dieser Begegnung soll es Äußerungen im Internet gegeben haben, die dem Fußballkreis bewogen zu diesem brisanten Spiel den Schiedsrichter aus der Brandenburgliga, die beiden Assistenten aus der Landesliga und den vierten Referee aus der Landesklasse zu bestellen. Eine Besetzung, wie sie nur ab der Landesklasse vorkommt. Also ein Vierergespan, wie sie in der Bundesliga gang und gebe ist. Der Chronist kann sich nicht erinnern, so etwas schon erlebt zu haben. Ja es gab schon, dass einzelne, höher klassige pfeiffende Schiedsrichter zu Spitzenspielen oder beim Kreispokalendspiel kamen, aber so etwas noch nicht. Hinzu muss am Rande erwähnt werden, dass durch den stattgefundenen Spreewaldmarathon der Zugang zum Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportplatz sehr beschwerlich war. Die heimische SG Burg sollte für die nächsten Ansetzungen für das Spieljahr 2023/2024 dies bei der Planung beim Fußballkreis anmelden, um bei der Terminisierung dies für die Mannschaften und den Zuschauern zu berücksichtigen. Dieses brisante Spitzenspiel lockte 285! Zuschauer an und die sahen eine frühe Führung der Gäste in diesem Burger Amtsderby. Aber der Reihe nach: Gleich zu Beginn der Begegnung überraschte die Spielgemeinschaft den Gastgebern mit einer schnellen Angriffswucht, so dass sich die Burger nicht richtig sortieren konnten. Schon ein Freistoß in der zweiten Spielminute, von Lars Roggatz getreten, brachte Gefahr für die Spreewälder. In der siebenten Spielminute hatte Burg dann ebenfalls mit einem Freistoß die erste Möglichkeit, doch der Schuss von Jendrik Sarnow (der fünffache Torschütze vom Nachholspiel am Donnerstag in Kiekebusch) verfehlte ebenfalls das Ziel. Fast im direkten Gegenzug die 0:1 Führung der Gäste. Ein blitzschnell vorgetragener Spielzug wurde vor das Burger Tor gespielt. Der Ball kam auf die halblinke Seite, hier stand Marcus Noack mutterseelenallein und völlig frei, konnte sich den Ball noch zurechtlegen und platziert einschiessen zum 0:1, zur großen Freude des mitgereisten heimischen Anhangs. Burg war sichtlich beeindruckt. So hatten sie sich den Start nicht vorgestellt. Eine völlig neue Spielphilosophie entstand für sie, mit der sie mit zunehmender Spielzeit nie so richtig zurechtkamen. Sie mussten etwas mehr tun. Mit geballter Kraft versuchten sie es jetzt mit einer Daueroffensive. Aber schon hier, in dieser Phase, merkte man, dass sie heuer blind anliefen. Ideenlos und unorganisiert wurde versucht zu Chancen zu kommen. Hier fehlte diesmal ein richtiger Spielmacher, der die Fäden zog und das Spiel dirigierte. Optisch waren sie überlegen, doch Gästeschlussmann Jonas Schlodder brauchte nie richtig einzugreifen. Die Kamke, Sarnow,Schulz ect. ließen viele Standarts aus und gaben so den Gästen die Kontermöglichkeiten, die aber auch ziemlich harmlos waren. Schon hier kein echtes Spitzenspiel. Dass sollte sich dann auch in Halbzeit zwei fortsetzen. Nun nahmen kleine Nicklichkeiten zu, die ihren „Höhepunkt“ in der 62. Spielminute hatten, als Christian Rinza, der bis dahin spielerisch nicht groß aufgefallen war, Gelb/Rot sah. Der Chronist zweifelte an diesem Platzverweis, war es doch ein „Allerweltsfoul“, welches nicht einmal Gelb hätte sein müssen. Diese Entscheidung führte zu kurzzeitigen Spannungen, die sich aber legten. Mit vier Auswechslungen (zweimal 46. Min. und zweimal in der 75.Min). versuchten es die Gastgeber mit frischen Schwung zum Ausgleich zu kommen. In dieser letzten Viertelstunde verhinderte Jonas Schlodder mit mehrere Glanzparaden den möglichen Ausgleich der Spreewälder. Die Spielgemeinschaft überstand diesen Druck sehr souverän und mit so einem Keeper im Rücken hervorragend. Damit riss die Erfolgsserie der Burger. Die erste Saisonniederlage und dass noch zu Hause. Aber es ist noch nicht zu spät, um Meister zu werden. Bei einer guten anschließenden Spielanalyse, sollte dann im nächsten Spiel, beim VfB Cottbus 97, die richtigen Lehren gezogen werden. Die SG Burg weiterhin auf Platz zwei. Die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen spielt ebenfalls unbemerkt eine tolle Serie. In der Rückrunde haben sie ausschließlich gewonnen. Bei zwei Spielausfällen hat der Vizemeister in den fünf gespielten Begegnungen fünf Mal gewonnen. Das sind fünfzehn Punkte! Bei noch drei Nachholspielen ist ein Medaillenplatz noch möglich.

Der Dritte vom Tabellenspitzentrio, der SV Lausitz Forst, musste zur SG Sielow reisen und wollte dort seinen 2:0 Hinspielsieg wiederholen. Der Gastgeber stand in der Pflicht, nach der vorwöchentlichen Niederlage bei Viktoria Cottbus, wollten sie es dieses Mal besser machen. Sie begannen auch recht ordentlich und erzielten in den Anfangsminuten auch ein Tor, doch dieses wurde aus einer Abseitsposition erzielt. Die Gäste machten es besser, denn schon in der achten Spielminute gingen sie nach einer Flanke von der rechten Seite, durch Phlipp Fiedler, mit 0:1 in Führung. In der Folge dann ein Spiel auf Augenhöhe. Doch eine feine Sololeistung kurz vor der Pause (44.) führte zum 0:2. Aus dem Mittelfeld bekam Louis Büchner den Ball, ließ drei Gegenspieler ins Leere laufen und schoss platziert ein. Gleich nach der Pause (56.) kam der Gastgeber zu unverhofften Torehren. Was war geschehen? Sielow kam an den Ball, Maikel Krüger spielte diesen in den Fünf-Meter-Raum, hier im Gedränge bekam ihn Julian Ullrich unglücklich an das Bein und von dort sprang der Ball in das eigene Tor, 1:2. Sielow drängt auf den Ausgleich. Der eingewechselte Robin Schulze hatte die Möglichkeit den Ausgleich zu erzielen, doch der Ball verfehlte sein Ziel. Dafür waren es die Neißestädter, die in der 82. Spielminute durch Pawel, Michal Niewiadomski zum alles entscheidenen 1:3 kamen. Der SV Lausitz Forst weiterhin auf Platz drei. Sielow verbleibt auf Platz acht.

Zwei stark gebeutelte Vereine standen sich in Schorbus gegenüber. Der VfB Cottbus 97 hat seit dem Start in die zweite Halbserie noch nicht einmal gewonnen. In den sieben ausgetragenen Spielen konnten sie gerade einmal drei Punkte einfahren, nach drei Unentschieden. Aber auch der Gastgeber, der SG Blau-Weiß Schorbus, hat in diesem Zeitraum noch kein Sieg einfahren können. Bei sechs ausgetragenen Spielen, eins ist ausgefallen, konnten sie nur zwei Punkte einfahren. Für beide Vereine stand vor dem Spiel fest, dass es gewonnen werden musste. Ein überschaubares Spiel dann in den Anfangsminuten, ohne dabei große Möglichkeiten zu erzielen. Bis dann die neunzehnte Spielminute kam. Der Gastgeber kam zu einen Freistoß, den Spielführer Nico Bartelt direkt zur 1:0 Führung verwandeln konnte. Als dann der Gastgeber schon sieben Minuten später (26.) die Führung auf 2:0 ausbauen konnte, schienen die Messen gesungen. Erneut war es ein Freistoß, der im zweiten Versuch von Niklas Räder genutzt werden konnte. Mit diesem beruhigten Vorsprung ging es in die Pause. Gleich nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit war es Philipp Budach, der das 3:0 vor den Füßen hatte, aber an Gästeschlussmann Sven Veltzke scheiterte. Dies war eine Schlüsselszene. Denn wenig später kam der VfB zum 2:1 Anschlusstreffer. Ein Schuss aus halblinker Position konnte Sebastian Kierzkowski nutzen. Ebenfalls schnell wie der Gastgeber in Halbzeit eins, kam der VfB sechs Minuten später zum 2:2 Ausgleich. Ähnlich wie bei Tor eins, nur dieses Mal wurde aus halbrechter Position geschossen. Danach ein Auf und Ab. Die größte Chance zum Siegtreffer hatte der Gastgeber, als kurz vor Spielende ein Schuss eines Schorbuser Spielers vom Gästeschlussmann abgewehrt wurde und der Nachschuss, von Routinier Christian Tischer geschossen, konnte der Keeper unschädlich machen. Am Ende eine gerechte Punkteteilung. Der VfB verbesserte sich auf einen einstelligen Tabellenplatz. Von Platz zehn auf Platz neun und Schonbus verbleibt auf Platz 14.

Das mit Spannung erwartete Derby zwischen dem SV Eiche Branitz und der Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow zeigte, was man erwartete hatte .Die 114 Zuschauer sahen einen spannenden Fight, mit vielen abwechslungsreichen Toren und packenden Szenen. Der Torreigen begann schon in der zwölften Spielminute, als der Gastgeber einen Gästeangriff nicht unter Kontrolle bringen konnte, da passierte es. Der Unparteiische pfiff und zeigte auf den Punkt. Auf der Line konnte Marco Petras den Ball nicht regelgerecht stoppen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sebastian Pohl sicher zur 0:1 Führung. Branitz drängte in der Folgezeit auf den Ausgleich, der dann auch in der 23.Spielminute folgte. Einen abgewehrten Ball konnte Marco Petras mit dem Kopf im Nachsetzen verwandeln. Damit hatte er seinen Fehler, der zum Strafstoß führte, wieder gut gemacht. Doch postwendend, gleich in der Folgeminute, die erneute Gästeführung. Die Gäste waren mit einem Konterspiel erfolgreich, mit Unterstützung des Eiche-Schlussmannes, 1:2. Nach genau einer Stunde Spielzeit bauten die Gäste ihre Führung weiter aus, als sie einen Ballverlust im 16er von Branitz nutzten zum 1:3. Branitz war eigentlich auf Augenhöhe. Fünf Minuten später (65.) kamen die Eiche- Kicker zurück. Ein direkt verwandelter Freistoß von Max Wilhelm Jakob brachte den 2:3 Anschlusstreffer. Dieses Tor beflügelte den Gastgeber, der schon fünf Minuten später das 3:3 markierte. Gästeschlussmann Andreas Rammel lies den Ball prallen, Jannik Grunert stand goldrichtig und schoss flach in das Tor. In der Folgezeit entschieden zwei Einzelleistungen über den Sieg. Sebastian Pohl kam aus dem Spiel heraus an den Ball und schoss diesen aus zwanzig Meter auf das Tor, Jakob Zylla hatte keine Chance beim 3:4. Der gleiche Spieler war es, der drei Minuten vor Ultimo mit einem direkten Freistoß alles klar für die Gäste machte, als er das 3:5 erzielte. Dieses Spiel hatte eigentlich keinen Sieger verdient. Dissenchen/Haasow weiterhin auf Platz sieben. Branitz von Platz 11 auf Platz 13 zurückgefallen.

Von den Spielen TSV Cottbus/Kiekebusch gegen FSV Spremberg, 1.FC Guben gegen Kahrener SV 03 und SV Rot-Weiß Merzdorf gegen Welzower SV Borussia 09 lagen keine Spielberichte vor. Schade!

Joachim Rohde