Rückblick Kreispokal Viertelfinale, Achtelfinale und Nachholspiele in der KOL im FK Niederlausitz 2022/2023

Hallo Fußballfreunde!

Eine weitere Pokalüberraschung gab es im Viertelfinale des INTERSPORT-Kreispokals. Der amtierender Kreismeister, SV Motor Cottbus-Saspow, ist raus aus dem Pokal.

Es bestätigt sich immer wieder, der Pokal hat eigene Gesetze! Erneut musste ein so genannter Favorit die Segel streichen. 200 Zuschauer waren in Dissenchen gekommen, zum Viertelfinalspiel des Kreispokals, zwischen der heimischen Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow und dem amtierenden Kreismeister und sehr gut platzierten Landesklassenaufsteiger, dem SV Motor Cottbus-Saspow. Und sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Um es gleich vorweg zu nehmen, es war ein Spiel, in dem kein Klassenunterschied erkennbar war. Ein ausgeglichenes Spiel mit unterschiedlichen Spielphasen. Der Gastgeber ergriff die Initiative und ging auch schon frühzeitig in Führung. In der achten Spielminute wurde ein Angriff über die rechte Seite diagonal in das Mittelfeld gespielt, wo ihn Sebastian Pohl sofort weiter zu Oliver Kasche leitete, der wiederum setzte Daniel Lehmann in Szene, der wenig Mühe hatte zu vollenden zum 1:0. Saspow war sichtlich beeindruckt. Dies nutzte der Gastgeber mit dem Ausbau der Führung, als ihnen schon sieben Minuten später das 2:0 gelang. Ein langer Pass aus der Abwehr heraus, von Sebastian Pohl geschlagen, kam zu Daniel Lehmann, der aus zwanzig Meter Entfernung vollendete. Saspow drängte nun, um den Anschluss zu erzielen. Der gelang ihnen bereits acht Minuten nach dem 2:0. Der mit aufgerückte Alexander Herzog konnte einen Freistoß von der halbrechten Seite zum 2:1 verwandeln. Jetzt drängten die Gäste auf den Ausgleich, der ihnen schon weitere elf Minuten später (34.) durch Samy Haupt gelang, 2:2. Saspow blieb weiter am Drücker. In der 42. Spielminute war fast die gesamte Abwehr des Gastgebers schon geschlagen, aber mit letztem Einsatz konnte Routinier und Spielführer Tony Pilny den schon sicher im Tor geglaubten Ball noch von der Linie bugsieren! In der Schlussminute der ersten Halbzeit verhinderte Schlussmann Arkadius Mocek mit einer Glanzperiode einen Rückstand. Gleich nach Wiederbeginn überschlugen sich die Ereignisse. In der 47. Spielminute gab es ein Handspiel von Michel Batram im 16er. Der Pfiff des Unparteiischen kam sofort, Strafstoß. Den ersten Versuch konnte Schlussmann Mocek abwehren, aber auch der Nachschuss konnte nicht verwandelt werden. Aus dieser Situation entwickelte sich ein direkter Gegenangriff des Gastgebers. Dabei wurde Daniel Lehmann von Tiziano Ermisch gefoult. Erneut zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Dieses Mal war es Sebastian Pohl der die Nerven im Zaum hatte und sicher zum 3:2 verwandelte. In der Folgezeit hatten die Gastgeber sich stürmischen Angriffen zu erwehren, wo die Gäste hätten Tore machen müssen. In der Landesklasse sind sie zurzeit sehr erfolgreich und sind seit einigen Spieltagen ungeschlagen. In dieser Drangphase der Gäste war es erneut Daniel Lehmann, der einen Angriff erfolgreich abschließen konnte zum 4:2 (83.). Am Ende konnte einen von Alexander Herzog eingeleiteter Konter Marc Fingas zum 4:3 vollenden (89.). Die restliche Zeit bis zum Schlusspfiff verteidigte der Gastgeber mit Bravur. Fazit: Erneut wird es dem SV Motor Cottbus Saspow nicht gelingen, den Kreispokal zu gewinnen. Nach zweimaliger Endspielteilnahme 2012 und 2014 warten sie darauf, den Pokal zu holen. Am 23.06.2012 in Briesen wurde gegen den VfB Krieschow mit 0:1 verloren und am 06.06.2014, in Krieschow, wurde gegen die Reserve vom VfB Krieschow nach einem 0:0 und 0:0 in der Verlängerung, verloren sie dann das Elfmeterschießen mit 5:3. Kann endlich dieser Bann einmal gebrochen werden? Die Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow kam nach der Gründung des Fußballkreises Niederlausitz noch nie in die Gefilde der letzten vier Mannschaften. Einmal war Dissenchen Austragungsort der Kreispokalfinales. Das war das zweite Kreispokalfinale in der Geschichte des FKNL, zwischen dem SV Drachhausen und dem FSV Spremberg 1895 (3:2).

Ein weiteres Viertelfinalspiel fand in der Spreewaldmetropole Burg statt. Der noch ungeschlagene Spitzenreiter der Kreisoberliga, die SG Burg/Spreewald, hatte den Tabellensechsten der Landesklasse Süd, den Spremberger SV 1862 zu Gast. Die Gäste standen zwei Mal in einem Finale und gewannen 2001 den Kreispokal. Die SG Burg/Spreewald stand ebenfalls zwei Mal im Finale, aber gewonnen haben sie den Pokal noch nicht. Im Jahr 2000 verloren sie in Willmersdorf gegen die SG Groß Gaglow und verloren im Vorjahr in Kunersorf das Finale gegen den SV Döbern mit 1:2. Überraschend bestimmte der Spitzenreiter der Kreisoberliga, die SG Burg/Spreewald, das Spiel, welches sich auch am Ergebnis zeigte. Denn die Spreewälder gingen schon nach fünf Spielminuten durch Lucas Schulz mit 1:0 in Führung. Einen langen Pass nahm er im Halbfeld auf, lief auf den gegnerischen Schlussmann Joey Fettke zu und lies diesen keine Chance beim 1:0. In der 17.Spielminute war es der schon in der 14. Spielminute eingewechselte Christopher Lukask, der Carl Dietrich bediente, der dann das 2:0 markierte. Eine Unstimmigkeit in der Burger Abwehr nutzten die Gäste durch Dave Baum zum 2:1 Anschlusstreffer (19.). Noch kurz vor der Pause konnten die Spreewälder ihren alten Abstand wieder herstellen. Paul Schötzigk macht dies aus dem Spiel heraus. Schon hier fielen die Gäste durch ihre unfaire Art auf.Besonders hatte es Janis Kamke zu spüren bekommen. Er war es auch gleich nach der Pause (58.), als er mit dem 4:1 die Vorentscheidung erzielte. Eine Flanke konnte er vom Elfmeterpunkt mit dem Kopf verwandeln. Carl Dietrich erhöhte in der 70. Spielminute auf 5:1 und in der 80.Spielminute machte Tobias Zöllner mit einem Foulelfmeter das halbe Dutzend voll, 6:1. Am Ende ein hoch verdientes Weiterkommen.

Im Spiel des nachgeholten Achtelfinalspieles hatte die SG Sielow den Pokalsieger von 2014 und derzeitigen Spitzenreiter der Landesklasse Süd, den VfB Krieschow II zu Gast, der auch das gesamte Spiel bestimmte und schon nach 26 Spielminuten, nach Tore von Tim Richter und Jason Schieskow mit 0:2 in Führung lagen. Der Gastgeber hatte in den ersten 45 Spielminuten zwei, drei Möglichkeiten, die sie aber nicht nutzen konnten. Die spielerischen Vorteile lagen zweifelslos bei den Gästen. Die Gäste erhöhten das Torkonto zwischen der 53. und 86.Spielminute auf 0:6. Sielow hatte zwischen der 50. und 58. Spielminute einige Möglichkeiten. Am Ende ein Sieg des Favoriten, der nun am 8.April 2023 das letzte Viertelfinalspiel bei der SG Groß Gaglow bestreiten muss

Der Kreisligist BSV Chemie Tschernitz hatte den Spitzenreiter der Landesklasse Ost, die SG Eintracht Peitz, zu Gast. Schon zur Pause war das Spiel entschieden. Nach Toren von Michael Ulbricht (23. und 41.), sowie Lucas Lehman (36.) führten die Gäste mit 0:3. Als dann Marius Mucha noch auf 0:4 erhöhen konnte (57.), waren die „Messen“ in diesem Spiel gesungen. Möglicheiten zur Resultatserhöhung hatten sie dann noch in der 63. und 85.Spielminute.

Für das Halbfinale haben sich damit zwei Vertreter der Landesklasse und zwei Vertreter der Kreisoberliga qualifiziert.

In den Nachholspielen des 14. und 15. Spieltages, so wie dem vorgezogenem Spiel vom 22. Spieltag (1.FC Guben II gegen Kahrener SV 03) fielen 23 Tore! Der zurzeit erfolgreich spielende Aufsteiger, der Welzower SV Borussia 09, trug mit dem 10:0 gegen Eiche Branitz erheblich dazu bei. Die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen verschenkte noch in den Schlussminuten beim SV Lausitz Forst den schon sicher geglaubten Sieg. Eine gerechte Punkteteilung gab es in der Drachhausener Straße in Cottbus beim Unentschieden zwischen FSV Viktoria 1897 Cottbus und der VfB Cottbus 97. Und im vorgezogenen Spiel zwischen der Reserve vom 1.FC Guben und dem Kahrener SV 03 gewannen die Neißestädter diese Partie recht eindeutig. Zu den Spielen:

Dieses kleine Cottbuser Ortsderby zwischen Viktoria und dem VfB hatte schon seine Bedeutung. Denn durch ausgefallene Spiele und den drei doch deftigen Niederlagen in Folge (Forst, Dissenchen/Haasow und Welzow), ist Viktoria in der Tabelle fast auf einen Abstiegsplatz gelandet. „Die Hütte brennt“ also. Viktoria muss jetzt jeden „Strohhalm“ ergreifen, um Punkte zu sammeln, um aus der Gefahrenzone heraus zu kommen. Aber auch der VfB Cottbus 97 hat sich in den letzten drei Spielen nicht mit „Ruhm” bekleckert. Nur ein mageres Pünktchen konnten sie einfahren gegen die Reserve vom 1.FC Guben. Besonders schmerzlich war auch die 1:4 Heimniederlage am 17. Spieltag gegen Sielow. Noch belegen sie einen Mittelfeldplatz. Doch wie schnell geht es, dass man sich in den unteren Gefilden der Tabelle wiederfindet. Also war es für beide Vereine ein richtungsweisendes Spiel. Der Gastgeber hatte schon in der vierten Spielminute die Riesenchance in Führung zu gehen,als Patrick Matthieu auf der linken Seite auf und davon ging, aber vor dem Tor Nerven zeigte. Das hätte die Führung sein müssen. Zwei Minuten später klatschte ein Freistoß an die Querlatte des VfB-Tores. Die Gäste hatten dann in der zehnten Spielminute ihre erste gute Möglichkeit, die sie aber auch liegen ließen. Danach war es ein Spiel zwischen den Strafräumen. Mit zunehmender Spielzeit kamen die Gäste zu einigen Möglichkeiten (23., 25.). Zwei Minuten später dann die Gästeführung. Viktoria bekam den Ball nicht aus dem 16er, ein Schuss wurde noch abgeblockt, aber der Nachschuss von Routinier und Spielführer Toni Koinzer traf ins „Schwarze“ zum 0:1. Viktoria war doch etwas geschockt vom nicht gewollten Rückstand. Viktoria warf nun noch einmal alles nach vorn, um noch vor der Pause zum Ausgleich zu kommen. Und der fiel in der 42.Spielminuten. Balthasar Kaschula kam an den Ball und lupfte diesen über den VfB-Schlussmann Sven Veltzke, 1:1. Nach der Pause drängte Viktoria auf den Führungstreffer. Hier hatte Ezenwe Chinonso Nwabueze in der 53.Spielminute die große Möglichkeit dazu, nutzte diese Chance nicht. Nun gab es Chancen auf beiden Seiten. Ein offener Fight. Plötzlich, in der 72. Spielminute, zeigte der Unparteiische auf den Punkt, Strafstoß. Marcel Stahn knallte diesen „Elfer“ gegen den rechten Pfosten! Viktoria im Glück, die nun ihrerseits alles nach vorn warfen, doch es fehlte die Cleverness und die Genauigkeit. Am Ende eine gerechte Punkteteilung.

Auch der SV Eiche Branitz durchlebt gerade eine schwere Zeit. Vor dem Nachholspiel in Welzow hatten sie aus vier Spielen nur einen Sieg (Schorbus) einfahren können und hatten dabei ein Torverhältnis von 4:18! Und nun das nächste Debakel. Der Aufsteiger aus Welzow ist zur Zeit in bestechender Form und machte in diesem Spiel gegen Branitz „Nägel mit Köpfen“. Schon nach einer halben Stunde Spielzeit lagen die Gäste aussichtslos zurück. Nach Toren von Carlo Ramon Knothe und zwei Toren von Robert Stranz hieß es 3:0. Es muss gesagt werden, dass sich die Gäste erneut, wie in der Vorwoche in Briesen, reduzierten. Dieses Mal musste bereits in der elften Spielminute Marcel Basto mit glatt Rot vom Platz. Nun in Unterzahl spielend, hatten sie keine Chance gegen einen entfesselten Gastgeber, der nach der Pause das Ergebnis zweistellig gestaltete. Am Ende ein 10:0! Branitz im freien Fall nach Unten in der Tabelle.

Zum Spitzenspiel kam es in der Neißestadt Forst. Der SV Lausitz Forst hatte den amtierenden Vizemeister der Saison 2021/2022, die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen, zu Gast. Die Gäste, nach anfänglichen schwachen Start in die Saison, hat sich mittlerweile wieder gefangen und eilt von Sieg zu Sieg. In der Neißestadt gaben sie den möglichen Sieg noch leichtfertig aus der Hand. Nach einem ausgeglichenem Spiel, wo mit offenen Visier gespielt wurde, ging der Gastgeber schon in der zwölften Spielminute durch Pawel Michel Niewiadomski mit 1:0 in Führung. Ein langer Ball wurde von Maik Warko in den 16er gespielt. Hier stand eben Niwiadomski, der nur noch verwandeln musste. Einen Torwartfehler nutzte Goalgetter Christian Rinza zum 1:1 Ausgleich. Als den Gästen gleich nach der Pause mit einem Doppelpack (53. u. 59.) das 1:2 bzw. das 1:3 gelang, schien das Spiel vorzeitig entschieden zu sein. Das 1:2 erzielte Albert Konstantin, als er den Ball aus 30 Meter annahm, Lukas Scholz ausspielte und verwandelte. Und Christian Rinza erzielte das 1:3, als er von der linken Außenbahn angespielt wurde und Schlussmann Robin Gäbler keine Chance ließ. Danach häuften sich die Möglichkeiten für die Gäste. Hier hätten sie den Sack zumachen müssen. Man nennt sowas auch „Chancentod“. Dann die 86. Spielminute. Die Neißestädter erhielten einen Freistoß, den Florian Müller verwandeln konnte zum 2:3. Die Gäste waren konsterniert. Plötzlich wachte der Gastgeber auf und kam in der Schlussminute tatsächlich doch noch zum überraschenden 3:3 Ausgleich. Lucas Scholz war der Schütze zum Ausgleich. Die Gäste haben hier leichtfertig einen schon sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben.

Joachim Rohde