Gedanken zum Spielbetrieb im Fussballkreis und FLB

Hallo Fußballfreunde!

Eigentlich müssten jetzt hier die Berichte vom 15.Spieltag der Kreisoberliga zu lesen sein.
Es gibt aber keine, denn dieser Spieltag wurde fast komplett abgesetzt, bis auf zwei Spiele.

So wurde das Spiel 119, Kahrener SV 03 und FSV Spremberg 1895, vorverlegt und fand am 04.09.2022 statt. Das Spiel 114, 1.FC Guben II und SG Blau-Weiß Schorbus, fand am festgesetzten Spieltag statt.

Die anderen sechs Spiele der Kreisoberliga, wie auch der Kreisliga, wurden abgesetzt, obwohl in der Landesliga-Staffel Süd und in der Landesklasse-Staffel Süd gespielt wurde.

Beim Studium der Satzung und Ordnungen des Fußball-Landesverbandes Brandenburg gibt es zu dieser Problematik, „witterungsbedingten Spielausfällen“, keinen Paragraphen oder Anweisungen, der dazu Festlegungen trifft.

In einem telefonischen Gespräch am 12.12.2022 mit dem Vizepräsidenten des Fußball-Landesverbandes Brandenburg und Mitglied der ständigen Kommission „Satzungen und Ordnungen“ im FLB, Sportkamerad Fred Kreitlow, wurde mir mitgeteilt, dass es dazu keine Festlegungen gibt und dass die jeweiligen Staffelleiter für die erwähnten Absetzungen verantwortlich sind.

Hier macht es sich der FLB doch zu einfach, diese Entscheidungen weiter zu delegieren, um ja keine Verantwortung zu übernehmen. So kann jeder seines Ermessen nach machen wie er es gedenkt, siehe letzter Spieltag bei uns auf Kreisebene.

Es gab weit vor der politischen Wende, in der ehemaligen DDR, Festlegungen in der Spielordnung, wo zum Beispiel festgelegt war, bis zu wie viel Minustemperaturen im Nachwuchsbereich bzw. Männerbereich gespielt werden konnte und es stand auch nichts drin, das bei einer vorhandenden Schneedecke nicht gespielt werden darf!

Eine eventuelle Änderung in den Ordnungen des FLB ist leider erst wieder beim nächsten Verbandstag möglich.

Für den Chronisten ist der FLB die Verwaltungsstelle der Fußballkreise und sie sollten eigentlich auf die Belange und Wünsche der Kreise eingehen und koordinieren. Hier entzieht sich aber der FLB seiner Verantwortung.

Doch auch die Vereine tragen eine gewisse Mitschuld, wie zum Beispiel bei zu schnellen Spielabsagen. Die Vereine haben gegenüber dem Verband oder Kreis Pflichten und Rechte die eingehalten werden sollten. Ansonsten bestimmt der FLB wie es zu machen ist. Wie zum Beispiel der alte Beschluss, dass alle Landesklassenmannschaften im Kreispokalwettbewerb mitzuspielen haben, Der Chronist hat lange darum gekämpft, dass dieser unsägliche Beschluss des FLB aus 2014 abgeschafft werden sollte.

Im Fußballkreis Niederlausitz wurden aus den letzten elf Pokalwettbewerben acht (!) Sieger aus der Landesklasse gestellt. Nur drei Mal, 2014, 2017 und 2019, gewannen Kreisoberligamannschaften, die dann im Folgejahr in der Landesklasse spielten.

Einen letzten Versuch hat der Chronisten in dieser Angelegenheit auf dem 9.Fußballkreistag am 20.Mai 2022 in Werben mit einem Antrag gemacht, welcher aber abgelehnt wurde, wegen „Fristversäumnis“ und mit dem Hinweis, dass auf dem 9.ordentlichen Verbandstag des FLB in Dahlewitz, zu diesem Punkt schon zwei Fußballkreise Anträge gestellt hätten. Auch der Chronist hatte diese Information von der Geschäftsführerin der FLB, Frau Engel, erhalten.

Tatsächlich wurde auf diesem 9. ordentlichen Verbandstag dieses Problem endlich gelöst und beschlossen, dass ab der Saison 2023/2024 die Landesklassenmannschaften wieder im Landespokalwettbewerb teilnehmen dürfen.

Es sei gestattet den „Faden weiter zu spinnen“: Der Chronist fragt, weshalb spielen Profivereine aus der Regionalliga Nordost, wie zum Beispiel jetzt der FC Energie Cottbus oder der SV Babelsberg, im Landespokalwettbewerb mit? Das ist doch eine klare Wettbewerbsverzerrung. Wann gewinnt hier ein Mal ein Außenseiter? Die Ergebnisse belegen es, wie viel Mal Energie und Babelsberg den Pokal gewonnen haben. Warum setzt sich der FLB nicht dafür ein, das der NOFV mit seinen Vereinen einen extra Pokalwettbewerb auslobt? Damit wären die Landespokale wieder ein fairer Wettbewerb.

Aber der Chronist ist etwas ausgeschweift, doch es musste auch einmal gesagt werden.

Damit sind aber die Probleme mit den kurzfristigen Spielabsagen noch nicht gelöst.

Wie gesagt, es waren nur Gedankenspiele mit dem Hinweis, sich mit dieser Problematik auseinander zu setzen.

Der Chronist hat lange überlegt, damit am Ende der Halbserie diese Probleme nicht aufkommen sollten, folgendes zu praktizieren:

Die Saison beginnt mit einer eventuellen Qualifikationsrunde (je nach Beteiligung) oder gleich mit der 1.Hauptrunde im Kreispokal. Danach folgen die Meisterschaftsspiele am Stück, um dann am Ende der ersten Saison mit den weiteren Pokalrunden weiterzufahren. Es werden ja in jeder Runde immer weniger Mannschaften. Wenn da Mal ein Spiel ausfällt, fällt das nicht ganz so ins Gewicht. Wenn der FLB Einspruch erhebt, sollte der Kreispokalsieger dann eben im darauffolgenden Jahr im Landespokal spielen. Oder es wird wie in den 1950er Jahren im Kalenderjahr gespielt. Diese Regelung wurde auf Beschluss im Jahre 1961 auf Antrag abgeschafft und ab 1962/1963 wieder im Herbst/Frühjahr Rhythmus gespielt. Im Jahr davor wurde eine Dreierrunde gespielt, um wieder in den “normalen Spielbetrieb” zu kommen.

Das www.spreewaldkicker.de Team wünscht allen Leserinnen und Lesern eine schöne restliche Adventzeit und ein geruhsames, aber auch fröhliches Weihnachtsfest, trotz der herrschenden Probleme.

Zwischen den Jahren wird es einen Halbjahresrückblick auf die erste Halbserie des Spieljahres 2022/2023 der Kreisoberliga im FK Niederlausitz geben.

Joachim Rohde