Hallo Fußballfreunde!
In der zweiten Runde des Kreispokals gab es doch die eine oder andere Überraschung. Und es deutet sich auch jetzt schon wieder an, dass am Ende dieses Wettbewerbes, die höherklassig spielenden Vereine den Titel unter sich ausspielen werden.
Es setzten sich erwartungsgemäß diese favorisierten Mannschaften in dieser zweiten Runde durch. Zwei Mal wurde in der Verlängerung und einmal im Elfmeterschießen das Weiterkommen sichergestellt.
Bis auf die Vereine, wo es zum direkten Aufeinandertreffen kam. Hier schieden der SC Spremberg 1896, die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau, der VfB Cottbus 97 und die SG Rot-Weiß Merzdorf aus.
Hoffen wir, dass auf dem 9.Verbandstag des FLB, am 08.10.2022 in Blankenfeld Mahlow, diese unsägliche Regel des § 34 – 1.Absatz, der Spielordnung, dahingegen geändert wird, dass alle Vereine die im Landemaßstab spielen, also auch die Landesklassen-Vereine, im Landespokalwettbewerb spielberechtigt sind. Denn in den letzten elf Kreispokalendspielen im Fußballkreis Niederlausitz gewannen neun (!) Mal Mannschaften der Landesklassen. Dies ist eindeutig eine klare Wettbewerbsverzerrung, die schleunigst abgeschafft werden muss. Schauen wir gespannt auf den 8.Oktober nach Blankenfeld Mahlow.
Zu einigen Spielen:
In Kiekebusch hatte der TSV Cottbus/Kiekebusch die Reserve vom VfB Krieschow zu Gast und kämpfte bis zum Schluss der Verlängerung. Dem Gastgeber war in der 120. Spielminute das Glück nicht gesonnen, als Jordan Schöngardt mutterseelenallein vor Gästeschlussmann Jeremy Ronny Groß stand und diese Riesenmöglichkeit zum Ausgleich nicht nutzte. Die Chance, dadurch eventuell über das Elfmeterschießen, die nächste Runde zu erreichen, wurde damit verpasst.
Aber der Reihe nach: Der Vertreter der Landesklasse bestimmte das Spielgeschehen. Der Gastgeber spielte aus einer sicheren Abwehr heraus und hielt eine gute halbe Stunde diesen Druck stand. Doch dann gelang den Gästen per Fernschuss, durch Neuzugang Louis Scheppan aus 18 Meter, die 0:1 Führung. Der TSV erreichte danach Gleichwertigkeit und kam nach einem Standard in der 73.Spielminute durch Alexander Reinsberg per Kopf zum nicht unverdienten 1:1 Ausgleich. Mit diesem Unentschieden ging es in die Verlängerung und hier schien sich der Favorit abzusetzen, denn gleich nach dem Anstoß zur Verlängerung geang Kenny Lehmann die erneute Führung zum 1:2. Fast mit dem Pausenpfiff der Verlängerung konnte Florian Schmidt nach einem Eckball den Ball mit dem Kopf verlängern und es stand 1:3. Der TSV gab sich nicht geschlagen und verkürzte in der 108. Spielminute durch Tim Kubanke, als er eine Eingabe verlängern konnte zum 2:3. Die Freude währte aber nicht lange über dieses Tor, denn schon drei Minuten später war es erneut Louis Scheppan, der mit seinem zweiten Fernschuss erfolgreich war zum 2:4. Doch der TSV gab sich immer noch nicht geschlagen, denn zwei Minuten nach dem letzten Tor der Gäste war es Paul-Julius Kosmalla, der einen Freistoß mit dem Kopf verlängerte zum 3:4. Und dann kam die eingangs schon besagte Szene, als Jordan Schöngardt die große Chance vergab, erneut den Ausgleich zu erzielen und damit die Entscheidung vom Punkt zu erreichen. Viel Glück war es am Ende für die Gäste.
Die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau hatte in der zweiten Runde im Kreispokal keinen geringeren, als den amtierenden Kreismeister und Aufsteiger zur Landesklasse und ungeschlagenen Spitzenreiter der Landesklasse Staffel Süd, den SV Motor Cottbus-Saspow, zu Gast Nach dem ersten Abtasten und den ersten Angriffen beider Seiten kam schon ziemlich zeitig der Pfiff des Unparteiischen, der auf den Punkt zeigte. Was war Geschehen? Einer dieser ersten Angriffe der Spielgemeinschaft führte zum Handspiel im 16er der Gäste. Ungewollt sprang der Ball einem Saspower Abwehrspieler an den Oberarm, als dieser versuchte den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Den fälligen Strafstoß verwandelte Routinier Manuel Rehn sicher zur 1:0 Führung. Doch die Freude über dieses Tor währte gerade einmal 120 Sekunden, als erneut der Pfiff des Unparteiischen erschallte. Im 16er des Gastgebers gab es ebenfalls ein Handspiel während eines Abwehrversuches. Den fälligen Strafstoß verwandelte Stefan Babbe sicher zum 1:1 Ausgleich. Diese Tore öffneten das Spiel. In der 20.Spielminute kam Manuel irgendwie an den Ball und vergab aus Nahdistanz die Chance zur erneuten Führung. Die Gäste antworteten wenig später mit einem Doppelpack in der 24. und 25.Spielminute. Nach Vorlage von Kevin Hauf war es Justin Wenzke, der den 1:2 Führungstreffer erzielte. Und ehe es sich die Spielgemeinschaft versah, lagen sie mit 1:3 im Rückstand. Einen Fehler im Mittelfeld bestrafte der Kreismeister mit dem 1:3. Erneut war es Routinier Stefan Babbe, der diese Situation erkannte und sie nutzte. Eine gewisse Vorentscheidung in diesem Spiel war gefallen. Von diesen beiden Treffern erholten sich die Gastgeber nicht mehr richtig, denn in der 30. und 32.Spielminute mussten die Gäste ihre Führung weiter ausbauen. Zuerst gab Dennis Schelske die Vorlage für Kevin Hauf, der aber anschließend am Keeper der Spielgemeinschaft, Andy Branig, scheiterte und kurz danach war es Kevin Hauf der die Vorlage für Neuzugang Tiziano Ermisch gab, der aber knapp das Tor verfehlte. Bis zur Pause erspielten sich die Gäste noch einige Hochkaräter (41.,43.), die aber Andy Branig zu Nichte machte. Gleich nach der Pause gelang den Gästen erneut ein Doppelpack, der sie auf die sichere Siegerstraße führte. Zuvor hatte der Gastgeber durch Spielführer Robert Feinbube die Chance zum Anschlusstreffer, die er aber vergab. Nach Zuspiel von Justin Wenzke erhöhte Stefan Babbe auf 1:4. Wenig später war es Kevin Hauf, der eine feine Einzelleistung zum 1:5 abschloss. Stefan Babbe krönte seine Leistung an diesem Tage mit seinem vierten! Treffer an diesem Tage, als er in der 65.Spielminute das halbe Dutzend vollmachte. Der Doppelpack in den Schlussminuten des Gastgebers war nur noch Ergebniskosmetik.
In der Cottbuser Schlachthofstraße standen sich der Absteiger aus der Landesklasse, der VfB Cottbus 97, und die Reserve vom SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz gegenüber. Beide gewannen den Kreispokal schon je zwei Mal hintereinander. Der VfB 2015 und 2016, Wacker 2019 noch in der Kreisoberliga und 2020. Eine von diesen beiden Mannschaften musste am Ende des Spiels ausscheiden. Vom Anpfiff an waren es die Gastgeber, die das Spiel bestimmten und hatte schon nach fünf Spielminuten die erste gute Möglichkeit durch Maurice-Andre Stein, der nach einer Vorlage von Janusz Tobias Buschner den Ball knapp neben das Tor setzte. Danach hatten Mike Muteba und Sebastian Kierzkowski zwei Riesenmöglichkeiten die zu leichtfertig vergeben wurden, In der ersten halben Stunde war von Wacker fast gar nichts zu sehen. Hinzu kam noch, dass für den Betrachter die Rückennummern der Gäste überhaupt nicht zu lesen waren, daher kann in der Folgezeit mit Wacker-Spielernamen nicht gedient werden. Nach dem Paul Scheinpflug eine erneute Riesenmöglichkeit für den VfB ausließ, hatten die Gäste mit einem Kopfball die Möglichkeit in Führung zu gehen. Die letzten beiden Minuten der ersten Halbzeit hatte Wacker Glück. Als ein Abwehrspieler von ihnen den Ball für den schon geschlagenen Wackerkeeper Tim Fobe von der Linie holte oder Stein einen Fernschuss ansetzte, der aber am Tor vorbei ging. Im zweiten Durchgang ließ der VfB spielerisch merklich nach, so dass Wacker nun immer besser in das Spiel kam. In der 64. Spielminute die Führung der Gäste. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld kam vor das VfB Tor. Unbedrängt kam Routinier Andy Troppa an den Ball und köpfte diesen unerklärlich in das eigene Tor zum 0:1. Zu diesem Zeitpunkt eine unverhoffte Führung von Wacker. Danach hatte der VfB mehrmals die Möglichkeit auszugleichen. Entweder wurde der Ball zu hastig abgespielt oder zu ungenau getroffen (75., 85 und 87.). Am Ende ein glückliches Weiterkommen der Wacker-Reserve, aufgrund dieses Eigentores.
Der Spitzenreiter der Liga, die Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow, benötigte das Elfmeterschießen, um eine Runde weiter zu kommen. Bei der Reserve vom 1.FC Guben, die schon im Vorjahr „Pokalschreck“ waren und einige Favoriten aus dem Pokal kegelten. Bis zur Nachspielzeit der ersten Halbzeit führten sie mit 1:0. In der dritten Minute der Nachspielzeit unterlief Tom Schulz ein unglückliches Eigentor. Er war es auch, der gleich nach dem Anstoß zur Verlängerung (91.) die erneute Führung erzielte. Die Spielgemeinschaft kam in der 105.Spielminute durch Christian Dimitru zum 2:2 Ausgleich. So blieb es bis zur 120. Spielminute. Die Entscheidung musste vom Punkt fallen. Am Ende hatten die Gäste das Glück auf ihrer Seite und gewannen am Ende mit 6:7!
Die Pokalüberraschung der zweiten Runde gab es in Tschernitz. Der Kreisligist BSV Chemie Tschernitz gewann gegen den Aufsteiger zur Kreisoberliga, der SG Rot-Weiß Merzdorf, am Ende mit 3:1. Können sie auch ein weiteres Mal für die Pokalüberraschung sorgen?
Joachim Rohde