Rückblick Halbfinale im FK Niederlausitz

Hallo Fussballfreunde!

Überraschungen gab es in den Halbfinalspielen. Pokalverteidiger Wacker Ströbitz II und Kunersdorf erlitten den Pokal-KO

Fichte Kunersdorf schaute sich das Viertelfinalspiel von Blau-Weiß Drewitz und Viktoria Cottbus in der Vorwoche in Tauer an. So kamen sie voller Zuversicht und Selbsvertrauen zum FSV in die Drachhausener Straße. Der Zeiger der Uhr hatte noch nicht einmal eine Umdrehung hinter sich gebracht, als es schon im Kasten von Fichte Kunersdorf klingelte. Was war Geschehen? Eine Ball aus dem Mittelfeld kam zu Jann Grogorick, der mit einer tollen Flanke aus halbrechter Position den Ball in den 16er schoss, wo ihn Richard Lampel kurz annahm und platziert einschoss zum 1:0. Die Spielphilosophie der Gäste war mit einem Schlag über den Haufen geworfen worden. Und ehe es sich die Gäste versehen hatten, lag der Ball erneut bei ihnen im Netz. Nach dem zuvor Keeper Kevin Kossack schon Schlimmeres verhinderte und in der
weiteren Folgezeit mehrmals in 1:1 Situationen seine Mannschaft frühzeitig vor einem Debakel bewahrte, war es Louis Scheppan, der auf 2:0 erhöhte. Die Gäste von der Rolle. Sie versuchten zwar mit einigen zögerlichen Angriffen den Anschluss zu erzielen, doch das war zu wenig, um Viktoria zu gefährden. Schon hier in den Anfangsminuten sah man, das Viktoria in der Spielanlage, im technischen Bereich, im Läuferischen und im Zweikampfverhalten die bessere Mannschaft waren. Von Kunersdorf kam nichts gefährliches. Wenn sie auch einige Eckbälle erzielten, konnte der Gastgeber sofort und souverän klären. Als nach mehrmaligen Foulspiel Dominik Beyer die Ampelkarte bekam (41.), erwies er damit seiner Mannschaft einen „Bärendienst. Denn nicht nur der Platzverweis tat weh, auch der fällige Strafstoß, der durch Spielführer Marcel Jerger sicher zum 3:0 verwandelt wurde. Und ab sofort mussten sie das Spiel in Unterzahl fortsetzen. Dadurch wurden einige taktische Auswechslungen vorgenommen. Schon vor dem 3:0 hatten ihre „alten Hasen“ in den Reihen, wie Felix Badack, Benjamin Golz und Andre Faustmann ihre junge „Truppe“ versucht aus dem Tief herauszuführen, aber auch sie wurden in das „Tief“ gezogen. So enttäuschte Fichte auf der ganzen Linie. Als dann gleich nach der Pause, 55. Minute, Marc Wolmann auf 4:0 erhöhen konnte, waren die Messen in diesem Spiel gesungen. Danach spielten die Gäste in Unterzahl besser, als zuvor zu Elft. In der Nachspielzeit gelang Andreas Muschick mit dem 4:1 Ergebniskosmetik. Am Ende ein verdienter Sieg der Woltmann-Schützlinge. Damit gelang Viktoria zum zweiten Mal nach 2006 der Finaleinzug, damals wurde in Kahren gegen die Reserve von Blau-Gelb Laubsdorf mit 0:1 verloren. Eins steht auf alle Fälle schon vor dem diesjährigen Finale fest, sie werden den Fußballkreis Niederlausitz im Landespokal vertreten, denn ihr Finalgegner, die U23 vom VfB Krieschow, könnte bei einem eventuellen Sieg als Zweitmannschaft, laut Spielordnung §34 des FLB, nicht daran teilnehmen. Mit dieser Niederlage verpasste es der SV Fichte Kunersdorf zum vierten Mal in ein Kreispokalendspiel einzuziehen. Am 06.06.1997 verloren sie in Döbbern gegen den damaligen ESV Lok Cottbus in der Verlängerung mit 2:1. 2010 und 2017 gewannen sie den Kreispokal gegen den Spremberger SV mit 1:0 und gegen den Underdog VfB Döbbrick.

Ähnlich wie Kunersdorf erging es dem Pokalverteidiger, dem SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz II, die durch einen berechtigten Foulelfmeter unerwartet in Rückstand gerieten und sich von diesem Schock nie mehr erholten. Als dann die Gäste schon zehn Minuten später auf 0:2 erhöhten, war schon eine Vorentscheidung in diesem Spiel gefallen. Wacker bekam den Ball nicht aus dem Strafraum heraus. Hinzu kam eine fast entblößte rechte Abwehrseite, die Goalgetter Danny Kobelt nutzte und völlig freistehend zum 0:2 einschießen konnte. Mit diesem zwei Tore Rückstand ging es in die Pause. Nach dem Wechsel drängte Wacker auf den Anschlusstreffer. Hoffnung keimte bei ihnen auf, als sich Gästeschlussmann C. Drangosch einen Lapsus erlaubte. Als er nach einer Abwehraktion mit der Hand außerhalb des 16ers begann. Das hatte zur Folge, dass er Rot sah und den Platz verlassen musste. Für ihn kam Routinier Carsten Graske in das Tor. Wacker erhöhte den Druck, um zum Anschluss zu kommen, Dabei liefen sie in einen klassischen Konter, den erneut Danny Kobelt zum 0:3 nutzte. Wackers-Träume von einem Pokal- „Tripel“ waren dahin geschmolzen. Nichts mit der erneuten Titelverteidigung. Der Sieg der U23 vom VfB war nicht unverdient, die damit zum zweiten Mal nach 2014 ins Pokalfinale einziehen, als sie damals erst im Elfmeterschießen gegen den SV Motor Cottbus-Saspow gewannen.

Das Finale findet am kommenden Samstag, dem 31.Juli 2021, um 18.00 Uhr, in Klinge statt, als Höhepunkt ihres 100-jährigen Bestehens.

Joachim Rohde