Rückblick Achtelfinale im Kreispokal des FK Niederlausitz + Nacholspiel Kreisoberliga

Hallo Fußballfreunde!

Der Pokal hat seinen Reiz nicht verloren. 1059 Zuschauer kamen zu den acht Spielen der 3.Runde (Achtelfinale) im INTERSPORT-Kreispokal und erlebten einige Überraschungen.

Der Chronist kann sich nicht erinnern, dass es in einer einzelnen Runde ein solch „Favoritensterben“ gab.

Neben den beiden Landesklassenvertretern, VfB Cottbus 97 und der SG Groß Gaglow, kamen fünf! Vereine aus der Kreisoberliga hinzu. Das sind der TSV Cottbus/Kiekebusch, der SV Motor Cottbus-Saspow, die SG Burg/Spreewald, die SG Blau-Weiß Schorbus und die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen.

So werden im Viertelfinale vier Vertreter aus der Landesklassse, nur ein! Vertreter der Kreisoberliga, zwei Vereine aus der Kreisliga und ein Verein aus der 1:Kreisklasse teilnehmen. Wenn das keine Überraschungen sind!

Die 130 Zuschauer, die zum Pokalachtelfinalspiel zwischen dem FSV Viktoria 1897 Cottbus und dem VfB Cottbus 97 kamen, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Wenn es auch an Toren mangelte, so war es doch ein schnelles, abwechslungsreiches Spiel, welches mit einem „Traumtor“ ihren Höhepunkt in der 55.Spielminute hatte. Zu erwähnen wäre noch, dass es einen Klassenunterschied in diesem Spiel nicht gab. Der Reihe nach. Es waren noch nicht einmal 180 Sekunden gespielt, da hätten die Gäste schon in Führung gehen müssen. Dominic Uhlig verfehlte das Tor nur knapp und wenig später wurde das Tor des Gastgebers erneut nur knapp verfehlt. In den ersten zehn Spielminuten musste man um Viktoria bangen, denn sie hatten sich noch nicht richtig sortiert und fanden nicht zu ihrem Spiel. Mit zunehmender Spielzeit machte sich Viktoria frei von diesem Druck und kam jetzt langsam auf Touren. Ihre erste Möglichkeit hatten sie durch Richard Lampel (9.), die aber zur Ecke abgewehrt wurde. Diesen hereingebrachten Eckball traf Marc Woltmann zu ungenau, so daß aus dieser Chance nichts wurde. In den Folgeminuten riss Viktoria das Spiel an sich und hatten mit Patrick Matthieu (16.) eine Riesenmöglichkeit, die aber Leon Schmidt in Tor der Gäste parierte, oder zwei Minuten danach, als Jiri Rejthar knapp scheiterte. Danach kamen die Gäste wieder, die mit Jordan Schöngarth ebenfalls eine sehr gute Möglichkeit ausließen. Ein ständiges Auf und Ab, mit herrlichen Szenenwechseln, machten dieses Spiel so spannend. In der vierzigsten Spielminute war der VfB der Meinung, das man ihnen einen Foulelfmeter verweigerte, als durch einen Rempler im 16er ein VfB-Spieler zu Fall kam. Der Pfiff des guten Unparteiischen blieb aber aus. Die Gemüter beruhigten sich danach schnell. In den Schlussminuten der ersten Spielhälfte hatte der VfB noch ein, zwei Chancen in Führung zu gehen, doch auch diese wurden vergeben. Die Gäste eröffneten die zweite Halbzeit mit einem guten Angriff den Joran Schöbgarth mit einem Schuss knapp über das Tor setzte. Dann die 55.Spielminute. Aus halbrechter Position, 35 Meter vor dem Tor, knallte Oliver Kynast den Ball über Schlussmann Schmidt hinweg in das linke obere Eck. Ein Traumtor, ein „Tor des Monats“, in der ARD-Sportschau. Der VfB war beeindruckt, denn von nun an war es Viktoria, die mehr Spielanteile hatten und sich die besseren Chancen erarbeiteten. Der VfB gab sich aber nie auf, konnten aber einige sehr gute Möglichkeiten des Gastgebers nicht verhindern. So Marc Woltmann (65.) bzw Patrick Matthieu (67.), als sie in aussichtsreicher Position scheiterten. Dann die unverhoffte Chance der Gäste nach einem „Black Out“. In eine unkontrollierte Rückgabe schaltete sich ein VfB-Spieler ein, der aber an Florian Behrendt im Tor von Viktoria scheiterte. Diesen Schreck überwanden sie schnell und kamen fast im direkten Gegenzug zum Torerfolg. Patrick Matthieu scheiterte knapp nach einem Solo. Bis zum Schlusspfiff war es spannend, denn das 1:0 war kein Ruhepolster für Viktoria. Hoch konzentriert beendeten sie dieses Spiel mit diesem knappen Vorsprung, welcher, aufgrund der besseren zweiten Spielhälfte, auch verdient war.

Der Pokalverteidiger, die Reserve vom SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz, musste nach Kiekebusch, um gegen den TSV Cottbus/Kiekebusch anzutreten. In einem fairen Spiel verkaufte sich der Gastgeber sehr gut gegen den großen Favoriten und Pokalverteidiger. Sie konnten aber den frühzeitigen Rückstand in der zehnten Spielminute nicht verhindern. Ein langer Ball kam zu Mohamed Dreiee der auf den TSV-Schlussmann Mario Gäbel zu lief, diesen aussteigen ließ und sicher zur 0:1 Führung verwandeln konnte. Nach einer reichlichen halben Stunde (33.) erhöhten die Gäste auf 0:2. Ein Eckball wurde auf den kurzen Pfosten gespielt, hier stand ein Wacker-Spieler, der den Ball in den Fünf-Meter-Raum spielte, wo ihn Arvid Gläßner mit dem Kopf verwandelte. Im zweiten Spielabschnitt schaltete der Gast einen Gang zurück. In der Folgezeit verhinderte der Pfosten und die Latte einen höheren Rückstand des Gastgebers, die durch ihren Spielführer Tim Kubanke eine gute Chance hatten, das Ergebnis zu verändern. In der 82.Spielminute dann die endgültige Entscheidung mit dem 0:3, welches Carsten Paulick erzielte.

Die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen hatte den letzten Pokalfinalisten und Zweitplatzierten der Landesklasse, den SC Spremberg 1896, zu Gast. Dieser Gegner war für den Gastgeber zu diesem Zeitpunkt eine „Nummer“ zu groß. Der Torreigen begann schon in der 14.Spielminute. Franz Goethel bekam den Ball an der Mittellinie zugespielt, setzte zu einem Solo bis zur Grundlinie an, ließ dabei fünf! Gegenspieler stehen und schoss flach in das Tor. Ein Super-Tor, 0:1 (14.). Zwanzig Minuten später dann das 0:2. Eine feine Einzelleistung von Tommy Thiele brachte die Resultatsveränderung. Ein 30-Meter-Hammer landete im linken Dreiangel. Er war es auch, der gleich nach der Pause (47.) das Ergebnis auf 0:3 erhöhte. Die gleiche Konstellation wie beim 0:2, nur das er dieses Mal im rechten oberen Eck traf, bei gleicher Entfernung. Die Gäste weiterhin im Vorwärtsgang. Denn in der 77.Spielminute erhöhte Philip Kern auf 0:4, als er einen Diagonalpass von der linken Seite zur rechte Seite aufnahm, mit dem Ball auf das Tor lief und diesen am Briesener-Schlussmann, Mathias Schäfer, vorbei schob. Fast mit dem Schlusspfiff noch das 0:5. Ein Fernschuss aus 30 Meter von Tommy Thiele gespielt konnte Schlussmann Schäfer nur abprallen lassen, Fabian Stelzle war zur Stelle und verwandelte.

Der amtierende Quotenkreismeister, die Reserve vom VfB Krieschow, gewann beim VfB Döbbrick zweistellig und kam erwartungsgemäß eine Runde weiter.

Als Favoritenschreck entpuppt sich die Reserve vom 1.FC Guben. Nachdem in der Vorrunde der Favorit, der SV Lausitz Forst, im Elfmeterschießen aus dem Pokal gekegelt wurde, musste heuer ein weiterer Verein der Kreisoberliga in Guben die Segel streichen. Die SG Blau-Weiß Schorbus verlor in der Verlängerung mit 1:2. Die Gäste waren in diesem schnellen Spiel die spieltechnisch bessere Mannschaft, konnten diesen Vorteil aber nicht nutzen. Das 0:0 Unentschieden zur Pause entsprach dem Spielverlauf. Dann die Führung für den Gastgeber. Der Ball kam in Höhe des 16er zu Ivo Neugebauer, der allein auf Schlussmann Jenzewski auf das Tor lief und den Ball am Keeper vorbei zur 1.0 Führung einschob. Die Gäste drängten auf den Ausgleich. der ihnen auch kurz vor Spielende, in der 86.Spielminute, gelang. Einen Freistoß von Paul Kobus konnte Danilo Koall direkt verwandeln, 1:1. Die Verlängerung musste entscheiden über das Weiterkommen im Pokal. In der 103.Spielminute fuhren die Gastgeber einen erfolgreichen Konter. Einen langen Ball konnte Philipp Nguyen aufnehmen und sicher einnetzen. In der Folgezeit tat sich nicht mehr viel, so dass die Neißestädter für die zweite Pokalsensation sorgen konnten.

Eine von zwei sensationellen Ergebnissen wurde in Drewitz erzielt. Die favorisierte SG Burg/Spreewald musste eine empfindliche Pokalniederlage gegen den zurzeit Viertplatzierten der 1.Kreisklasse, dem SV Blau-Weiß Drewitz, hinnehmen. Der Favorit ging auch nach reichlich einer halben Stunde (34.) durch Tobias Zöllner mit 0:1 in Führung. Eine Flanke von der linken Seite konnte aufnehmen und den Ball sofort einschoss. Doch noch vor der Pause gelang dem Underdog der 1:1 Ausgleich. Felix Tauber wurde im 16er zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß verwandelte Stefan Runge. Dieses Tor gab dem Gastgeber die so genannte „zweite Luft“. Mit Beginn der zweiten Spielhälfte drängten sie auf den Führungstreffer. Mit einem Doppelpack in der 68. und 69.Spielminute gelang ihnen nicht nur die 2:1 Führung, sonder erhöhten sogar auf 3:1. Nach einem Eckball war Felix Täuber zur Stelle und netzte zur Freude der 215! Zuschauer zum 2:1 ein. Als Burg im Vorwärtsgang sich befand, schlugen die Gastgeber erneut zu. Andreas Lehmann machte alles perfekt mit dem 3:1. Sie haben die Runde der letzten Acht erreicht.

Die SG Groß Gaglow in der Krise?? Nach der vorwöchentlichen 0:5 Heimschlappe gegen den SV Döbern mussten sie auch in der dritten Runde des Kreispokalwettbewerbs eine Niederlage hinnehmen. Die Gäste waren vom spielerischen, technischen Bereich her die bessere Mannschaft, hatten aber keinen Vollstrecker in ihren Reihen, der diese Überlegenheit auch in Tore hätte ummünzen können. Der Spitzenreiter der Kreisliga, der SV Leuthen/Oßnig, kam über den Kampf und Einsatzwillen zum Erfolg. In der Schlussviertelstunde belohnte sich der Gastgeber für seinen Einsatzwillen, als er in der 75.Spielminute in Führung ging. Einen Freistoß konnte Christian Worm mit dem Kopf zum 1:0 verwandeln, um fünf Minuten später die 145 Zuschauer erneut aus dem Häuschen zu bringen, als Tom Migale einen hohen Ball in die Maschen setzte zum 2:0. Diese Spiele machen den Pokal aus. Prima!

In Saspow kam es zum Aufeinandertreffen zwischen Kreisoberliga und Landesklasse. Der zweifache Pokalsieger (2010 u.2017), der SV Fichte Kunersdorf, war Gast beim SV Motor Cottbus-Saspow, die diese Erfolge noch nicht aufweisen können. Sie waren drei Mal im Finale (2012, 2014 und 2015), verloren sie in Krieschow gegen die dortige Reserve auch erst im Elfmeterschießen. Der Wunsch der Saspower ist es, nach dreimaligen Versuchen endlich den Bock umzustoßen. Doch die Statistik weist nach, das Kunersdorf die letzten beiden gemeinsamen Spiele in der Saison 2017/2018 für sich klar entschied. Kein gutes Omen also für die Saspower. Von Beginn an machten die Gäste deutlich, dass sie dieses Spiel gewinnen wollten. Zwischen der 8. und 11. Spielminute hatte sie drei Möglichkeiten zum Torerfolg zukommen. So in der 8.Minute, als ein Freistoß von Christian Badack abgewehrt werden konnte und der anschließende Eckball Sebastian Knüpfer vergab. Sechzig Sekunden später war es Felix Badack, der für Gefahr sorgte und zwei Minuten danach ein Freistoß, erneut von Christian Badack getreten, landete bei Spielführer Tom Mattig, der aber vergab. Saspow rang noch um die Zuordnung. Mit zunehmender Spielzeit boten sie ihrem Gegner Paroli, das heißt, es wurde ein Spiel auf Augenhöhe. Einen Klassenunterschied konnte man nun nicht mehr feststellen. Der Gastgeber kam in der 20.Spielminute zur ersten nennenswerten Chance, als ein Freistoß von Marvin Riedel knapp das Tor verfehlte oder anschließend er selbst mit einem unwiderstehlichem Solo aber knapp das Tor verfehlte. In dieser Phase hatte Saspow mehr vom Spiel und kam zu weiteren guten Möglichkeiten. So in der 25. und 26.Spielminute, als zwei Freistöße knapp über die Winkel flog. Hier hätte Fichte Schlussmann Kevin Kossack keine Chance gehabt. Diese Szenen waren ein „Aufwecker“ für die Fichte-Elf, die nun in den Folgminuten das Zepter schwangen. Dominik Beyer, Sebastian Knüpfer und Felix Badack hatten Chancen, um in Führung zu gehen. Bis zur Pause beruhigte sich das Spiel und so ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Pause. Nach dem Wiederbeginn zur zweiten Spielhälfte waren es die Gäste, die wie schon in Halbzeit eins die Chancen hatten, um zum Torerfolg zu kommen. Man spürte es richtig, dass in diesem Spiel die Entscheidung ranreifte. Beide Vereine versuchten alles, scheiterten aber auch immer wieder, Das so genannte „Glück“ fehlte beiden. Ein Torerfolg lag für die Fichte-Elf in der Luft, nachdem sie in der 70.Spielminute einen klassischen Konter führten, den der eingewechselte Maximilian Müller ganz knapp vergab. Das musste die Führung sein. Die kam dann zwei Minuten später. Die Saspower Abwehr war einmal nicht im Bilde, schwamm förmlich, als es passierte. Einen Flügelwechsel von der linken Seite rüber zur rechten Seite, hier stand Benjamin Golz, der den Ball zum völlig freistehenden und mit aufgerückten Christian Badack servierte, der wenig Mühe hatte einzunetzen zum 0:1. Saspow konstatiert, schüttelte sich und kam noch in den letzen Minuten zu zwei guten Möglichkeiten. Die 250 Zuschauer sahen einen guten Pokalfight, mit einem etwas glücklicheren Sieger SV Fichte Kunersdorf.

In einem Nachholspiel vom fünften Spieltag der Kreisoberliga, SG Sielow Spielgemeinschaft gegen Klein Gaglow/ Kolkwitz, musste der derzeitige Tabellenfünfte, die SG Sielow, ihre erste Sasisonheimniederlage hinnehmen. In einem Spiel welches vom Gastgeber überwiegend dominiert wurde, war die 1:0 Führung in der 21.Spielminute auch folgerichtig. Max-Willi Kube setzte sich auf der linken Außenbahn durch, spitzelte auf Michael Krautzig, der den Ball sofort zu Niklas Preuß spielte und der fackelte nicht lange und verwandelte sicher zur 1:0 Führung. In der Folgezeit erspielten sich die Gastgeber einige gute Einschussmöglichkeiten, so Maik Watzke, der in der 35.Spielminute allein vor Keeper Blumberb-Krüger auftauchte, doch den Ball über den Schlussmann hinweg in das Aus beförderte. Fast mit dem Pausenpfiff der 1:1 Ausgleich. Sielow verlor den Ball im Halbfeld, den sich die Gäste eroberten, wo ihn Knipser Christopher Gipp überlegt in das Tor einschob. Er war es auch, der in der 56.Spielminute das Spiel mit dem 1:2 förmlich auf dem Kopf stellte. Schlussmann Justin Lauck stand zu weit vor seinem Kasten. Das sah Gipp und schoss aus gut 45! Meter über Lauck hinweg in das Tor zum1:2. Ein Tor des Monats. Sielow stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Michael Krautzig traf in der 83.Spielminute nur die Latte des Gästetores. Die Chance zum Ausgleich bekamen sie in der 90.Spielminute, als ein Handspiel im 16er der Gäste geschah. Diese Chance vergab der in der 65.Spielminute eingewechselte Ben Younes, der den Ball über das Tor schoss.

Das Spiel vom 13.Spieltag, SV 1912 Guhrow und dem Kahrener SV 03, welches vorverlegt werden sollte, wurde abgesetzt. Ein Spieler des SV Guhrow steht im Veracht, sich mit dem Virus Covid 19 infiziert zu haben.

Joachim Rohde