Hallo Fußballfreunde!
Die Pokalsensation gab es am Karsamstag in Kiekebusch. Es hat sich erneut bestätigt, dass der Pokal eigene Gesetze hat. Das musste heuer der Spitzenreiter der Landesklasse Süd, der SC Spremberg 1896, erfahren. Als großer Favorit galten sie im ersten Kreispokalhalbfinale gegen den Tabellenvierten der Kreisliga, den TSV Cottbus. Die Gäste hatten sich noch nicht richtig sortiert, als sie schon empfindlich im Rückstand lagen. Nach einem Doppelpack in der 5. und 12.Spielminute. führte der Underdog mit 2:0. Eine weite Flanke kam in den Strafraum, der Ball konnte von den Gästen nicht aus der Gefahrenzone befördert werden und aus dem Gewühl heraus kam Alexander Reisberg an den Ball und drückte diesen über die Torlinie zum 1:0. Schon sieben Minuten später war er es erneut, der das Ergebnis auf 2:0 erhöhte. Wieder kam eine Eingabe von der rechten Seite in der Strafraum, wo er sich aus einer Spielertraube heraus am höchsten abheben konnte und den Ball mit dem Kopf in die entgegengesetzte Laufrichtung des Gästekeepers in das Netz beförderte, 2:0. Dies war schon eine gewisse Vorentscheidung in diesem Spiel. Die Gäste waren sichtlich beeindruckt und bemühten sich in der Folgezeit den Anschluss zu markieren. Sie erspielten sich auch ihre Möglichkeiten, so in der 17., 32. und 41.Spielminute, als Jensch, Kern und Nickerl aber scheiterten. Der letzte „Biss“ fehlte ihnen oder es war immer ein Bein des Gastgebers dazwischen, um die Situation zu klären. So ging es mit diesem 2:0 Vorsprung in die Pause. In den ersten Minuten der zweiten Spielhälfte hatten die Gäste nach einem Eckball die Chance den Anschlusstreffer zu erzielen, doch Mario Gäbel im TSV-Tor klärte. Im Gegenzug hatte der Gastgeber per Freistoß von Björn Schneller eine gute Möglichkeit auf 3:0 zu erhöhen, um auf und davon zu ziehen, doch der Ball knallte in die gebildete Abwehrmauer. Die Gäste waren nun weiter am „Drücker“. Die Zeit lief ihnen davon. Sie benötigten unbedingt den Anschlusstreffer, um dann eventuell später noch in die Verlängerung zu kommen. Sie kamen in der 65.Spielminute zum 2:1 Anschlusstreffer. Raik Hermann konnte eine Eingabe unbedrängt mit dem Kopf verwandeln. Ihre optische Überlegenheit nahm zu. Hinzu kam, dass sie Vorteile im läuferischen Bereich hatten. Trotzdem fanden sie keine Lücken in der gut stehenden Abwehr des TSV um den Ausgleich zu erzielen. Der Gastgeber blieb ruhig und setzte zu mehreren verheißungsvollen Konterspielen an. So in der 89.Spielminute, als Björn Schneller völlig frei und allein vor Gäste-Keeper Rico Kaubitzsch auftauchte, aber er die Nerven verlor, als er den Ball knapp neben den rechten Torpfosten setzte. Das musste eigentlich die Endscheidung sein. So mussten sie noch bis zum Schlusspfiff höllisch aufpassen, um ihren kostbaren Vorsprung über die Zeit zu bringen. Nach dem Schlusspfiff das Unparteiischen brandete Riesenjubel bei der Mannschaft und den Fans auf, steht man doch nach 2004 (Sieger gegen das Altligateam vom FC Energie Cottbus ) das zweite Mal im Finale des Kreispokals.
Am Ostermontag fand das zweite Kreispokalhalbfinale in Kunersdorf statt. Der Pokalverteidiger, der SV Fichte Kunerdorf, hatte den SV Döbern zu Gast, der den Gastgeber schon nach drei Minuten in Rückstand brachte. A.Dybka drang auf der rechten Seite in den Strafraum ein und war der Torschütze. Wo war hier der zuständige Gegenspieler bzw. wer hätte Dybka übernehmen müssen? So konnte er den Ball überlegt in das rechte obere Ecke versenken. Bei dieser Aktion sah Felix Wolf im Kasten der Fichte-Elf nicht gut aus und hatte dabei eine riesige Aktie mit dran, als er völlig falsch positioniert war. Wohl ein vermeidbarer Treffer. Dieser frühe Rückstand schockte den Gastgeber. Ihre Spielphilosophie war durch dieses Tor völlig durcheinander gebracht und sie lange brauchten, um zu ihrem Spiel zurückzufinden. Keine spielerische Linie war zu erkennen. In den Laufduellen und in den Zweikämpfen waren sie immer zweiter Sieger. In der 13.Spielminute dann ein zaghafter Versuch, als Sebastian Knüpfe nach Vorlage von Steffen Klisch knapp das Tor verfehlte. Die Gäste bestimmten in der Folgezeit weiterhin das Spielgeschehen und hatten in der 17., 19. und 19.Spielminute durch Gad, Zeschke und J. Mrosk die Möglichkeit ihre Führung weiter auszubauen. Mit zunehmender Spielzeit kam der Gastgeber immer besser in das Spiel. Dabei hatte Felix Badack eine Riesenmöglichkeit (41.) zum Ausgleich zu kommen, doch der Ball sprang an das Außennetz. Dann eine Szene, die wir auf den Fußballplätzen nicht sehen wollen. Das Spiel war unterbrochen. Ein Döberner Spieler lag im 16er auf dem Boden. Ein kurzes Wortgefecht und Felix Wolf verließen die „Geister“, als er mit dem Fuß auf den Brustkorb des liegenden Spielers trat. Nach langer Anhörung mit dem Assistenten, zeigte der Unparteiische beiden Spielen nur Gelb!!! Hierbei schrammte Wolf an einer „tiefroten“ Karte vorbei. Rot wäre eigentlich die Folge gewesen Gelb bekam auch Stefan Schiller, der mit beteiligt war. Kurz nach dieser Situation gab es den Halbzeitpfiff. Nach dem Wiederanpfiff des Unparteiischen zur zweiten Spielhälfte drängte Kunersdorf auf den Ausgleich. Der fiel nach knapp einer Stunde Spielzeit. Mario Rasche erkämpfte sich auf der rechten Außenbahn den Ball, fast von der Grundlinie aus schlug er den Ball auf den Elfmeterpunkt, wo Benjamin Golz völlig freistehend an den Ball kam und diesen gekonnt zum 1:1 verwandelte. Die Fichte-Elf war jetzt in richtiger „Betriebstemperatur“, dieses Tor gab ihnen den richtigen Auftrieb. Nun häuften sich die Möglichkeiten für den Pokalverteidiger. Bei den Gästen war der anfängliche Druck verloren gegangen. Zwischen der 70. und 76.Spielminute musste eigentlich der Gastgeber in Führung gehen, doch sträflich wurden diese Möglichkeiten vergeben. In der 83.Spielminute bot sich ihnen eine erneute Möglichkeit das Spiel noch in der regulären Spielzeit aus dem Feuer zu reißen, doch Steffen Klisch traf das leere Tor nicht. Somit ging es in die Verlängerung. Beide Seiten riskierten nichts mehr, so dass das Spiel nur so dahin plätscherte. Der in der 99.Spielminute eingewechselte Maximilian Müller hatte in der 118.Spielminute den Siegtreffer vor den Füßen, traf aber nicht den Ball! Die Entscheidung musste nun vom Punkt aus fallen. Am Ende hatten hier die Gäste die besseren Schützen und setzten sich am Ende etwas glücklich, aber nicht unverdient, mit 2:5 durch. Damit kommt es am 18.Mai 2018 in Kausche zum 26.Kreispokalfinale zwischen dem Underdog TSV Cottbus/Kiekebusch und den SV Döbern.
Joachim Rohde