Rückblick 3.Spieltag Kreisoberliga FK Niederlausitz 2017/2018

Hallo Fußballfreunde!

Ein torreicher Spieltag mit 42 Toren und einigen Überraschungen hatte der dritte Spieltag zu bieten. Die SG Sielow gewinnt in Kunersdorf souverän das Spitzenspiel. Motor Sapow gibt sicheren Sieg in der Nachspielzeit noch aus der Hand. Der SV Lausitz Forst drehte das Spiel gegen die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen nach einem 0:2 Rückstand zu einem 3:2 Sieg. Die Eiche Kicker aus Branitz gewinnen beim Aufsteiger in Peitz. Der zweite Aufsteiger, die Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow, kommt in Krieschow nicht um ein Debakel herum. Die Reserve vom BSV Guben Nord trennt sich von der SG Blau-Weiß Schorbus mit einem gerechten Unentschieden. Überraschend auch die Auswärtsniederlage vom vorjährigen Tabellendritten, der Reserve vom SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz. Absteiger SV Guhrow mit makellosem Start. Zu den Spielen:

Ein hoch interessantes Spiel gab es in Peitz. Der diesjährige Aufsteiger, die Reserve von der SG Eintracht Peitz, hatte den vorjährigen Aufsteiger, den SV Eiche Branitz, zu Gast. Für die Gäste schon ein wegweisendes Spiel, denn bei einer erneuten Niederlage würde man für einige Zeit im Tabellenkeller schmoren. Hinzu kam, dass sie stark ersatzgeschwächt in dieses Spiel gehen mussten. So fehlten mit Lieb, Ramm, Schultka und Basto vier wichtige Aktivposten, die kaum zu kompensieren waren. Die ersten Minuten gehörten dem Gastgeber, der in der zehnten Spielminute die erste Möglichkeit hatte, als Marco Lehnig Benjamin Lehmann in Szene setzte, doch der Ball noch abgefälscht wurde und dieser in das Aus ging. Die Gäste hatten in der 20.Spielminute ihre erste Chance, als Torsten Schade zu Spielführer Patrick Jahn spielte, der den Ball weiter zu Benjamin Kaschula brachte, dieser aber an Eric Kindschuh, dem Kepper des Gastgebers, scheiterte. Die Fischerstädter waren optisch überlegen. In der 28.Minute war es Routinier Steffen Leupold, der mit einem 25-Meter Schuss Philipp Reich im Tor der Gäste prüfte und wenig später Spielführer Robert Weise knapp scheiterte. In der 40.Spielminute befanden sich die Fischerstädter im erneuten Angriff auf das Branitzer Tor, ein vermeintliches Handspiel der Gäste im 16er wurde vom Unparteiischen jedoch nicht anerkannt. Heftige Proteste der Gastgeber halfen hier nicht. Der Ball wurde aus der Gefahrenzone befördert, doch postwendend griffen die Gastgeber erneut an und dieses Mal hatten sie Erfolg. Aus dem Mittelfeld heraus wurde der Ball in den 16er gespielt, hier stand Steffen Leupold goldrichtig und schoss aus halbrechter Position in das linke obere Eck zum 1:0 ein. Nach der Pause drängten die Gäste auf den Ausgleich. Sie bestimmten nun das Spiel. In der 53.Spielminute wurde der Ball aus dem hinteren Mittelfeld weit nach vorn gespielt. Der Ball wurde immer länger, Maik Rösnick setzte sich im Zweikampf durch und schoss den Ball in die Maschen zum 1:1. Vier Minuten später vergab er die mögliche Führung, als er völlig freistehend, fünf Meter vor dem Tor der Peitzer, den Ball nicht am Schlussmann Kindschuh vorbei brachte, sondern ihn über das Tor köpfte. Das hätte die Führung sein müssen. Nach einer Stunde Spielzeit hatte der Gastgeber wieder einmal eine Chance, als nach Vorarbeit von Leupold Robert Borchardt knapp das Tor verfehlte. Die Vorentscheidung fiel in der 81.Spielminute. Nach Vorarbeit von Benjamin Kaschula kam der Ball zu Patrick Jahn der zum 1:2 einköpfen konnte. Der Gastgeber enttäuschte im zweiten Spielabschnitt. Die Gäste verstanden es bis zum Abpfiff diesen knappen Vorsprung zu verteidigen. Am Ende ein wichtiger und verdienter Sieg der Eiche Kicker, aufgrund der zweiten Halbzeit. Branitz konnte sich vom Tabellenende auf Platz zwölf katapultieren. Peitz ist nun Tabellenelfter.

Zwei unterschiedliche Halbzeiten gab es in Forst. Der heimische Sportverein Lausitz hatte die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen zu Gast, die auch in den Anfangsminuten das Spiel bestimmten. Durch die ungeordnete Defensive des Gastgebers ergaben sich Möglichkeiten für die Gäste. Allein zwischen der 14. und 19.Spielminute ließen die Gäste vier sehr gute Chancen liegen. Eine ungeschickte Zweikampfführung im 16er führte dann in der 24.Spielminute zu einem Strafstoß, den Neuzugang Marcus Krüger sicher zur 0:1 Führung verwandelte. Er war es auch, der sechs Minuten später auf 0:2 erhöhen konnte. Nach einem Ballverlust der Neißestädter an der Strafraumgrenze machte er sich dies zu Nutze, ließ dabei noch seinen Gegenspieler stehen, und verwandelte. Die erste richtige Aktion des Gastgebers hatte Marcin Piech in der 32.Spielminute, als er einen Ball über den Keeper der Gäste lupfte, dieser aber knapp am langen Pfosten in das Aus ging. Er hatte noch in der 44.Minute die Chance zum Anschlusstreffer, als er Daniel Schröter im Tor der Gäste zu einer Glanzparade zwang. Nach dem Wechsel drängte der Gastgeber auf die Resultatsverkürzung. Chancen waren dazu in der 53. und 58. da, die aber knapp vergeben wurden. Mit zunehmender Spielzeit übernahmen nun die Neißestädter das Spielgeschehen in ihre Hände. Nach genau einer Stunde Spielzeit war es dann soweit. Domenik Patsch wurde im 16er von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte sicher Marcin Piech zum 1:2. Danach musste eigentlich der Ausgleich fallen, als Piech mit einem Volleyschuss Schröter zu einem Blitzreflex zwang. Ein Doppelpack in der 86. und 88.Spielminute führte zum Ausgleich und zum Siegtreffer. Zuerst köpfte Markus Gebauer unbedrängt zum 2:2 ein und 120 Sekunden später gelang unter großen Jubel der nicht mehr geglaubte Siegtreffer. Robin Otto führte einen Einwurf durch, sah dabei den freien Raum vor dem Strafraum. Pieck nahm im Laufduell den Ball perfekt mit, sein sofortiger Schuss ging an den Innenpfosten und von dort sprang er ins Tor zum 3:2. Am Ende ein nicht unverdienter Sieg des Gastgebers. Mit so einem blendenden Start haben sie zu Beginn der Serie sicher kaum selbst geglaubt. Dabei mussten noch drei Minuspunkte begradigt werden. Klasse! Der Lohn ist der fünfte Tabellenplatz. Die Gäste erlitten nun schon die dritte Niederlage in Folge, wenn das Pokalspiel gegen Sielow mitgerechnet wird. Platz zehn.

Zwei punktlose Vereine standen sich in Guben gegenüber. Die Reserve vom BSV Guben Nord und die SG Blau-Weiß Schorbus standen sich gegenüber. Für beide Vereine läuteten die Glocken auf Sturm. Keiner durfte das Spiel verlieren. Der Verlierer bliebe dann vorerst im Tabellenkeller. So entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. So fielen innerhalb von fünf Spielminuten zwei Tore. Zuerst kam ein langer Ball in den 16er der Gäste. Danilo Koal kam an den Ball und köpfte diesen über den eigenen Schlussmann Jenzewski, der schon aus dem Tor gelaufen war, um den Ball zu klären, 1:0. Schorbus blieb unbeeindruckt von diesem Rückstand und griff nun selbst an. Eine Tendelei der Breesener im Mittelfeld machten sich die Gäste zu Nutze und kamen durch Sven Rajewski zum 1:1 Ausgleich. Gleich nach der Pause waren es erneut nur fünf Minuten die zu Resultatsveränderungen führten. Zwei Strafstöße führten dazu. In der 55.Spielminute verwandelte Andre Götze vom Punkt zum 2:1. Auf der Gegenseite war es Spielführer Matthias Geppert, der den Ausgleich per Strafstoß erzielt. Am Ende eine gerechte Punkteteilung, mit der aber beide nicht richtig Leben können. Schorbus mit nur einem Punkt auf Platz 13 und Guben mit einem Punkt auf einen Abstiegsplatz, auf Platz 15, durch das schlechtere Torverhältnis dieser Tabellenposition.

Der SV Motor Cottbus – Saspow musste nach Kahren, um bei den 03ern die ersten Punkte einzufahren. Auch sie gehörten zu den punktlosen Vereinen. Würde ihnen ähnliches wie in der Vorsaison an gleicher Stelle gelingen, als sie mit einem 5:1 nach Hause gefahren sind? Die Gäste versteckten sich nicht und kamen schon in der 12.Spielminute nach einem Konter durch Oliver Matschke zur 0:1 Führung, als er aus zehn Meter abschloss. Ein Torwartfehler führte in der 41.Spielminute zum 0:2. Jochen Knauer war zur Stelle und netzte ein. Im zweiten Durchgang waren es die Gäste, die mehr Spielanteile besaßen. Sie sahen wie der sichere Sieger aus, wenn da nicht die dramatische Schlussminuten gewesen wären. Ein langer Ball von Schlussmann Martin Perge wurde bis an den gegnerischen 16er gespielt, wo ihn Routinier Hannes Held acht Meter vor das Tor der Saspower spielte. Keiner konnte den Ball aus der Gefahrenzone spielen. Sebastian Schöne stocherte ihn aus dem Gewühl heraus ins Tor zum 1.2. In der dreiminütigen Nachspielzeit bekam der Gastgeber noch einen Freistoß zugesprochen. Florian Kasper verwandelte aus 25 Meter Entfernung zum 2:2 Ausgleich. Große Enttäuschung bei den Gästen, so kurz vor dem Ende noch abgefangen zu werden. Saspow mit nun einem Punkt auf der Habenseite auf Platz 14. Die Gastgeber durch den unverhofften Punktgewinn nun mit vier Punkten auf einen einstelligen Tabellenplatz, Platz 7.

Ein Schützenfest gab es in Krieschow. Die U23 des VfB hatte den gut gestarteten Aufsteiger, die Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow, zu Gast. Die allerdings mit großen Personalproblemen anreisten, so dass sogar der Trainer, Torsten Pospiech, die Töppen schnüren musste. Schon nach acht Spielminuten lagen sie nach Toren von Tobias Wittke und Marcus Dörry mit 0:2 in Rückstand. Das Debakel nahm nun seinen Lauf. In regelmäßigen Abständen wurde das Ergebnis in die Höhe geschraubt. Zur Pause hieß es 5:0! Bis zur 69.Spielminute konnten die Gäste dieses Halbzeitergebnis halten, doch dann brach der Bann. Am Ende wurde es noch zweistellig, 11:0! Durch diesen torreichen Sieg übernimmt der VfB die Tabellenspitze. Die Gäste fallen vom fünften auf den achten Tabellenplatz zurück.

Die SG Kausche, in dieser Serie bisher schlecht aus den Startlöchern gekommen, wollten dieses im Spiel gegen den letztjährigen Tabellendritten, der Wacker-Reserve aus Ströbitz, verändern. Es wurde ein Spiel auf Augenhöhe. Dabei gelang dem Gastgeber schon frühzeitig (12.) die Führung. Als Stephan Faber von der Außenbahn gut angespielt wurde, konnte er mühelos zum 1:0 verwandeln. Wacker steckte diesen Rückstand weg und kam schon in der 27.Spielminute durch Ali Fazel zum Ausgleich, als er einen Torwartfehler sich zu Nutze machte, 1:1. Ein Doppelpack gleich nach der Pause für den Gastgeber ließ sie auf zwei Tore enteilen, zum 2:1 und 3:1. Zwischenzeitlich kamen die Gäste ebenfalls zu guten Einschussmöglichkeiten, die sie in der 68. Minute durch Karsten Kurth zum 3:2 Anschluss nutzten. Doch der Ausgleich wollte nicht gelingen. Dafür erhöhten die Gastgeber auf 4:2, den erneut Stephan Faber erzielte. In der Nachspielzeit gelang den Gästen erneut der Anschluss. Gordon Schimke markierte das 4:3. Doch im direkten Gegenzug stellte Sebastian Lincke den alten Abstand wieder her, 5:3. Kausche mit dem ersten Dreier, Platz neun. Wacker auf Platz sechs.

Einen glänzenden Start legte Absteiger SV Guhrow hin. Auch im dritten Spiel in Folge wurde ein Dreier eingefahren. Gegner Viktoria Cottbus ist mit einem Punkt schlecht aus den Startlöchern gekommen. Sie bräuchten unbedingt einen Dreier, um aus der misslichen Lage herauszukommen. So entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, wo zwei Mal die Latte des Tores einen Torerfolg für sie verhinderte. So ging es torlos in die Pause. Gleich nach der Pause ein Doppelpack für Guhrow, der für eine Vorentscheidung in diesem Spiel sorgte. Felix Schneider spielte den Ball vom Mittelfeld aus zu Clemens Becker, der nutzte die Gelegenheit zum 1:0. Viktoria warf alles nach vorn, um den Ausgleich zu erzielen. Dabei gerieten sie in einen Konter den Robin Domhardt zum 2:0 verwandelte. Zehn Minuten vor Ultimo gelang erneut Felix Schneider mit einem herrlichen Solo das 3:0. Viktoria war erneut geschlagen und ist nun Schlusslicht der Tabelle. Guhrow liegt nun auf Platz drei.

Das Spitzenspiel des dritten Spieltages zweier Meisterschaftsfavoriten gab es in Kunersdorf. Um es vorweg zu nehmen: Eine taktische Meisterleistung der SG Sielow, wie sie der Chronist bei diesem Verein noch nicht gesehen hat, führte zu einem verdienten und souverän erspielten Sieg. Vom Anpfiff an waren es die Gäste, die das Spiel an sich rissen. Schon in der 2.Spielminute musste der an diesem Tage nicht sichere Keeper Felix Wolf sich beweisen, als Christopher Knoll ihn prüfte. Knoll hatte schon in der Folgeminute eine weitere Möglichkeit die Wolf verhinderte. Die ersten neun Minuten spielten sich nur in der Hälfte der Gastgeber ab, die im neuen Outfit, ganz in Weiß, dieses Spiel bestritt. In der 10.Spielminute dann die erste Möglichkeit für die Fichte-Elf. Einen Freistoß aus 20 Meter knallte Marcel Seifert in die Abwehrmauer der Gäste. Schon zu diesem Zeitpunkt standen die Gäste sicher in der Abwehr und ließen kaum etwas zu. Ihr ständiges Angreifen, die suchenden Zweikämpfe mit Erfolg zu bestreiten, stellten den Gastgeber vor Problemen. So war dann auch die Führung in der 15.Spielminute zu diesem Zeitpunkt hoch verdient. Nach Vorlage von Routinier Jörg Gabbert kam der Ball zum agilen Christopher Knoll der sicher verwandelte. Kunersdorf erkannte die Gefahr und spielte nun gefälliger. So bot sich Sebastian Knüpfer in der 20.Spielminute die Chance zum Ausgleich, als er mit einem Fallrückzieher nur die Latte traf. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Spiel kein hohes Tempo zu verzeichnen. Das änderte sich in den Folgeminuten, als der Gastgeber auf den Ausgleich drängte. Chancen hatten sie in der 25., 29. und 34.Spielminute, als sie durch Standarts zu Chancen kamen oder einmal das Flügelspiel benutzten. Nicht nur die Gästeabwehr stand wie ein Bollwerk, sie hatten auch einen großen Könner zwischen den Pfosten. Was Martin Weise aus Nahdistanz oder Freistößen hielt, war große Klasse. So scheiterte Felix Korn in der 35.Spielminute an ihm, als er plötzlich allein vor Weise stand, diesen aber nicht bezwingen konnte. Sebastian Knüpfer köpfte später einen Ball aus Nahdistanz über das Tor (39.). In der 40.Spielminute konnte Christian Badack einen Freistoß nur über das Tor zirkeln. Der Schock folgte gleich nach der Pause. Christopher Korn kam an den Ball, servierte diesen zu dem gerade eingewechselten Jan Becker, der das 0:2 markierte. Mit Jan Becker kam mehr Schwung in das Gästespiel. In der Folgezeit gab es Chancen auf beiden Seiten. Kunersdorf hatte mit Benjamin Golz, der an diesem Tage sehr blass blieb, eine so genannten Hundertprozentige, als er eine Vorlage von Mario Rasche vergab. Nach einer Stunde Spielzeit die Vorentscheidung in diesem Spiel. Erneut ist es Knoll , neben Torwart Weise der auffälligste Spieler des Tages, der die Vorlage für Robert Becker gab, der das 0:3 erzielte. Lähmendes Entsetzen bei den Spielern und den zahlreichen Zuschauern. Wann lag die eigene Mannschaft zu diesem Zeitpunkt so aussichtslos zurück? Kurz danach erwies Sebastian Golz seiner Mannschaft einen „Bärendienst“, als er in der 67.Minute mit Gelb/Rot vom Platz musste. In Unterzahl erspielten sich die Gastgeber in der Schlussphase noch einige gute Chancen. So konnte der eingewechselte Maximilian Müller den 1:3 Anschlusstreffer erzielen. Kurz vor Schluss haderte die Fichte-Elf mit dem Unparteiischen, der ihnen nach ihrer Meinung einen Strafstoß verwährte. Am Eine ein gutes Kreisoberligaspiel mit einem verdienten Sieger. Die Meisterschaft ist aber damit noch nicht gewonnen. Es kommen Tage, wo auch sie straucheln werden. Die Fichte-Elf wird die Niederlage gut verarbeiten. Sielow nun auf Platz zwei. Kunersdorf auf Platz fünf.

Joachim Rohde