Hallo Fußballfreunde!
Widererwartend startete die Rückrunde in der Jubiläumsmeisterschaft mit dem 16. Spieltag mit einem fast vollem Programm. In allen regionalen Ligen waren große Ausfälle zu beklagen. Die Kreisoberliga des Fußballkreises Niederlausitz hatte mit dem Spiel SV Motor Cottbus-Saspow – VfB Krieschow II nur einen Ausfall zu beklagen. Das Spiel Kunersdorf – Kausche war schon zum Saisonstart abgesetzt worden.
Der Meisterschaftsmitfavorit, Spremberger SV 1862, ließ in Branitz nichts anbrennen und gewann souverän beim Aufsteiger Eiche Branitz. Die Überraschung dieses reduzierten Spieltages gelang dem Tabellenletzten, der Spielgemeinschaft Drachhausen/Fehrow, die aus Kahren unerwartete alle drei Punkte entführte. Der FSV Viktoria Cottbus konnte endlich gegen die SG Sielow den „Bock“ umstoßen und auf dem Kunstrasenplatz am Priorgraben gegen die SG Sielow klar gewinnen. Die restlichen drei Spiele Lausitz Forst – BW Schorbus, Guben Nord II – SG Briesen/Dissen und Wacker Ströbitz II – Groß Gaglow endeten jeweils mit einem 1:0 der jeweiligen Gastgeber. Zu den Spielen:
Der große Meisterschaftsmitfavorit stellte bei Zeiten die Weichen auf Sieg. Er wollte damit andeuten, dass er nicht gewillt war, sich hier in Branitz überraschen zu lassen. Die frühzeitige Führung sorgte dafür. Vom Anpfiff an bestimmten sie das Spielgeschehen und schon bei den ersten Umdrehungen des Uhrzeigers gab es schon die ersten Einschussmöglichkeiten. Als dann in der 7.Spielminute Goalgetter Mathias Jäckel nach Vorarbeit von Matthias Krautz das 0:1 markierte, musste man um den Aufsteiger bangen. Denn was in der Folgezeit der SSV an Chancen ausließ, ging nicht auf die berühmte „Kuhhaut“. Im Minutentakt kamen die Gäste zu ihren Möglichkeiten. Die Eiche Kicker kamen in dieser Phase des Spiels nicht über die Mittellinie hinaus. In der 7. und 11. Spielminute hatten Mathias Jäckel und Christian Wietasch klarste Einschussmöglichkeiten, die nicht genutzt wurden. In der 28.Spielminute zeichnete sich Schlussmann Philipp Reich gleich mehrmals in Folge aus, als er drei Nachschüsse aus Nahdistanz parieren konnte. Mit zunehmender Spielzeit kam auch der Gastgeber allmählich in die Gänge. So hatten sie nach einem Eckball in der 33.Spielminute durch Rocco Basto eine ihrer wenigen Möglichkeiten. Die Gäste drängten auf eine Resultatserhöhung noch vor der Pause. Chancen waren dazu da. So in der 38.Minute, als erneut Christian Wietasch und Mathias Jäckel im Doppelpack scheiterten. Dann, 60 Sekunden vor dem Pausenpfiff, endlich das längst fällige 0:2 der Gäste. Erneut war es Mathias Jäckel, der von Spielertrainer Eric Schiffel herrlich frei gespielt wurde und mit diesem 0:2 sein 22.Saisontor erzielte. Gleich nach der Pause (50.) hatte der Gastgeber die große Möglichkeit den Anschlusstreffer zu erzielen, als nach einem Eckball Christian Schultka dass leere Tor nicht traf. Nach dieser Szene übernahmen die Gäste wieder das Zepter in ihre Hand und erarbeiteten sich durch Stephan Besenhard und Eric Schiffel im Verbund die nächste Einschussmöglichkeit. Nach gut einer Stunde Spielzeit (62.) erhöhte Matthias Krautz auf 0:3. Er drang von der linken Seite kommend in den Strafraum ein, schoss urplötzlich ab und der Ball ging neben den linken Torpfosten ins Tor. Das war die Entscheidung, dachten alle im weiten Rund. Im direkten Gegenzug kam der Gastgeber zum völlig überraschenden Anschlusstor. Was war Geschehen? Charlie Maetschke foulte Christian Schultka im 16er. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marcus-Paul Lieb sicher zum 1:3. Die endgültige Entscheidung fiel in der 75.Spielminute. Analog dem 0:3 drang dieses Mal Raik Hermann von der rechte Seite in den Strafraum ein, lief noch einige Meter und schoss kurz und trocken in den spitzen Winkel zum 1:4. Am Ende ein hoch verdienter Sieg, der weitaus höher hätte ausfallen müssen. Hier vergab man die Chance etwas für das Torverhältnis zutun, das am Ende vielleicht Ausschlaggebend sein kann. Siehe die Herbstmeisterschaft. Platz eins ist verteidigt worden. Branitz nun auf einen Abstiegsplatz, Platz 15.
Gespannt schaute man nach Ströbitz, wo die Landesligareserve vom SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz die SG Groß Gaglow zu Gast hatte, die man im Hinspiel mit 2:0 besiegen konnte. Vom Anpfiff an bestimmte der Gastgeber das Spielgeschehen. Sie verstanden es aber nicht, ihre spielerische Überlegenheit in Tore zu verwandeln. So vergaben in der 8.Spielminute Neuzugang Ali Fazel oder drei Minuten später Carsten Käthner die Chance die Führung zu erzielen. In der 20.Spielminute schien endlich der Führungstreffer nach einem Eckball fällig zu sein, als Sebastian Pasera Schlussmann Gordon Nagel prüfte, den abgewehrten Ball Abdulhmid Mohammad mit dem Kopf aber unplatziert neben das Tor köpfte. Nach gut einer halben Stunde (35.) ein Lebenszeichen der Gäste, als Lucas Seidel Neuzugang Kevin Sieber im Wackertor prüfte. Als sich alle mit dem torlosen Unentschieden zur Pause abfinden wollten, gelang den Wackeranern der längst fällige 1:0 Führungstreffer. Nach einem Eckball von der linken Seite konnte nach mehrmaligen Versuchen Christian Bläsner den Ball gerade noch so über die Linie stochern. Nach der Pause spielten dann die Gäste mit. So hatte in der 50.Spielminute Christoph Donath mit einem 30 Meter-Hammer etwas Pech, als dieser knapp neben das Tor ins Aus ging bzw. fünf Minuten später er im Verbund mit Jean Marc Robel vergab. Jetzt ein verteiltes Spiel. In der 80.Spielminute hatten die Gäste wohl ihre größte Chance in diesem Spiel, als Nico Wellschmidt mutterseelenallein vor Schlussmann Sieber auftauchte, aber anschließend kläglich vergab. So blieb es bei diesem knappen, aber verdienten 1.0 Sieg für die Wackerreserve, die damit ihren dritten Tabellenplatz festigten. Groß Gaglow bleibt in der Gefahrenzone, Platz 13.
Ein vom Papier her hoch interessantes Spiel gab es in Guben. Die vor dem Spiel auf Platz acht liegende Reserve vom BSV Guben Nord hatte den Tabellenfünften, die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen, zu Gast. Die Breesener wollten die knappe 3:2 Hinspielniederlage wettmachen. Danach sah es zuerst gar nicht aus. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, wobei die Gäste die besseren Tormöglichkeiten hatten. Der Gastgeber konnte sich zu diesem Zeitpunkt bei ihrem Keeper Michael Schulz bedanken, der sie mehrmals vor dem Rückstand bewahrte. Hinzu kam noch, dass der Pfosten im Wege stand, der die Gästeführung verhinderte. So blieb es bei dem schmeichelhaften 0:0 Unentschieden für den Gastgeber zur Pause. Im zweiten Spielabschnitt hatte der Gastgeber dann auch seine Möglichkeiten. Ein Sonntagsschuss aus 30 Meter Entfernung in der 76.Spielminute von Andre Götze getreten, brachte die Entscheidung in diesem Spiel.
In der restlichen Spielzeit taten sich kaum noch Chancen auf, um eine Resultatsveränderung zu erzielen. Am Ende ein glücklicher Sieg der Breesener, die der Meinung waren, das eine Punkteteilung aufgrund des Spielverlaufes in der ersten Spielhälfte, gerechter gewesen wäre. Eine faire Einstellung. Guben ist nun auf Platz vier vorgerückt, Briesen um einen Platz zurück gefallen, Platz sechs.
Der FSV Viktoria Cottbus hatte für das Spiel gegen die SG Sielow rechtzeitig den Kunstrasenplatz am Priorgraben gebucht, so dass dieses Spiel stattfinden konnte, Um es vorweg zu nehmen, Viktoria konnte endlich einmal den so genannten „Bock“ in diesem Spiel umstoßen, sprich die SG Sielow schlagen. Begünstigt wurde dies durch das frühe Führungstor (7.). Max Breyer „tankte“ sich in den Strafraum, wurde hier zu Fall gebracht. Der Pfiff des Unparteiischen kam sofort. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marcel Jerger kompromisslos zum 1:0. Die Gäste wurden bei Standartsituationen gefährlich, ohne dabei Viktoria ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Diese Führung gab dem Gastgeber die nötige Sicherheit, weiterhin das Spiel zu gestalten. Im zweiten Spielabschnitt das gleiche Bild. Viktoria drängte auf den Ausbau der Führung, die in der 54.Spielminute gelang. Robert Kiesow setzte sich auf der linken Seite durch, sein Pass von der Grundlinie zurückgespielt kam zu Max Breyer, der wuchtig zum 2:0 verwandeln konnte. Zwei Minuten vor Ultimo analog das 3:0. Dieses Mal war es Max Breyer der von der rechten Seite flankte und Marcel Jerger zu seinem zweiten Tor an diesem Tage verhalf. Viktoria konnte von Platz 14 auf Platz 12 vorrücken. Sielow rutschte vom 6. auf den 7. Platz. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass beide Vereine vor dem Anpfiff mit einer Schweigeminute an den verstorbenen langjährigen Sponsor, an Fleischermeister Britza, gedachten.
Auch der SV Lausitz Forst musste seine Spielstätte aufgrund der Bodenverhältnisse wechseln. Man spielte in der Eulower Straße gegen die SG Blau-Weiß Schorbus, der man im Hinspiel knapp mit 1:0 unterlegen war. Man wollte dieses Ergebnis revidieren. Doch das Spiel der Neißestätte fand in den ersten 45 Minuten fast wie gar nicht statt. Die Gäste, mit dem Wind im Rücken spielend, bestimmten dieses Spiel und überboten sich dabei mit dem Auslassen von so genannten Hundertprozentigen. Allein Christian Tischer, der mit sechs Saisontreffern mit noch fünf weiteren Sportkameraden sich Platz 15 in der Torjägerwertung teilt, hätte die vorzeitige Entscheidung erzielen müssen. So knallte in der 9.Minute ein Schuss von ihm aus halblinker Position an das Lattenkreuz oder fünf Minuten später bugsierte er einen Kopfball aus kurzer Distanz neben das Tor. Danach konnte Erik Strauss im Tor der Neißestädter einen Schuss ins kurze Eck noch um den Pfosten lenken. Der Gastgeber hatte mit Neuzugang Marcin Piech eine gute Möglichkeit, als er einen Freistoßaufsetzer Schlussmann Jenzewski zu einer Parade zwang. Kurz vor der Pause noch einmal der Gastgeber, der noch mit einen Pfostenschuss von Florian Müller die Chance hatte in Führung zu gehen. Nach dem Pausentee spielte nun der Gastgeber mit dem Wind im Rücken und siehe da, jetzt lief es bei ihnen und sie zwangen die Gäste in die Defensive. Das Führungstor der Neißestädter fiel in der 54.Spielminute nach einem herrlichen Konter. Domenik Patsch lief in Mittelstürmerposition auf die Abwehr zu und bediente Robert Wollny auf der rechten Seite, dessen Schuss ins lange Eck sprang zum 1:0. Die Gäste hatten mit ihrem Routinier und Kapitän Matthias Geppert die Chance den Ausgleich zu erzielen, doch sein Freistoß ging knapp am Tor vorbei. Dramatische Szenen in den Schlussminuten auf beiden Seiten um das Ergebnis zu verändern So knallte ein Freistoß vom eingewechselten Johannes Zech aus 20 Meter gegen die Querlatte des Schorbuser Tores. Oder auf der Gegenseite, als der ebenfalls eingewechselte Jonas Jakubenko aus drei Meter nicht das Tor traf. Am Ende ein nicht unverdienter Sieg der Lausitz-Elf, Platz 14 nun. Schorbus hält Platz zehn fest.
Die größte Überraschung dieses 16.Spieltages gelang dem Tabellenletzten und Aufsteiger, der Spielgemeinschaft Drachhausen/Fehrow. Sie entführten nach dem überraschenden 2:0 Sieg alle drei Punkte aus Kahren. Die 03er fanden in diesem Spiel nie zu ihrer Normalform. Es war eines der schlechtesten Heimspiele überhaupt in letzter Zeit. Die Gäste taten dabei auch nicht viel für den Spielaufbau. Sie versuchten mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. Als Schlussmann David Heymann und Steven Greve einen gegnerischen Stürmer im 16er in die „Zange“ nahmen, blieb der Pfiff nicht aus. Den Strafstoß schoss der polnische Spieler Marcin Jerzy Jakubik sicher zum 0:1 ein (37.). Danach hatte der Gastgeber mit einem Pfostenschuss etwas Pech, das hätte der Ausgleich sein können. Im zweiten Spielabschnitt das gleiche Bild. Die Gäste versuchten immer wieder mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. In der 68.Spielminute führte ein Konter der Gäste zur überraschenden Entscheidung. Ebenfall ein polnischer Gastspieler sorgte für das 0:2. A. Cecula schloss diesen Konter erfolgreich ab. Damit hatten die 03er nicht gerechnet. Trotz der Niederlage belegen sie weiterhin Platz neun. Der Aufsteiger bleibt trotz des Sieges Tabellenletzter, der Punktrückstand hat sich minimal zum Tabellen-15. verkürzt.
Joachim Rohde.