Rückblick 1.Halbserie Kreisliga FK NL 2011/2012

Rückblick auf die erste Halbserie der Fußballkreismeisterschaft

VfB Cottbus vor dem Kahrener SV 03 Herbstmeister

Eine Duplizität nach der Hälfte der Spielzeit 2011/2012 zur Spielzeit 2010/2011. Sieht man sich einmal die ersten fünf Vereine der Vorsaison und die diesjährigen ersten fünf Vereine an, dann gibt es fast deckungsgleiche Parallelen. Hier einmal die Tabellenstände:

2010/2011       2011/2012    
SG Groß Gaglow 37:17 33   VfB Cottbus 39:17 34
Spremberger SV 41:24 30   Kahrener SV 03 40:20 31
SV Motor Saspow 36:28 28   Spremberger SV 42:24 28
SG Frischauf Briesen 32:21 26   SG Sielow 34:19 26
Kahrener SV 03 19:12 26   SV Döbern 25:23 26

Es ist schon erstaunlich die Übereinstimmung in den Punkten und auch teilweise bei den Toren. Eine interessante Konstellation. Das sind Zahlenspielereien und für Statistiker interessante Werte.

Gegenüber dem Vorjahr hatten wir in dieser Saison ja mächtig Glück mit dem Wetter. Der „Goldene Oktober“ brachte wochenlang keine Niederschläge, also beste Bedingungen für unseren geliebten Fußballsport.

Leider kam es am 14.Spieltag in der Begegnung SV Werben 1892 und SV Dissenchen 04 zu einem Spielabbruch, welcher vom Sportgericht noch verhandelt werden muss. Ansonsten ging alles ordnungsgemäß über die Bühne.

Vom sportlichen Standpunkt ist es bis jetzt eine ausgeglichene Meisterschaft, in dem sich die beiden Vereine VfB Cottbus und der Kahrener SV 03 leicht absetzen konnten.

Dahinter dann ein großes Mittelfeld, wo es eine Punktdifferenz vom Tabellendritten zum Tabellenzehnten von nur fünf Punkten gibt. Also noch ist alles offen.

Im Kampf um den Abstieg sieht die Situation schon kritischer für die letzten vier Vereine aus. Der Tabellendreizehnte hat zum Tabellenzwölften schon 10 Punkte Rückstand und das ist schon ein größer „Kanten“, der erst einmal aufgeholt sein will. Hinzu kommt auch in diesem Spieljahr die große Unbekannte, wie viele Vereine aus unserem Fußballkreis die Landesklasse verlassen müssen. Daher erhöht sich dann auf alle Fälle die Absteigeranzahl aus der Kreisliga.

So weit ist es noch nicht, kommen wir zu den einzelnen Vereinen.

Der VfB Cottbus hatte eine wechselvolle erste Halbserie. Mit dem fünften Platz gestartet, setzte sich man in der Folge zwischen Platz drei und zwei fest. Und am 9.Spieltag fand man sich auf Platz 7 in der Tabelle wieder. Dort verweilten sie aber nur einen Spieltag und ab den 12.Spieltag haben sie die Tabellenspitze inne. Sie profitierten von den zwei Remisspielen des Kahrener SV am 12. und 14.Spieltag. Seit dem 10.Spieltag sind sie ungeschlagen, das sind 18 satte Punkte, die sie einfahren konnten. Mit nur 17 Gegentoren stellen sie die beste Abwehr der Liga. Mit 39 geschossenen Toren liegen sie nur drei Tore schlechter als der Spremberger SV, der mit 42 Toren die Bestmarke hält. Mit der vorjährigen Endplatzierung (Platz 3) hatten sie den Grundstein gelegt, um in diesem Jahr voll anzugreifen. Sie zählen mit zu den technisch spielstärksten Vereinen der Liga. Wenn die Herbstform mit rüber genommen werden kann in die zweite Halbserie, dann zählen sie weiter zu den ersten Anwärtern der Meisterschaft.

Der Kahrener SV 03 konnte sich mit einigen guten Spielern verstärken. Das machte sich bei ihrer Torausbeute bemerkbar. In den zurückliegenden Jahren haperte es da immer wieder (Tore zur Halbserie: 2008/09=34 Tore, 2009/10=22 Tore, 2010/2011=19 Tore). In dieser ersten Halbserie sind es schon 40 an der Zahl. Vergleicht man die jetzt erzielten Tore mit der Gesamtanzahl von 2010/2011, wo am Ende gerade 53 Tore auf dem Konto standen, dann sind das schon jetzt 75 % mehr als im Gesamtvorjahr. Dieses macht sich auch in der Torschützenwertung bemerkbar, wo mit Eric Behrendt und Florian Kasper zwei Sportkameraden die Plätze zwei und drei belegen (13 bzw. 12 Tore). Nach den Endplatzierungen her möchte man endlich am Schluss auf dem Platz an der Sonne stehen (Platzierungen: 2008/09=3.Platz, 2009/10=7.Platz, 2010/11=5.Platz). Die Ausgangposition ist hervorragend, um ihre Zielstellung, ein einstelliger Tabellenplatz, zu erreichen. Auf einer soliden Abwehr aufbauend und mit einen Sturm, der für manches gutes Ergebnis sorgt, kann weiter dieser Traum gelebt werden, evtl. Meister zu werden.

Dem Spremberger SV gelang ein fulminanter Start. Sieben Siege in Folge bedeuteten die Spitzenposition in der Liga. Doch dann gab es den Knick in ihrer Leistungskurve. Ab dem 8.Spieltag setzte es nur Niederlagen. Nur am 9.Spieltag trennte man sich in Döbbern 0:0 unentschieden. Dann kamen zwei schmerzhafte Heimniederlagen in Folge gegen die Mitkonkurrenten Klein Gaglow und Kahren. Danach noch zwei Niederlagen in Drebkau und Döbern. Trotz dieser Niederlagenserie zehren sie von den Anfangserfolgen. Platz 3 mit sechs Punkten Rückstand zum Spitzenreiter VfB Cottbus lässt sie weiterhin im Meisterschaftsrennen.

Die Statistik beweist es, dass es Absteiger aus der Landesklasse im ersten Jahr nach dem Abstieg in der Kreisliga immer Probleme haben.

Mit der SG Sielow steht einer von drei Absteigern der Landesklasse auf Platz 4 der Tabelle. Nach einem Auftaktkantersieg in Dissenchen (9:0) folgten schon zwei Niederlagen in Folge gegen Meisterschaftsmitfavoriten VfB Cottbus und Briesen. Man war auf den Boden der Realität angekommen. Mit 8 Siegen, 2 Remis und 5 Niederlagen ist die Bilanz doch eher enttäuschend. Mit 8 Punkten Rückstand ist es schon schwerer geworden, noch einmal anzugreifen, um das Unmögliche möglich zu machen. Lassen wir uns überraschen.

Der zweite Absteiger, der SV Döbern, hat die gleiche Bilanz wie die SG Sielow aufzuweisen. Nur um das etwas schlechtere Torverhältnis belegen sie Platz 5 in der Tabelle. Bei ihnen gilt das Gleiche wie bei Sielow. Mit mehr Konstanz ist eventuell noch etwas zu reißen.

Mit der SG Frischauf Briesen liegt ein Verein auf Platz 6, der höhere Ansprüche vor der Saison gestellt hat. Vier Heimniederlagen und zwei in Auswärtsspielen sind zu viel, um das gesteckte Ziel doch noch zu schaffen. Betrachten wir einmal die Torstatistik, so sieht man, woran noch gearbeitet werden muss. Nur 32 Tore wurden geschossen. Davon hat der Torschützenbeste des Vorjahres und derzeitige Beste in dieser Wertung; Michael Konzack, allein schon 23 Tore geschossen. Das sind knapp 72 % aller geschossenen Tore. Hier fehlt die Breite. Es ruht alles auf den Schultern von Micheal Konzack. Ist der Zug auch in diesem Jahr schon wieder abgefahren oder gelingt noch eine „Gewaltkur“, um ganz vorn noch anzugreifen.

Auch der dritte Absteiger hat nicht überzeugen können. Nach der Fusion mit den Vereinen SV Süden Forst und Rot-Weiß 90 Forst muss erst ein schlagkräftiges Team geformt werden, um als Favorit gezählt zu werden. In diesem Spieljahr ist der Zug des Wiederaufstieges abgefahren. Alles andere wäre die Überraschung in dieser Serie.

Mit dem BSV Cottbus hat sich ein Aufsteiger positiv in der Kreisliga zurück gemeldet. Ihr 9.Tabellenplatz zeigt von der guten Arbeit bei den Ostlern. Von den acht Siegen konnten vier Auswärtssiege eingefahren werden, die aufhorchen ließen. So wurden der SV Einheit Drebkau, Mitaufsteiger Eiche Branitz, Fichte Kunersdorf und Frischauf Briesen geschlagen. Alle Achtung! Diese Siege motivieren zusätzlich. Wir sollten gespannt die weitere Entwicklung dieser Mannschaft im Auge behalten. Sie sind eine echte Bereicherung der Kreisliga.

Die SG Blau-Weiß Klein Gaglow zählte zu Beginn der Meisterschaft mit zum engsten Kreis der Mitfavoriten auf die Meisterschaft, doch wieder enttäuschten sie. Von den acht Heimspielen wurden gerade zwei gewonnen, vier Unentschieden erzielt und zwei Heimniederlagen, das sind 10 Punkte von 24 möglichen. Zu wenig, um Meister zu werden. Wenn die Heimvorteile nicht genutzt werden können, dann ist schon die halbe Miete verloren. Es ist abzuwarten, wie sie in die zweite Halbserie starten.

Der SV Fichte Kunersdorf konnte den Weggang von vier wichtigen Spielern in der vergangenen Saison nicht kompensieren. Sie sind schlecht aus den Startlöchern gekommen. Hinzu kamen vier Heimniederlagen von sieben Spielen. Das kannte man in Kunersdorf in den letzten Jahren so nicht, eine derartige Heimspielschwäche zu offenbaren. Bergauf ging es mit der Fichte-Elf ab dem 8.Spieltag, wo bis auf das Spiel gegen den VfB Cottbus alle gewonnen wurden und man einen gewaltigen Sprung in der Tabelle machte. Der derzeitige 10.Tabellenplatz mit 23 Punkten hat sie aus der Gefahrenzone katapultiert. Der Pokal-Ko in Döbbern warf sie in ihrer spielerischen Entwicklung wieder ein Stück zurück. Hier muss angesetzt werden, die Fehlerquote zu erkennen und zu minimieren. In der Mannschaft steckt Potential, das haben die Spiele in Saspow, Werben, Sielow, und in Briesen bewiesen. Da aufzubauen, dann läuft es auch wieder.

Wie in der Vorsaison erwischte der SV Einheit Drebkau erneut einen sehr schlechten Ligastart. Und man hatte sich so viel vorgenommen. Nach fünf Spieltagen lagen sie auf einem Abstiegsplatz, mit nur einem Pünktchen auf der Habenseite. Fünf Spieltage weiter, der 10.Spiletag, da war es der 12.Tabelleplatz und schon 10 Punkte. Siege beim VfB und in Klein Gaglow, sowie gegen den Spremberger SV und dem SV Döbern hat sie nach Abschluss der ersten Halbserie auf den 11.Tabellenplatz gebracht und 20 Punkte zieren das Konto. Wenn eine ähnliche Rückrunde wie in der Saison 2009/2010 gelingt, wo am Ende noch der 3.Tabellenplatz geschafft wurde, dann haben sie heuer ebenfalls noch gut Chancen weiter nach vorn zu kommen.

Der Vizemeister des Vorjahres, SV Motor Cottbus-Saspow, dümpelte vier Spieltage lang im Tabellenkeller. Danach folgten drei Siege in Folge, welches sie von den Abstiegsplätzen entfernte, doch die Gefahrenzone blieb noch. Danach folgten zwei Niederlagen. Zu diesem Zeitpunkt spielte sie zu unausgeglichen. So setzte sich das dann bis zum 15.Spieltag fort, das nach „himmelhoch jauchzend“, „zu Tode betrübt“ folgte. Das die Zerna-Schützlinge es besser können, zeigen ihre Spiele zum Beispiel gegen Sielow, Klein Gaglow und Dissenchen, wo sie nachweisen konnten, das sie nichts verlernt haben gegenüber dem Vorjahr. Sie hoffen nun den Faden gefunden zu haben, um dann in der zweiten Halbserie neu anzugreifen. Mit zwanzig Punkten auf ihrem Punktekonto sind sie erst einmal der Abstiegszone entronnen. 10 Punkte Vorsprung zu Platz 13 ist schon etwas.

Ab Platz 13 beginnt die Abstiegszone und den belegt zur Zeit der SV Döbbern 25. Sie haben ebenfalls den Weggang wichtiger Spieler für sie nicht kompensieren könne. In den Spielzeiten davor rangierten die 25er immer auf einen einstelligen Tabellenplatz. Heuer haben sie erst zwei Siege einfahren können. Achtungserfolge erzielten sie in den drei aufeinander stattfindenden Spielen der Spieltage 9, 10 und 11, wo dreimal Unentschieden gegen Meisterschaftsmitfavoriten wie dem Spremberger SV (0:0), dem Kahrener SV 03 (0:0) und gegen den SV Einheit Drebkau 1:1 gespielt wurde. Danach folgten wieder vier Niederlagen. So zum Beispiel die Heimniederlage gegen einen vermeindlichen Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg, dem SV Eiche Branitz. Diese so genannten Sechs-Punkte-Spiele müssen gewonnen werden, wenn die Klasse gehalten werden soll.

Die Eiche-Kicker spielen zurzeit zwar einen guten Ball, doch die Routine fehlt ihnen dann meistens am Ende eine Spieles, wo das i-Tüpfelchen fehlt, ein Spiel nach Hause einzufahren. In Branitz ist man guter Dinge für die zweite Halbserie.

Überraschend die Platzierung des Vorsaisonabsteigers der Landesklasse, dem SV Werben. Im Vorjahr erreichte man am Ende der Meisterschaft den 9.Tabellenplatz. Der liegt in dieser Meisterschaft in weiter Ferne. Die Rot-Hosen müssen eine hundertprozentige Steigerung an den Tag legen, soll am Ende nicht erneut abgestiegen werden. Ein Traditionsverein am Scheideweg.

Der SV Dissenchen 04 ziert das Tabellenende. Schon in den letzten beiden Spieljahren konnten sich die 04er immer am letzten Spieltag noch so gerade vom Abstieg retten, doch heuer scheint es nicht zu klappen. Zu schwach sind ihre Leistungen in dieser Saison, die nicht Kreisligawürdig sind. Es muss schon ein Wunder geschehen, wenn es noch geschafft werden soll, das Abstiegsgespenst zu bändigen.

Statistik:
In den 119 Spielen wurden 444 Tore erzielt, das ist ein Schnitt pro Spiel von 3,73 Tore.
Es gab 47 Heimsiege, 16 Unentschieden und 56 Auswärtssiege.

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:

0:0 = 3 Mal 1:2 = 8 Mal 4:1 = 4 Mal 5:1 = 1 Mal
1:0 = 6 Mal 0:2 = 3 Mal 1:4 = 2 Mal 1:5 = 2 Mal
1:1 = 8 Mal 3:0 = 6 Mal 4:2 = 4 Mal 2:5 = 2 Mal
0:1 = 8 Mal 3:1 = 7 Mal 2:4 = 3 Mal 6:1 = 3 Mal
2:0 = 8 Mal 1:3 = 6 Mal 3:4 = 2 Mal 6:2 = 1 Mal
2:1 = 4 Mal 2:3 = 8 Mal 5:0 = 2 Mal 7:4 = 1 Mal
2:2 = 5 Mal 0:4 = 2 Mal 0:5 = 4 Mal 0:9 = 1 Mal

Joachim Rohde