Der Fußballkreis Niederlausitz begeht im März 2012 sein 20-jähriges Bestehen.
Ganz im Zeichen dieses Jubiläums wird auch die Kreismeisterschaft 2011/2012 stehen. Erneut erwartet uns eine spannende Meisterschaft.
Ob es eine ähnliche Konstellation wie in der Vorsaison geben wird (am letzten Spieltag kam es zum Duell des Tabellenzweiten und des Tabellenführers, als es direkt um die Meisterschaft ging), sei dahingestellt.
Wer da behauptet, dass es die vielleicht stärkste Kreisliga seit Bestehen des Fußballkreises Niederlausitz ist, der irrt. Hier muss energisch erwidert werden, dass es seit dem Spieljahr 2005/2006 jedes Jahr mindestens einen Absteiger gab. „Höhepunkt“ waren die Spieljahre 2008/2009 und 2010/2011, wo es sogar die Höchstzahl an Absteigern gab, nämlich drei (2008/2009: Spremberger SV 1862, SG Groß Gaglow, SV Dissenchen 04, 2010/2011: SV Süden Forst, SV Döbern, SG Sielow). Bisher haben Absteiger aus der Landesklasse nicht das Niveau der Kreisliga bestimmt. Sie waren gute Mittelklasse, mehr auch nicht. Nur einmal gelang einem Verein nach dem Abstieg der sofortige Aufstieg. Im Spieljahr 2005/206 musste der TV 1861 Forst aus der Landesklasse absteigen. Ihm gelang im Folgejahr (2006/2007) der sofortige Aufstieg, um dann im Folgejahr (2007/2008) erneut abzusteigen. Danach folgte der Absturz in die Kreisklasse. Der FSV Viktoria 1897 benötigte drei Spielzeiten, um wieder in die Landesklasse zurückzukehren, die SG Sielow und die SG Groß Gaglow benötigten nur zwei Jahr um wieder aufzusteigen. So kann man den Bogen beliebig spannen, wer zurück in die Landesklasse will, muss mit zwei bis drei Jahren planen. Dabei muss aber die Konstellation passen. Starke Kreisligen gab es schon immer. So z.B. die Spieljahre 2000/2001 mit denn Vereinen SG Burg/Spreewald, Spremberger SV 1862, Frischauf Briesen, SG Groß Ggalow oder das Folgejahr mit dem Sieger Spremberger SV 1862, Frischauf Briesen, SG Groß Gaglow oder 2002/2003 mit dem Sieger SV Rot-Weiß 90 Forst, Frischauf Briesen, SG Groß Gaglow. So könnte man jedes folgende Spieljahr erwähnen. Absteiger aus der Landesklasse waren darunter nicht zu finden.
In dieser Spielzeit müssen sich die Absteiger erst einmal mit der neuen Umgebung zurechtfinden. Vor allen Dingen der SV Döbern, der seit Bestehen des Fußballkreises noch nie mit seiner 1.Mannschaft in der Kreisliga spielte. Oder der neu gegründete Verein SV Lausitz Forst, der aus der Fusion mit dem SV Süden Forst und dem SV Rot-Weiß 90 Forst hervor ging. Hier muss generell die Entwicklung dieses Vereins abgewartet werden, ob die Erwartungen erfüllt werden können. Die SG Sielow hat in den letzten Jahren immer einen Mittelfeldplatz in der Landesklasse eingenommen, bis dann ein Leistungsknick kam, von dem sie sich nicht mehr erholten.
Wer sind nun die Favoriten dieser 20.Jubiläumsmeisterschaft?
An erster Stelle muss der Vizemeister SV Motor-Cottbus-Saspow erwähnt werden. Diese junge Truppe hat unter ihrem Trainer Michael Zerna in den letzten zwei Jahren einen mächtigen Qualitätssprung gemacht. Sie sollten gelernt haben, manche schwierige Klippe zu meistern. Die Mannschaft ist bis auf John Katzor zusammen geblieben und hat sich mit zwei neuen Spielern verstärken können (Robert Bott, SV Drachhausen/Fehrow und Marcel Spizak von der SV Eintracht Groß Gastrose).
Der Spremberger SV 1862 muss auch in dieser Saison mit zu den Favoriten gezählt werden. Bei ihnen ging zum Schluss der Meisterschaft etwas die Puste aus. Dieses wollen sie in dieser Saison vermeiden. Sie haben sich mit sechs Spielern verstärken können. So ist Stefan Baum (Torwart) von der SG Blau-Gelb Laubsdorf zurückgekommen, der sicherlich einen sicheren Halt geben wird oder der erfolgreiche „Knipser“ vom Welzower SV Borussia 09 Denni Feldmann sowie der starke Eric Schiffel vom Ortsrivalen FSV 1895 Spremberg. Der SSV es nun nach dem Abstieg 2008/2009 nun in dieser Saison endlich wieder den Aufstieg zu meistern.
Weiter zu dem Favoritenkreis muss die SG Blau-Weiß Klein Gaglow gezählt werden. Auch sie ließen in der Schlussphase der letzten Meisterschaft federn. Das soll in diesem Jahr nicht mehr passieren. Die Mannschaft hat keine Abgänge zu verzeichnen, aber auch keine Verstärkung. Ein eingespieltes Team, welches von Vorteil sein wird.
Der VfB Cottbus muss ebenfalls erwähnt werden, die in der Vorsaison nach verpatztem Start eine beispiellose Serie hinlegten, wo am Schluss noch Platz drei heraussprang. Sie zählen mit zu den technisch besten Mannschaften der Liga. Auch sie haben keine Abgänge zu verzeichnen. Der gleiche Spielerstamm des Vorjahres. Ein großer Vorteil.
Wenn der SV Einheit Drebkau seine nun schon zwei Jahre andauernde Schwäche im Erzielen von Toren abstellen könnte, ist diese Mannschaft mit zum Favoritenkreis zu zählen.
Der SV Fichte Kunersdorf beklagt den Abgang so wichtiger Spieler wie den Torwart Stephan Choschzick zu Wacker Ströbitz, sowie die drei Superstürmer Maximilian Müller, Felix Badack und Florian Badack, die alle ein Studium aufnehmen. Diesen Aderlass zu kompensieren scheint doch höchst unwahrscheinlich. Die Zugänge aus der 2.Mannschaft und aus dem Juniorenbereich sollten diese Lücke nicht schließen können.
Nach dem Aufstieg des Kahrener SV 03 in 2007, wo gleich Platz 4 erreicht wurde und in den Folgejahren die Plätze 3, 7 und 5 erreicht wurden, soll es nun in dieser Saison klappen. Ein einstelliger Tabellenplatz ist ihre Zielstellung.
Diese eben genannten vermeintlichen Favoriten müssen es nicht sein. Der Fußball lebt von seinen Überraschungen und diese sind immer willkommen.
Was können die Aufsteiger? Sind sie eine Bereicherung der Liga?
Mit dem BSV Cottbus Ost hat sich ein Traditionsverein zurückgemeldet, der lange von der Bildfläche verschwunden war. Nach einer Odyssee mit den jährlichen Abstiegen aus der Landesliga (2006), Landesklasse (2007) und der Kreisliga (2008), hat man jetzt in aller Ruhe eine spielstarke Mannschaft geformt, die souverän im letzten Jahr die 1.Kreisklasse beherrschte und souverän Staffelsieger der Staffel Nord wurde. Keine wesentliche Verstärkung gab es. Mit Tobias Kaeske vom Stadtrivalen VfB Cottbus und Sandro Lehnert (Senftenberg) kamen zwei Neuzugänge zu den Ostlern. Als Trainer konnten die Männer vom Stadtring Frank (Toni) Lehmann verpflichten, mit dem sie schell die 40 Punkte erreichen wollen, um nicht in Abstiegsnöten zu kommen.
Ähnlich Konstellation beim zweiten Aufsteiger SV Eiche Branitz, die das Oberhaus des Fußballkreises Niederlausitz 2006 verlassen mussten. Fünf Jahre kämpften sie um ihre Rückkehr in die Kreisliga. In der Vorsaison gab es ein Kopf an Kopf Rennen mit dem SV Blau-Weiß 07 Spremberg, wo sie am Schluss als Sieger hervorgingen. Erwähnen sollte man noch, dass sie im Kreispokal bis ins Halbfinale vordringen konnten und hier am späteren Kreispokalsieger scheiterten. Auch für sie gilt, schnellstmöglich die Punkte zu erreichen, die für den Klassenerhalt nötig sind.
Warten wir alle gespannt auf den Anpfiff zur 20.Jubiläumsmeisterschaft.
Auch den Unparteiischen unseres Kreises wünschen wir, dass sie immer den richtigen Blick haben und der Pfiff immer zum rechten Zeitpunkt erschallt. In diesem Sinne eine spannende Meisterschaft uns allen.
Joachim Rohde