Hallo Fußballfreunde!
Ein Aufsteiger macht Furore. Der VfB 1921 Krieschow beherrscht die Liga. Damit konnte keiner rechnen, wie souverän der Neuling die Tabelle anführt.
Dagegen enttäuschten die beiden Landesklassenabsteiger SV Einheit Drebkau und der TV 1861 Forst. Sie konnten die Liga nicht verstärken.
Alteingesessene Vereine in der Kreisliga wie Frischauf Briesen, SV Rot-Weiß 90 Forst, Blau-Weiß Schorbus und die SG Willmersdorf hatten große Startprobleme, die teilweise noch nicht behoben sind.
Große Probleme gab es auch beim Vizemeister VfB Cottbus und beim Pokalsieger Kahrener SV 03.
Von den drei Aufsteigern in die Kreisliga fiel in dem letzten Drittel der ersten Halbserie der SV Drachhausen 1913 etwas ab. Was sich im Vorjahr schon abzeichnete, trifft in diesem Jahr voll zu: Der Heinersbrücker SV steht schon fast aussichtslos am Ende der Tabelle mit jetzt schon 15 Punkten Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz.
Zu den Einzelplatzierungen:
Seit dem vierten Spieltag steht der VfB 1921 Krieschow ungeschlagen an der Spitze des 17er-Feldes. Keiner der vermeintlichen Favoriten war in der Lage den Aufsteiger zu stoppen. Wenn auch manches Ergebnis knapp ausfiel, so setzten sie sich am Ende immer durch. Probleme hatte man am fünften Spieltag, als beim Pokalsieger Kahrener SV 03 nur 1:1 unentschieden gespielt wurde. Dies war der einzige Punktverlust in der laufenden Serie. Das Torverhältnis zeigt die Stärke dieser Mannschaft: 61 Tore haben sie geschossen und nur 17 hinnehmen müssen. Im Spitzenspiel bei der Eintracht in Peitz musste die Mannschaft das erste Mal mehr als zwei Tore hinnehmen. Dieses offensive Klassespiel brachte sieben Tore. Ein Vergleich zum Vorjahr hatte der Herbstmeister Viktoria Cottbus nach 15 Spielen 37 Punkte, das sind sechs Punkte und zehn geschossene Tore weniger als der VfB 1921 Krieschow. Dafür hatte Viktoria Cottbus ein Tor weniger im Minus. Man kann gespannt sein, in wieweit der VfB diese Serie fortsetzen kann. Wann kommt die erste Niederlage? Mit 16!! Punkten Vorsprung in die zweite Halbserie zu starten, das ist schon fast die halbe Miete, sprich, die Meisterschaft liegt bei der derzeitigen Konstellation fast im Bereich des Möglichen. Zum Vergleich: 17 Punkte hatte der Kreismeister 2006/2007 TV 1861 Forst am Ende der Meisterschaft.
Um Platz zwei wird noch mächtig gerungen. Zur Zeit belegt diesen Platz die SG Blau-Weiß Klein Gaglow, punktgleich mit Fichte Kunersdorf. Schlechter als Platz fünf (1.Spieltag) befand sich Klein Gaglow nicht in der Tabelle. Sogar den Platz an der Sonne hatte man am zweiten Spieltag inne. Durch einen Hänger zwischen dem 11. und 15.Spieltag (vier Niederlagen in Folge) büßten sie wertvollen Boden ein, so dass kaum Chancen vorhanden sein sollten in der Meisterschaft noch mitreden zu können. Trotzdem ist es die beste Platzierung nach der ersten Halbserie, seit dem sie in der Kreisliga spielen (2007/08 3.Platz, 2003/04 7.Platz, 2004/05 10.Platz, 2005/06 15.Platz).
Ein „Dinosaurier“ der Kreisliga ist der derzeitige Tabellendritte, der SV Fichte Kunersdorf. Seit Gründung des Fußballgroßkreises Niederlausitz 1992 befindet sich diese Mannschaft in der Kreisliga, mit einer kurzen Unterbrechung, als sie im Spieljahr 1999/2000 Kreismeister wurden und sie nach vierjähriger Abwesenheit (sie spielten in der Landesklasse Staffel Süd) wieder in der Kreisliga spielen. Ihre Platzierungen in der Kreisliga, nach dem Abstieg aus der Landesklasse, bewegt sich zwischen Platz vier und sechs. In das Meisterschaftsgeschehen werden sie wegen ihrer Personalschwierigkeiten nicht eingreifen, aber um diese jetzige Tabellenposition mächtig streiten. Lassen wir uns überraschen.
Eine weitere Überraschung in dieser Meisterschaftssaison ist zweifellos die Eintracht aus der Fischerstadt Peitz. Schon im Vorjahr überraschten sie die Fachwelt mit der Endplatzierung, als der achte Tabellenplatz heraussprang. Gute Arbeit wurde weiter in Peitz verrichtet, denn der vierte Tabellenplatz zur Winterpause ist Beleg dafür. Was kann die Mannschaft noch? Bruder Leichtfuß spielt des öfteren noch mit, dies muss noch abgestellt werden, so dass eine noch bessere Platzierung vergeben wurde. Auf die weitere Entwicklung sollte man gespannt sein. Wir werden es beobachten.
Der Vizemeister VfB Cottbus verpasste den Saisonstart mächtig. Zwischen Platz acht, zehn und zwölf waren die Platzierungen in den ersten 11 Spieltagen. Spielerabgänge durch Studium und Arbeit sowie Armee beutelten die Mannschaft arg. Das gesamte Spielgefüge war auseinander geraten. Eine Wende war nach dem 12.Spieltag zu beobachten. Die Mannschaft hatte sich gefunden, denn nach der 7:1 Klatsche in Peitz riss sich die Mannschaft zusammen und folgerichtig wurde auch wieder gewonnen. Vier Siege in Folge ließ sie auf Platz fünf springen. Eine „Weihnachtsüberraschung“ erlebten sie am 17.Spieltag, als sie bei der Laubsdorfer Reserve mit 6:3 unter die Räder kamen. Dieses erneute Debakel ließ doch Fragen offen. Für den Chronisten ist der VfB Cottbus die technisch bestversierte Mannschaft, die „TSG 1899 Hoffenheim“ der Kreisliga. Sollten die noch vorhandenen Schwächen in der Winterpause abgestellt werden, dann wird die Mannschaft noch einmal angreifen.
Nach dem VfB 1921 Krieschow ist der SV Döbbern 25 als Aufsteiger gut in der Liga gestartet. Sie sind zweifellos eine Bereicherung. Wenn auch eine gewisse Heimschwäche zu erkennen ist macht man vieles in Auswärtsspielen wieder wett. Eine junge talentierte Mannschaft. Das hatten sie schon im Vorjahr nachgewiesen, als man im Pokalfinale dem späteren Sieger SV Kahren 03 knapp unterlegen war. Auch auf diese Entwicklung der Mannschaft kann man gespannt sein.
Mit Platz sieben kann der Pokalsieger Kahrener SV 03 nicht zufrieden sein. Nach dem Aufstieg im Vorjahr und mit dem vierten Platz und dem Pokalsieg hatte man sich auf den Meisterschaftskampf konzentriert. Schon die Auftaktniederlage beim VfB Cottbus und der anschließenden Heimniederlage gegen den Aufsteiger Döbbern 25 mussten sie erkennen, dass es in diesem Jahr doch schwerer werden würde als im Vorjahr. Weitere Niederlagen und Remisspiele ließen sie punktemäßig zeitig in Rückstand zum Spitzenreiter geraten. In diesem Jahr ist der berühmte Zug schon abgefahren. 23 !! Punkte Rückstand zum VfB 1921 Krieschow – das sind andere Welten. Wie werden sie die 2.Halbserie angehen?
Wie Fichte Kunersdorf ist auch Frischauf Briesen fast ein Urgestein der Liga. Seit dem Spieljahr 1995/1996 sind sie in der Kreisliga, mit dem Höhepunkt im Folgejahr, als sie Kreismeister wurden und in die Landesklasse aufstiegen. Hier war der Traum nicht sehr lange, denn schon 1999/2000 mussten sie wieder nach dem Abstieg in der Kreisliga spielen. Von dieser Zeit an bestimmten sie das Niveau der Liga mit. Ihre Platzierungen können sich sehen lassen. Vier mal wurden sie Vizemeister (2001/02, 2002/03, 2005/06 und 2006/07). Zweimal, die Mannschaft befand sich im Umbruch, Platz zehn und im Vorjahr kamen sie auf Platz neun. Der Start in diesem Spieljahr war äußerst schlecht. Mehrere Wochen befanden sie sich auf einem Abstiegsplatz, So etwas kannte man von der Frischauf-Elf überhaupt nicht. Nach sieben Spieltagen lagen sie mit 2 Punkten am Tabellenende. Was war los mit den Kickern aus Briesen? Doch dann riss der Knoten. In acht Spielen wurde nicht mehr verloren. Zwanzig Punkte in acht Spielen war die Ausbeute und Platz acht in der Tabelle. Ebenso erfolgreich sind sie im laufenden Pokalwettbewerb. Was ist noch drin in dieser Mannschaft?
Auch der Bronzemedailliengewinner des Vorjahres SG Blau-Weiß Schorbus konnte seine Anhänger bisher noch nicht überzeugen. Im Vorjahr lagen sie nach 15 Spielen mit 27 Punkte auf Platz vier in der Tabelle. Heuer sind es nur 21 Punkte und Platz neun. Spielerisch muss zugelegt werden, wenn am Schluss eine bessere Platzierung rausspringen soll. Mit dem Weggang ihres Kapitäns und Spielgestalters Jörg Stege wird ein mächtiges Loch aufreissen, welches nicht so schnell zu schließen sein wird. Es muss abgewartet werden, wie Schorbus dies kompensiert.
Die Laubsdorfer Reserve hat sich mit einer Energieleistung in den letzten drei Spielen aus der Abstiegszone katapultieren können. Sie befanden sich von Anfang an in der gefährlichen Abstiegszone (es muss bis zu fünf Absteigern gerechnet werden), so dass dieser Befreiungsschlag zum Ende der 1.Halbserie richtig wohltuend für die Blau-Gelben war. Trotzdem sind sie noch nicht gerettet. Es muss weiter konzentriert gespielt werden. Erfahrungen im Abstiegskampf sind in dieser Mannschaft vorhanden.
Absteiger SV Einheit Drebkau enttäuschte seine Anhänger auf der ganzen Linie. Platz Elf in der Tabelle kann sie nicht befriedigen. Vier Heimniederlagen taten ihr übriges. Zwanzig Punkte auf der Habenseite sind für diese Mannschaft zu wenig. Ist eine Steigerung in der 2.Halbserie möglich?
Der Vizemeister des Jahres 2004/2005 FSV 1895 Spremberg, ist ebenfalls denkbar schlecht gestartet und konnte sich bisher noch nicht erholen. Drei deftige Debakel ließ sie immer wieder zurückwerfen. Sie kämpfen in diesem Jahr gegen den Abstieg. Die Mannschaft befindet sich im Umbruch. Kommt dieser zu spät?
Der Kreismeister des Jahres 2006/2007 TV 1861 Forst ist nach nur einjähriger Zugehörigkeit in der Landesklasse wieder in die Kreisliga zurück gekehrt. Doch auch sie konnten wie Einheit Drebkau nicht überzeugen. Seit nun mehr sieben Spieltagen konnten sie keinen Dreier mehr einfahren. Dies hat sie in den Abstiegskeller gebracht.. Noch ist nichts verloren. Sie könne sich noch selbst retten vor einem möglichen Abstieg, doch dann muss diese Negativserie endlich beendet werden.
Nach anfänglich gutem Start trudelt der dritte Aufsteiger SV Drachhausen 1913 immer mehr dem Abstieg entgegen. Kann das Schlimmste verhindert werden? Reicht das Stehvermögen um in dieser starken Liga zu bestehen? Zu wünschen wäre es ihnen.
Wie schon in den letzten Jahren kämpft die SG Willmersdorf gegen den Abstieg. Drei Siege in dieser Liga sind zu wenig, um aus der Abstiegszone zu entrinnen. Können sie sich in der 2.Halbserie fangen und neu angreifen?
In diesem Spieljahr hat es den SV Rot-Weiß 90 Forst so richtig erwischt. Schon in den Vorjahren zeichnete sich dies ab. Sie spielen mit, aber am Ende fehlt dann immer das letzte Quentchen Glück oder die Konsequenz, Spiele noch aus dem Feuer zu reißen. Der Punktrückstand zu den Nichtabstiegplätzen scheint doch zu groß zu sein, um diese noch einzuholen. Im Fußball ist wie überall alles möglich.
Schon im Vorjahr spielte der Heinersbrücker SV gegen den Abstieg. Erst im letzten Spiel konnten sie sich retten. In diesem Jahr wird dies immer unwahrscheinlicher. Ein Sieg, also nur drei Punkte auf der Habenseite, sind zuwenig, um sich noch zu retten. Hier macht sich doch sehr bemerkbar: wer keinen Nachwuchs fördert, kann auf die Dauer nicht existieren. Sie sind wohl nicht mehr vor dem Abstieg zu retten.
Statistik:
In den bisherigen 129 Spielen wurden 564 Tore erzielt. Dies ergibt einen Schnitt pro Spiel von 4,37 Toren. Es gab 58 Heimsiege, 15 Remis und 56 Auswärtssiege.
Joachim Rohde