Vorbetrachtung zur 17.Kreisligasaison im FKNL

Eine Vorbetrachtung zur bevorstehenden Kreismeisterschaft 2008/2009

Die letzten Vorbereitungen laufen in den Vereinen und man wartet ungeduldig auf den Start zur neuen Saison. Wer wird nun Kreismeister 2009?
Nach den Vorbefragungen der Vereine will keiner Meister werden!! Keiner hat den Mut zu sagen, wir wollen Meister werden.

Wer zählt nun zu dem Kreis der Favoriten?

Die Absteiger aus der Landesklasse SV Einheit Drebkau und der TV 1861 Forst, Vizemeister VfB Cottbus 97, der Pokalsieger 2008 Kahrener SV 03 oder Blau-Weiß Schorbus, der Dritte der Vorsaison? Oder gibt es eine Überraschung?

Der ungeschlagene Staffelsieger der 1.Kreisklasse VfB 1921 Krieschow klopft an die Tür. Möchte er als Aufsteiger ähnlich erfolgreich sein wie der Kahrener SV 03 im Vorjahr, der als Neuling sofort Platz vier belegte und erst am 28.Spieltag durch eine Niederlage beim Mitaufsteiger Klein Gaglow einen Medaillenplatz verschenkte.

Oder gibt es einen weiteren Anwärter für die Meisterschaft aus dem diesmal 17er Feld der Kreisliga?

Ein Novum in der Geschichte der Kreisliga, die erstmals seit ihrem Bestehen als Großkreis mit 17 Vereinen an den Start geht. Hierfür sorgte im Vorfeld der Fußball-Landesverband (FLB) mit leichtfertigen und merkwürdigen Entscheidungen bezüglich Auf-und Abstiegsregelungen im Männerbereich, die für einige Turbulenzen sorgten. Hier an dieser Stelle soll dazu nicht weiter eingegangen werden, dieses Thema ist doch weit und breit in der Öffentlichkeit diskutiert worden. Der Fußballkreis Niederlausitz hat an diesen Vorgängen keine Aktie, nein, er nahm dazu kritisch Stellung und distanziert sich eindeutig gegen diese praktizierte Vorgehensweise des FLB. Leider ohne Erfolg.

Nun zurück zum Thema.

Der SV Einheit Drebkau ist leidtragender dieser Szenerie. Nun, sie waren offiziell abgestiegen, doch nach dem Aufstieg der Junioren des FC Energie Cottbus in die Junioren-Regionalliga sollte der Beste 14. der Landesklassen in der Landesklasse verbleiben, daraus wurde nun nichts.
Nach neun Jahren ist der SV Einheit Drebkau nun wieder in der Kreisliga gelandet. Nachdem sie in der Spielzeit 1998/1999 Kreismeister wurden, sind sie in die Landesklasse aufgestiegen. Dort verweilten sie nicht lange und stiegen sofort im Folgejahr in die Landesliga auf und belegten hier einen sehr guten zehnten Tabellenplatz. Vier Jahre vermochten sie die Landesliga zu halten, doch dann kam 2003/2004 der Abstieg aus der Landesliga, als sie nur Platz 14 belegten. Auch in der Landesklasse blieben sie wiederum vier Jahre, bis 2007/2008 der erneute Abstieg kam. Sollten die Drebkauer ihrer Serie treu bleiben, müssten sie wiederum vier Jahre in der Kreisliga bleiben. Dies sollte aber nur ein Zahlenspiel sein. Ist Drebkau in der Lage sofort den Wiederaufstieg zu schaffen?
Routiniere wie Marcel und Frank Kunze, Sebastian Noel und Marcus Madschak bilden das Korsett der Drebkauer Mannschaft. Sie scharen eine gute Mischung um sich, eventuell das Ziel des Wiederaufstieges zu erreichen. Ob es aber tatsächlich reichen wird sei dahingestellt, denn die Kreisliga hat ein hohes Niveau aufzuweisen. Lassen wir uns überraschen.

Der TV 1861 „tanzte nur einen Sommer“ in der Landesklasse, dann wurden sie erneut für zu leicht befunden und mussten ein zweites Mal den Weg des Abstiegs gehen.
Werden sie wie 2006/2007 wieder den „Durchmarsch“ packen, als sie souverän mit 17 Punkten Vorsprung Kreismeister wurden und somit den Wiederaufstieg packen? Es ist abzuwarten. Wie eben erwähnt, die Kreisliga ist stärker geworden, so dass mit einem sofortigen Aufstieg kaum zu rechnen ist. Auch hier muss man die Entwicklung abwarten.

Der VfB Cottbus 97 hat eine junge, technisch hervorragend ausgebildete Mannschaft, die das Zeug hat, im dritten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur Kreisliga den Weg ganz nach oben zu schaffen. In den letzten beiden Jahren haben sie Lehrgeld bezahlen müssen. Nicht immer konnte konstant durchgespielt werden. Ein, zwei Hänger waren immer dabei, die letztendlich am Schluss endscheidend sein sollten, dass es dann nicht mehr gereicht hat den großen Sprung zu schaffen. Mit Randy Knöfel verlieren sie einen wichtigen Spieler, der kaum zu ersetzen sein wird. Er verlässt den Verein auf Grund eines Studiums. Wenn die eigenen Fehlerquellen abgestellt werden können, dann sollte es in diesem Jahr so weit sein die „Meisterkrone“ in Empfang zu nehmen.

Blau-Weiß Schorbus erreichte zum zweiten Mal in Folge den 3.Platz in der Endabrechnung. Sie klopfen ebenfalls an der Tür zur Landesklasse. Auch ihre Statistik weist steigende Tendenz auf. Nach zwei achten Plätzen in Folge (2002 und 2003) folgten dreimal fünfte Plätze in den Jahren 2004, 2005 und 2006. In den darauf folgenden zwei Jahren nun der dritte Platz. Platz eins wäre nun nach dieser Serienfolge fällig. Aber auch sie waren nicht konstant genug um den letzen Schritt zu gehen. Fünf Heimniederlagen gegen Mitkonkurrenten im Kampf um die Meisterschaft waren zuviel, um am Ende den großen Wurf zu vollbringen. Wenn diese „Heimschwäche“ abgestellt werden kann, dann ist nach dem Gesetz der Serie Schorbus reif für den Titel.

Der Kahrener SV 03 geht in das schwierige zweite Jahr in der Kreisliga. Dieses zweite Jahr in einer Klasse oder Liga ist immer das Schwerste. Dies trifft auch auf den Pokalsieger zu. Er verstärkte sich mit Florian Milek vom TSV Cottbus und mit Björn Wolf von der SG Blau-Weiß Schorbus, um auch in diesem Jahr ein Wörtchen bei der Vergabe der Meisterschaft mitreden zu können. Sie hatten in der Vorsaison zusammen mit Klein Gaglow den zweitbesten Sturm der Liga. 82 Tore wollen erst einmal erzielt werden. Wie eingangs schon erwähnt, verpassten sie eine Medaille, als sie am 28.Spieltag in Klein Gaglow dieses so wichtige Spiel für sie verloren. Ein Angstgegner der Kahrener? Schon das Hinspiel wurde daheim mit 2:3 verloren. Insgesamt acht Niederlagen und fünf Remis verhinderten für den Aufsteiger eine noch bessere Platzierung.

Blau-Weiß Klein Gaglow und Fichte Kunersdorf sollten ihre Platzierungen aus dem Vorjahr wieder verteidigen können.

Ein dichtes Gedränge wird es um die restlichen einstelligen Tabellenplätze geben. Hier werden die Vereine, die in der Vorsaison doch sehr schwächelten, den verlorenen Boden wieder gut machen wollen.

Zu diesen Vereinen zählen der FSV Spremberg 1895, Frischauf Briesen und der SV Rot-Weiß 90 Forst. Sie wollen in diesem Spieljahr neu angreifen, um wieder in obere Sphären zu gelangen.

Kann die SG Eintracht Peitz ihren für sie hervorragenden achten Tabellenplatz verteidigen? Gute gezielte Arbeit wird in der Fischerstadt in letzter Zeit betrieben. Wenn diese Arbeit so fortgesetzt wird, ist mit manch einer Überraschung wieder zu rechnen. Wenn sie konstant stabile Leistungen bringen ist vieles möglich.

Die SG Willmersdorf und der Heinersbrücker SV sollten wohl auch in diesem Spieljahr um den Klassenerhalt spielen.

Zu den drei Neulingen VfB 1921 Krieschow, SV Drachhausen 1913 und dem SV Döbbern 25:

Der VfB 1921 Krieschow war noch nie in der Kreisliga, daher hatte man sich im Vorjahr gezielt verstärkt, um endlich den Aufstieg zur Kreisliga zu schaffen. In hervorragender Manier beherrschten sie die1.Kreisklasse Süd und wurden unangefochten Staffelsieger. Endlich geschafft. Nun, ob sie die gleiche Qualität wie die beiden vorjährigen Aufsteiger, Klein Gaglow und Kahren besitzen, wird sich zeigen. Ihr Altersdurchschnitt ist doch erheblich hoch. Schon das Auftaktspiel gegen Mitaufsteiger Drachhausen 1913 wird uns Aufschluss bringen.

Das Gleiche betrifft die Drachhausener, die aber schon Kreisligaluft schnuppern konnten. Von 1999 bis 2003 waren sie in der Kreisliga. Gleich im Aufstiegsjahr erreichten sie einen neunten Tabellenplatz, den sie nie mehr erreichten, denn in jedem weiteren Jahr ging es abwärts. 2001-Platz 11; 2002-Platz 12. Und 2003 folgte mit dem 16.Tabellenplatz der Abstieg. Nach fünf Jahren nun wieder erstklassig. Wird es reichen sich durchzusetzen und den Klassenerhalt zu sichern?

Aufmerksam werden wir die Aufsteiger beobachten.

Mit dem SV Döbbern 25 ist auch ein neues Gesicht in der Kreisliga angekommen, welche durch die Hintertür in die Kreisliga gekommen ist. Durch einen Sieg im Relegationsspiel gegen den ESV Forst gelang der Aufstieg zur Kreisliga.

Dieses Spiel zählt mit zu dem eingangserwähnten Hick-Hack des FLB. Der Fußballkreis Niederlausitz entschied, nach dem das Relegationsspiel eigentlich ohne Wert war durch die Entscheidungen des FLB, den Sieger nicht vor den Kopf zu stoßen, sondern ihn als 17.Mannschaft in die Kreisliga einmalig einzustufen. Im nächsten Spieljahr 2009/2010 wird dann die Kreisliga wieder mit 16 Mannschaften spielen.

Döbbern hatte schon die Möglichkeit 2006 in die Kreisliga aufzusteigen sie scheiterten aber in einem Relegationsspiel an der SG Willmersdorf, die seitdem in der Kreisliga spielen. Sozusagen ein verspäteter Aufstieg. Auch sie haben keinerlei Kreisligaerfahrung. Dass sie den Klassenerhalt anstreben zeigt die Tatsache, dass sie sich die Trainerdienste von Gunther Leupold sichern konnten, der lange Trainer des Verbandsligisten SG Blau-Gelb Laubsdorf war. Können sie für eine Überraschung sorgen? Lassen wir uns überraschen.

Wir wünschen allen Mannschaften einen fairen Wettkampf und den Schiedsrichtern ein gutes Auge und eine gute Regelauslegung und der besten Mannschaft den Sieg.

Joachim Rohde